Unsere Helden in Zeiten von Corona: Stefanie Kreutzer, Wohngruppe "Igel" Neuendettelsau

Corona verändert den Tagesablauf in den Wohngruppen in Neuendettelsau


Unsere Helden

Zuhause bleiben, Home-Office, die Kinder im Haus beschäftigen, Einkaufen für die Großeltern und leere Straßen: Diese Dinge bestimmen derzeit unseren Alltag.
Doch es gibt sehr viele Menschen, die nicht zu Hause bleiben und im Home-Office arbeiten können. Die jeden Tag zur Arbeit gehen und sich um kranke oder alte Menschen kümmern. Die den Alltag mit Menschen mit Behinderung gestalten oder Kinder von Eltern betreuen, die ebenfalls in den systemrelevanten Berufen arbeiten.
Menschen, die schon im "normalen" Berufsalltag jeden Tag Höchstleistungen vollbringen. Und die derzeit noch eine Schippe obendrauf legen.
Einige dieser Menschen stellen wir in der Reihe "Unsere Helden" vor:

Stefanie Kreutzer arbeitet seit 18 Jahren als Fachkraft im Wohnen für Menschen mit Behinderung in Neuendettelsau. Ihre tägliche Arbeit in der Wohngruppe ist nicht die einzige Aufgabe, die Stefanie Kreutzer in der aktuellen Corona-Krise zu bewältigen hat. Sie hat außerdem drei eigene Kinder, die im Moment zuhause zu versorgen sind, da die Schulen geschlossen haben und eine Betreuung durch Großeltern oder Freunde gerade nicht in Frage kommt. „Das war anfangs schon recht viel auf einmal“, erklärt sie. „Inzwischen haben wir uns aber ganz gut auf die Situation eingestellt und kommen zurecht. Mein Mann arbeitet auch bei Diakoneo in der gleichen Gruppe wie ich, so können wir uns gut absprechen und einer von uns kann immer zuhause sein.“

Viel Zeit für individuelle Erklärungen

In der Wohngruppe von Stefanie Kreutzer leben aktuell 10 Bewohnerinnen und Bewohner im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Da wegen der Corona-Maßnahmen, die Werkstätten für Menschen mit Behinderung geschlossen haben, halten sich alle Bewohner zuhause auf. Dies stellt die Gruppe vor bisher nicht gekannte Herausforderungen. „In der ersten Woche haben wir uns viel Zeit genommen für individuelle Erklärungen. Plötzlich durfte man nicht mehr einkaufen gehen, die eigenen Eltern können nicht besucht werden und können auch nicht herkommen und zur Arbeit gehen konnte man auch nicht mehr. Es war gar nicht so einfach, dies alles verständlich zu machen. Wir haben vieles in leichter Sprache ausgedruckt und verständlich gemacht. So konnten die Einzelnen auch noch einmal alles nachlesen“, erklärt Stefanie Kreutzer die Vorgehensweise. „In der zweiten Woche hat sich das alles dann schon eingespielt. Wir sorgen für einen abwechslungsreichen Tagesablauf, organisieren Spiele, gehen auch nach draußen zum Wandern oder in unseren Gemüsegarten. Wichtig ist, dass wir den Bewohnerinnen und Bewohnern auch Raum geben, über ihre Ängste und Befürchtungen zu sprechen. Niemand muss mit seinen Gedanken allein bleiben. Es ist hilfreich, dass wir den Tagesablauf gut strukturiert haben. Auch manche Hausarbeit wird gemeinsam erledigt, z. B. die Wäsche zu richten oder Staub zu saugen. So hat jeder das Gefühl, dass er gebraucht wird.“

Der Tagesablauf hat sich verändert

Nicht nur der Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner in der Wohngruppe hat sich verändert, auch der Tagesablauf von Stefanie Kreutzer ist anders geworden. „Wir verbringen viel mehr Zeit gemeinsam, unternehmen mehr in der Gruppe und planen den Tag genauer. Ein bisschen ist es hier wie sonst zu Urlaubszeiten oder bei einer Freizeit. Der Gesprächsbedarf ist noch immer sehr hoch, z. B. nach der abendlichen „Tagesschau“ entstehen jedes Mal viele Fragen zum Thema Virus und wie man damit umgehen soll. Manche Menschen entwickeln Ängste und können die Situation der Ungewissheit schwer ertragen. Da muss man dann gezielt beruhigen und eben über alles sprechen. Auch wir können ja letztlich nicht sagen, wann sich die Situation wieder ändern wird.“

Wir erfahren große Unterstützung

„Hilfreich war, dass wir von Anfang an viel Unterstützung von den Leitenden von Diakoneo erfahren haben. Es gab einen fertigen Pandemieplan, an dem wir uns orientieren konnten, das war wichtig. Entscheidend ist auch, dass wir im Moment keine Botengänge erledigen müssen, sondern uns das, was wir brauchen ins Haus geliefert wird, beispielsweise unsere Mahlzeiten oder die frische Wäsche. Große Unterstützung haben wir auch durch die Mitarbeitenden, die sonst in den Werkstätten arbeiten“, erklärt Stefanie Kreutzer.

Dennoch bleibt den Mitarbeitenden in der neuen Situation kaum eine freie Minute, zu vieles ist zu erledigen. „Aber alles in allem sind wir sehr zufrieden hier. Wir haben eine tolle Gruppe, die gut mitarbeitet und sich gut an die neuen Gegebenheiten anpassen konnte und außerdem freuen sich viele über diese ruhige Zeit, in der man auch einmal etwas anderes erledigen kann!“


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