Erfahrungsbericht: Interdisziplinäre Teams in der Behindertenarbeit

Bei Diakoneo Wohnen in Polsingen haben sich multiprofessionelle Teams bewährt

In Polsingen leben bei Diakoneo schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen. Multiprofessionelle Teams kümmern sich um sie und profitieren dabei von den Kompetenzen ihrer Kolleginnen und Kollegen. Heilerziehungspfleger, Krankenpfleger, Altenpfleger, Erzieher, Sozialpädagogen, Heilpädagogen, Psychologen, Psychotherapeuten und Hilfskräfte arbeiten eng zusammen. 

Esther Jaksch hat mit Anton Schneeberger, Wohnbereichsleiter, und Andreas Rachinger, Leiter Beratung und Förderung, über die Vorteile der Arbeit in interdisziplinären Teams gesprochen:

  • Wie können Vertreter unterschiedlicher Berufe ihre Fähigkeiten einbringen?
  • Wie funktioniert der Austausch unter dern Kolleginnen und Kollegen?
  • Welche Aufgaben übernehmen die Leitungen in diesem Prozess?
  • Welche Rolle spielt die Persönlichkeit der Mitarbeitenden?
  • Wie funktioniert es, wenn Mitarbeitende innerhalb der Teams wechseln wollen?

Offenheit, Vertrauen, einen respektvollen Umgang miteinander und konstruktive Kritik schätzt Anton Schneeberger in der Zusammenarbeit mit seinen Teams. Der Heilerziehungspfleger ist Wohnbereichsleiter bei Diakoneo Wohnen in Polsingen. Er leitet dort drei interdisziplinäre Teams.

Wenn Krankenschwestern Blutbilder und Heilerziehungspfleger Entwicklungspläne erklären


Teamsitzung in Polsingen zu Corona-Zeiten mit Mindestabstand und Mundschutz.

Insgesamt gibt es in Polsingen, Oettingen und Gunzenhausen 17 Wohnbereiche mit über 370 Mitarbeitenden.  „Ich finde die multiprofessionelle Mischung in den Teams wirklich super. Jeder ist mit seinem persönlichen Hintergrund eine Bereicherung“, so Andreas Rachinger, Leiter Beratung und Förderung. Er ist Chef der Fachdienste und als solcher eng mit den Mitarbeitenden im Austausch. „Jede Berufsgruppe bringt ihr eigenes Wissen und ihre eigenen Fähigkeiten mit. Jeder kann etwas anderes. Daraus ergeben sich ganz andere Diskussionen, als wenn nur eine Profession miteinander spricht. Zudem können alle von den Kompetenzen der anderen profitieren und dazulernen.“

„Jeder ist mit seinem persönlichen Hintergrund eine Bereicherung.“

Das kann Anton Schneeberger aus seinem Arbeitsalltag nur bestätigen. In seinem Wohnbereich haben um die 20 schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen ihr Zuhause. „Die unterschiedlichen Kompetenzen sind im Team sehr wertvoll. Eine Krankenschwester kann zum Beispiel ein Blutbild erklären, die Medikamentenvergabe übernehmen oder die Bewohnerinnen und Bewohner zum Arzt begleiten.“ Heilerziehungspfleger haben ihre Stärken eher im pädagogischen Bereich und wissen etwa eine Antwort auf die Frage: „Wie schreibe ich einen Entwicklungsplan?“ Wenn ein Bewohner beispielsweise seine Fähigkeiten in der Küche erweitern möchte, kann es sein, dass genau diese im Rahmen einer Entwicklungsplanung gezielt geschult werden. Wer möchte nicht sein Lieblingsgericht selbst zubereiten können? Der Austausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen findet im Arbeitsalltag statt oder bei den 14-tägigen Teambesprechungen. Anton Schneeberger ist es wichtig, dass sich alle einbringen können und Aufgaben nach ihrem jeweiligen Hintergrund übernehmen. „Wem liegt was? Wer möchte was machen? Ich frage auch gezielt bei meinen Mitarbeitenden nach.“

„Es muss auf beiden Seiten eine Beziehung entstehen: zwischen Mitarbeitenden und Bewohnerinnen und Bewohnern.“

Die Fachlichkeit ist die eine Seite der Medaille. Die Persönlichkeit und die Einstellung zu den Bewohnerinnen und Bewohnern die andere. In Polsingen leben Menschen, die mehrfachbehindert sind. Sie sind beispielsweise blind, haben eine geistige Behinderung, sitzen im Rollstuhl, haben einen Dauerkatheter oder Verhaltensauffälligkeiten. „Ganz normale Menschen mit Beeinträchtigungen“, betont Anton Schneeberger. Sie sind 24 Stunden täglich in der Wohngruppe, ihrem Zuhause. Und wer möchte in seinem Zuhause nicht gut behandelt werden und sich wohlfühlen? „Mir sind deshalb gute Umgangsformen sehr, sehr wichtig. Es muss auf beiden Seiten eine Beziehung entstehen. Das gibt allen Sicherheit.“

Strukturiere Einarbeitung für neue Kolleginnen und Kollegen

In Polsingen, Oettingen und Gunzenhausen gibt es einige Mitarbeitende, die ihrem Arbeitgeber seit Jahrzehnten die Treue halten. In diese etablierten Teams werden auch immer sehr gerne neue Mitarbeitende aufgenommen. Für jeden Neuen im Team gibt es einen strukturierten Einarbeitungsplan mit festen Ansprechpartnern. „Frischer Wind und neue Ideen sind bei uns auf jeden Fall gewünscht“, betont Roswitha Fingerhut, Einrichtungsleiterin Wohnen Polsingen, Oettingen und Gunzenhausen. Dazu gibt es auch viele Möglichkeiten: Übergreifende Arbeitskreise widmen sich Themen wie Neuerungen beim Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen, der Zusammenarbeit mit den Schulen oder der Öffentlichkeitsarbeit. Hier kann jeder mitmachen, egal ob Helfer, Fachkraft oder Wohnbereichsleiter. „Die Arbeitskreise werden von den Mitarbeitenden sehr gut angenommen. Unser neuestes Projekt ist ein eigener Facebook-Kanal“, berichtet Andreas Rachinger.

Arbeiten in Polsingen: Familiäres Betriebsklima und gutes Miteinander

Diakoneo in Polsingen besticht durch die idyllische, naturnahe Lage am Land mit hohem Freizeitwert.

Der Heilerziehungspfleger Anton Schneeberger arbeitet seit elf Jahren in Polsingen. Der gebürtige Oberpfälzer aus dem Landkreis Schwandorf ist der Liebe wegen nach Mittelfranken gezogen. Seine Frau lernte er an der Fachschule für Heilerziehungspflege in Neuendettelsau kennen. Die beiden wollten unbedingt ein Haus bauen und fanden in der Umgebung von Polsingen ein bezahlbares Grundstück. Er schätzt das Leben auf dem Land sehr: „Für junge Familien ist es sehr angenehm, hier zu leben. Ich muss mir keine Sorgen wegen des Verkehrsaufkommens machen. Man kennt sich in der Nachbarschaft und der Weg zur Arbeit ist kurz.“ Auch mit seinem Arbeitsplatz in Polsingen landete er einen Volltreffer. 2019 konnte der Heilerziehungspfleger aufsteigen und die Leitung eines Wohnbereichs mit 21 Mitarbeitenden übernehmen. Er mag an Polsingen das familiäre Betriebsklima und das gute Miteinander. Polsingen ist bekannt für die vielen Aktionen für Mitarbeitende. Dazu gehören das jährliche Grillfest, gemeinsame Faschingsumzüge, Bergfreizeiten, das Aufstellen des Maibaums und bis zu zehn verschiedene Betriebsausflüge, die zur Auswahl stehen. Auch das Angebot der Betrieblichen Gesundheitsförderung ist in Polsingen und Umgebung vielfältig: Es gibt die Möglichkeit der Massage, Sportkurse wie Yoga, Functional Training, Zumba oder auch Aqua Cycling inklusive kostenlosem Besuch der Altmühltherme in Treuchtlingen. Auch religiös ist in Polsingen einiges geboten: Regelmäßig finden ökumenische Gottesdienste und Andachten statt, gerne in kreativer Form. Hier wurden auch schon einmal Schafe gesehen. Bei all diesen Angeboten können die Mitarbeitenden aus Polsingen über den Tellerrand hinausschauen und auch andere Kolleginnen und Kollegen kennen lernen, die in Diakoneo Einrichtungen für Menschen mit Behinderung an anderen Standorten in der Region tätig sind.


Mit Menschen mit Behinderung in der Region Polsingen, Oettingen, Gunzenhausen arbeiten

Sie suchen eine berufliche Herausforderung und sinnstiftende Tätigkeit in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung in der Region zwischen Gunzenhausen, Oettingen, Polsingen und Weißenburg? Dann sind Sie bei Diakoneo genau richtig. Mit Wohneinrichtungen, Werkstätten, Förderstätten, Seniorentagesstätten und Ambulant Betreutem Wohnen ist Diakoneo einer der größten Anbieter nicht nur der Region, sondern in ganz Mittelfranken.

Profitieren Sie von unserem breiten Angebot der Fort- und Weiterbildung, einem guten Betriebsklima mit vielen Aktivitäten, einem vielfältigen Programm der Betrieblichen Gesundheitsförderung in einem stabilen Unternehmen.

Sind Sie Auszubildender, Berufseinsteiger, Berufserfahrener, Quereinsteiger oder Branchenwechsler (m/w/d)? Möchten Sie in Vollzeit oder Teilzeit arbeiten? Kein Problem! Diakoneo hält eine Fülle von unterschiedlichen Arbeitsmöglichkeiten für Sie bereit. Bei uns ist für jeden beruflichen Weg und jede Lebensphase etwas dabei.

Wichtige Infos und aktuelle Stellenangebote

Anton Schneeberger, Wohnbereichsleiter in Polsingen, Oettingen, Gunzenhausen
Anton Schneeberger ist Wohnbereichsleiter in der Region Polsingen, Oettingen, Gunzenhausen.
Andreas Rachinger. Leiter Beratung und Förderung in Polsingen, Oettingen, Gunzenhausen
Andreas Rachinger leitet den Bereich Beratung und Förderung in Polsingen, Oettingen, Gunzenhausen.
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