Ehrenamtliche Helferinnen singen mit Erlanger Senioren

Uta Hamer und Christine Michel engagieren sich im Bodelschwingh-Haus

„Sie haben aber heute wieder eine tolle Frisur“, begrüßt Uta Hamer eine ältere Dame, die gerade zur Tür hereinkommt. Mit solchen persönlichen Worten heißen Uta Hamer und Christine Michel alle Bewohnerinnen und Bewohner des Bodelschwingh-Hauses Erlangen willkommen, die einmal im Monat zum gemeinsamen Singen zusammenkommen.

 

 

 

Veeh-Harfen-Spielerinnnen
Die Ehrenamtlichen Uta Hamer (links) und Christine Michel begleiten die Senioren auf der Veeh-Harfe. © Schaller

Schon 2004 haben Uta Hamer und Christine Michel diese ehrenamtliche Arbeit übernommen. Mit Veeh-Harfen begleiten sie seitdem den Gesang der Senioren, die oft auch in Begleitung von Angehörigen kommen. Bis zum vergangenen Jahr fand das Singen jede Woche statt, „aber wir sind beide älter geworden“, erklärt die 82-jährige Uta Hamer.

Die Veeh-Harfe ist ein Zupfinstrument, das in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts von dem Landwirt Hermann Veeh für seinen Sohn entwickelt wurde, der mit dem Down-Syndrom geboren wurde. Auch wer musikalisch kein Profi ist, kann damit ein Musikstück spielen, weil die Noten direkt unter den zu zupfenden Saiten stehen.

Während die etwa 20 Teilnehmer nacheinander in den Saal kommen, spielt Hans Millian, der selbst im Bodelschwingh-Haus von Diakoneo lebt, vertraute Melodien auf seinem Akkordeon zur Einstimmung. Viele Sänger haben ihren Stammplatz in der Runde.

Beim gemeinsamen Singen lassen Uta Hamer und Christine Michel von Gruppenmitgliedern, die das noch können, eine Strophe lesen. „Ich halte es für wichtig, dass wer lesen kann, auch liest“, begründet die ehemalige Lehrerin Uta Hamer dieses Vorgehen. Dann stimmen die Sängerinnen und Sänger in die alten Volkslieder ein, die das Repertoire bilden. Die ehrenamtlichen Helferinnen haben sich Liedsammlungen nach thematischen Schwerpunkten zusammengestellt. „Kein schöner Land“ ist das Lieblingslied, das immer wieder gern gesungen wird.

Die beiden Organisatorinnen verteilen Liedblätter, denn das Aufblättern in den Liederbüchern würde angesichts des Alters vieler Gruppenmitglieder allzu viel Zeit kosten. Auch wer starke Einschränkungen hat, soll hier noch mit Freude mitmachen und mitklatschen können. 

-> Mehr Informationen über das Bodelschwingh-Haus in Erlangen

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