Der 16jährige aus der Wohngruppe „Tiger“ war als Schiedsrichter bei den Special Olympics in Berlin
Eine Eigenschaft „seiner“ Sportart hat es Dominik besonders angetan: „Ich mag an Boccia, dass es eine sehr ruhige Sportart ist. Man muss eine ruhige Hand haben und überlegt vorgehen. Das gefällt mir gut“.
Der 16jährige aus dem Bereich Wohnen in Neuendettelsau war im Juni bei den Special Olympics World Games in Berlin als Schiedsrichter dabei.
Eine spannende Zeit für ihn, an der ihn nur eine Sache ein wenig gestört hat: „Man muss immer so früh aufstehen.“
Von Maria Mohr
Boccia ist die italienische Variante von Boule
Gespielt wird es in fünf Disziplinen:
- Einzel
- Doppel
- Team (vier Personen)
- Unified Doppel
- Unified Team (vier Personen)
Bei den Team-Wettbewerben hat jedes Team vier Kugeln, die die Teammitglieder auf dem Boden möglichst nahe an eine kleinere Kugel – den Pallino – werfen müssen. Ein weiteres Ziel ist es, die gegnerischen Kugeln vom Pallino wegzuschießen.
Begeisterung beim Boccia Franken-Cup
Dominik hat Boccia beim „Franken Cup“ in Neuendettelsau kennen gelernt. Zusammen mit einem Mitarbeitenden hat er das Turnier besucht und begeistert den ganzen Tag mitgeholfen. Dabei hat er gemerkt, dass es ihn sehr interessiert, das Spiel als Schiedsrichter zu begleiten.
Im Vorfeld der Special Olympics World Games ist er aktiv auf die Verantwortlichen zugegangen:
„Ich habe gefragt: `Wie wäre es denn, wenn ich nach Berlin gehen würde? Und so hat es begonnen“, fasst Dominik seinen Weg zum olympischen Boccia-Schiedsrichter kurz und knapp zusammen.
Was sind die Aufgaben eines Schiedsrichters beim Boccia?
Die Aufgabe der Schiedsrichter ist es, für den reibungslosen Ablauf der Wettbewerbe zu sorgen und die Einhaltung der Regeln zu überwachen. So müssen sie es zum Beispiel anzeigen, wenn ein Spieler die Linie übertritt oder ein Ball ins Aus rollt.
Das ist dann ein „Dead Ball“ und Dominiks Aufgabe ist es, diesen anzuzeigen. Auch muss er entscheiden, welches Team seinen Ball am dichtesten an das „Paulinchen“ (so nennt Dominik den Pallino) heranmanövriert hat.
Spielverlauf und Punktestand müssen die Schiedsrichter genau festhalten.
Das Regelwerk umfasst rund 25 Seiten und Dominik als Schiedsrichter muss es natürlich genau kennen.
Eine verantwortungsvolle Aufgabe. Dominik findet sie spannend, weil: „Ich kann dabei meine eigenen Entscheidungen treffen.“ Schön findet er auch die Teamarbeit mit den anderen Schiedsrichtern und den Linienrichtern.
Dominik sagt: „Schiedsrichter sein ist eine Aufgabe, die manchmal schwer ist. Weil man entscheiden muss, was jetzt gerade Sache ist."
Wie viele Wettbewerbe hat Dominik als Schiedsrichter begleitet?
Wie viele Wettbewerbe Dominik in seiner Zeit in Berlin begleitet hat, weiß er nicht mehr so genau. Viele waren es auf jeden Fall. Er sagt: „Das war anstrengend und ich musste sehr früh aufstehen.“
Als Schiedsrichter durfte er mit den Sportler*innen leider keinen Kontakt haben. Das findet Dominik schade. „Es sind manchmal Sportler dabei, die in den Wettkämpfen sehr emotional sind und dazu dürfen wir als Schiedsrichter nichts sagen.“
Was war das Tollste an den Tagen in Berlin
Auf die Frage nach den schönsten Erlebnissen in Berlin spricht aus Dominik zuerst der Sportler: „Es war toll, dass es ein internationaler Wettbewerb ist und dass viele tolle Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt da waren. Es waren die besten Boccia-Spieler der Welt da.“
Außerhalb der Wettbewerbe hat er mit seinen Betreuer*innen auch noch etwas von Berlin gesehen, so zum Beispiel den Alexanderplatz und das Brandenburger Tor.
Vom frühen Aufstehen einmal abgesehen hat Dominik nur gute Erinnerungen an die Special Olympic World Games 2023. Als Boccia-Schiedsrichter will er auf alle Fälle weitermachen.