Kinästhetik in der Heilerziehungspflege
Den Begriff Kinästhetik kann man mit Wissenschaft der Bewegungswahrnehmung übersetzen.
Doch welchen Vorteil hat es, eine gesteigerte Achtsamkeit für Bewegungen in allen alltäglichen Aktivitäten zu bekommen und wie wird das Konzept der Kinästhetik in der Heilerziehungspflege umgesetzt?
Holger Ströbert arbeitet im Fachdienst Pflege für den Bereich Wohnen und ist ausgebildeter Kinästhetik-Trainer. Für die Mitarbeitenden an den Standorten in der Region Polsingen, Oettingen und Gunzenhausen bietet er regelmäßig Kinästhetik-Kurse an, bei denen die Teilnehmenden das Konzept und die praktische Umsetzung kennenlernen.
Christin Kohler hat sich mit ihm über die Vorteile der Kinästhetik und die Weiterbildungsangebote für Kinästhetik in der Heilerziehungspflege unterhalten.
Kinästhetik unterstützt die Bewegung von pflegebedürftigen Personen auf schonende Weise und entlastet gleichzeitig die Pflegekräfte bei ihrer Arbeit.
Es handelt sich dabei um eine körperdialogische Arbeit mit Menschen in jedem Lebensalter.
So fasst Holger Ströbert den Ansatz in der Kinästhetik zusammen. „In der Heilerziehungspflege nutzt man das Konzept der Kinästhetik, da der Körper und Bewegungen so eingesetzt werden können, dass weniger Kraftaufwand ausgeübt werden muss, sodass Pflegekräfte entlastet werden. Gleichzeitig unterstützen wir damit die pflegebedürftigen Personen gesundheitsfördernd in ihrer eigenen Bewegung“, erklärt Ströbert weiter.
Aufgrund der Kenntnisse aus der Kinästhetik werden Menschen durch Verlagerung des Gewichtes sanft von einer Seite auf die andere fortbewegt. Dadurch kann zumeist auf das ruckartige Heben und Ziehen der Personen verzichtet werden. Die Kommunikation mit dem Pflegebedürftigen findet dabei zum Großteil über Berührungen statt. Mit dieser Form der Kommunikation können die pflegebedürftigen Personen selbst an der Bewegung mitwirken und sind motivierter sich mehr zu bewegen.
In der Kinästhetik nimmt die pflegebedürftige Person also aktiv an der Pflege teil und übt die Bewegungen gemeinsam mit der Pflegekraft aus. Dabei achtet man darauf, dass die Bewegungsmuster den natürlichen Bewegungen einer Person entsprechen. „Gemeinsam mit Bewegungspädagogen können wir die Eigenbewegung von Pflegebedürftigen fördern“, erläutert Holger Ströbert.
Weiterbildungsangebote für Kinästhetik in der Heilerziehungspflege
Holger Ströbert ist examinierter Gesundheitspfleger und arbeitet bereits seit 2007 als Kinästhetik-Trainer. An den Standorten Oettingen, Polsingen und Gunzenhausen bietet er neben einem Basis- und einem Aufbaukurs auch Praxisbegleitung und Coaching an. Bei der Praxisbegleitung setzen die Teilnehmenden ihr vorher angeeignetes Wissen gezielt um und werden dabei von Holger Ströbert angeleitet und begleitet. Daneben bietet Holger Ströbert auch einen Kurs für Kinästhetik im Wasser an.
In den Kursen lernen die Teilnehmenden die sechs Konzepte der Kinästhetik kennen und lernen, wie sie diese bei ihrer täglichen Arbeit mit pflegedürftigen Menschen umsetzen können. Außerdem erlernen sie verschiedene Positionsmethoden. „Ich möchte den Kolleginnen und Kollegen zeigen, welche positiven Aspekte Kinästhetik mit sich bringt und wie diese sie in ihrem Arbeitsalltag entlasten kann“, sagt Holger Ströbert. „Es ist toll, dass es sich bei der Kinästhetik um ein ganzheitliches Förderkonzept handelt, welches sich für jeden eignet“, sagt Ströbert.
Die Kurse gibt er seit sieben Jahren mit voller Begeisterung. „Es ist ein bisschen meine Mission, mehr Bewegung ins Alltagsleben zu bringen, vor allem weil es verschiedene positive Aspekte mit sich bringt."
Basis-Positionsmethoden des Kinästhetik-Trainings
Gemeinsam mit seiner Kollegin Monessa Ehrmann zeigt Holger Ströbert hier einige Basis-Positionsmethoden, die man beim Kinästhetik-Training erlernt:
Aufstehen vom Stuhl
Anstatt die Person ruckartig nach oben zu ziehen oder sie zu heben wird bei dieser Bewegung die Aufmerksamkeit in Richtung Boden gelenkt. Der Oberkörper und Kopf wird nach vorne in Richtung Boden bewegt. Es entsteht eine Gewichtsverlagerung.
Somit hat das Becken die Möglichkeit, sich vom Stuhl zu erheben. Die Körperteile der betreffenden Person (Beine, Becken, Oberkörper und Kopf) können sich dadurch im Schwerkraftfeld stapeln und kommt zum Stehen.
Die Vorgehensweise erinnert dabei an Tanzbewegungen.
(Alle Fotos: Christin Kohler - zum Vergrößern auf das Bild klicken)
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