Was ist eine Senioren-Wohngemeinschaft?
Eine Seniorenwohngemeinschaft, kurz Senioren-WG, ist das gleiche wie eine Studenten-WG, eben nur für ältere Menschen. Das Haus oder die Wohnung ist auf die Bedürfnisse des Alters angepasst und daher barrierefrei, beispielsweise mit einer bodengleichen Dusche ausgestattet.
Innerhalb der WG gibt es gemeinschaftlich genutzte Räume, in denen sich die Bewohner*innen für gemeinsame Aktivitäten wie Spielenachmittage, Gymnastik oder zum Kochen treffen. Daneben hat jeder der Bewohner*innen sein eigenes Zimmer als Rückzugsort, das er/sie frei gestalten und mit eigenen Möbeln bestücken kann.
Eine Senioren-WG bietet zudem einen hohen Grad an Selbstbestimmung. Man kann sein Leben nahezu so fortführen, wie im vorherigen zuhause. Mancher frühstückt erst um elf Uhr oder man hat einen eigenwilligen Tag-Nacht-Rhythmus.
In einem klassischen Pflegeheim wäre man viel mehr an gewisse Abläufe und Uhrzeiten gebunden.
Welche Arten von Senioren-WGs gibt es?
Tatsächlich gib es viele unterschiedliche Arten von Senioren-WGs. Es gibt private Senioren-WGs oder solche, die von einem Träger gestützt werden. Auch Hausgemeinschaften sind möglich, in denen die Bewohner*innen ihr eigenes Apartment bewohnen. Daneben gibt es auch spezielle Formen wie exklusive Frauen-WGs oder spezielle Pflege- und Demenz-WGs.
Nichts desto trotz haben alle Senioren-WGs eins gemein, sie sollen für die Bewohner*innen zum „Für-immer-Zuhause“ werden. Auch bei einem Pflegebedarf soll niemand in ein Pflegeheim umziehen müssen.
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Arten voneinander?
Bei einer privaten Senioren-WG liegt alles in den Händen der Bewohner*innen bzw. deren Angehörigen. Am Beginn steht natürlich die Suche nach einer passenden Immobile, dann die nach passenden Mitbewohnern und nicht zuletzt die Klärung organisatorischer Fragen.
Bei einer trägergestützten Senioren-WG, die von einem Wohlfahrtsverband oder an eine stationäre Pflegeeinrichtung angeschlossen ist, kann der Träger auf sein großes Netzwerk und seine Fachexpertise zurückgreifen. Meist stellt dieser die Räumlichkeiten sowie ein zusätzliches Betreuungs- und Unterstützungsangebot bereit. Insbesondere bei Pflege- und Demenz-WGs kann dies von Vorteil sein, da sie auf die speziellen Bedürfnisse der Bewohner*innen ausgerichtet und ausgebildete Fachkräfte meist 24/7 vor Ort sind.
Wie kann man auswählen, welche Senioren-WG die Richtige für einen ist?
Die Auswahl der passenden WG richtet sich natürlich nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der einzelnen Person. Bei einer privaten Senioren-WG sollte man sich vorrangig daran orientieren, ob die potentiellen Mitbewohner *innen ähnlich ticken wie man selbst. Hier gilt es mehr Absprachen untereinander zu treffen und ggfls. mit den Eigenheiten des anderen gut umgehen zu können.
Ein wichtiger Aspekt ist, ob man durch eine Erkrankung auf eine spezielle Versorgung angewiesen ist. Kann man stundenweise noch alleine bleiben oder wird bereits eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung benötigt? Menschen mit Demenz besitzen beispielsweise einen sehr hohen Bewegungsdrang, auch Hinlauftendenz genannt. Geschultes Fachpersonal kann hierauf professionell reagieren und auf die Person positiv einwirken. Auch technische Hilfsmittel wie sogenannte Weglaufschutzsysteme können von Vorteil sein.
Zu guter Letzt sind auch die Angehörigen der Bewohner*innen gefragt. Ob Senior*innen alleine oder in einer Wohngemeinschaft leben, mitunter wird eine Unterstützung im Alltag notwendig. Abhängig von der jeweiligen Senioren-WG übernehmen die Angehörigen mitunter das Kochen, Putzen oder die Freizeitgestaltung.
Was kostet eine Senioren-WG und wie wird sie finanziert?
Die Kosten für eine Senioren-WG sind sehr unterschiedlich und stark abhängig von der Ausstattung der Wohnung und dem örtlichen Mietspiegel. Grundsätzlich gilt jedoch, dass jeder der Bewohner*innen die Kosten für den privaten Wohnbereich selbst trägt. Gemeinschaftlich genutzte Flächen werden aufeinander aufgeteilt. Hinzu kommen die Nebenkosten sowie Zusatzkosten für Hilfs- oder Pflegepersonal.
Pflegebedürftige Bewohner*innen können bei einem anerkannten Pflegegrad die Kosten teilweise mit ihrer Pflegekasse abrechnen. So können sie das Pflegegeld und Pflegesachleistungen in Anspruch nehmen.
Unter gewissen Voraussetzungen wird bei einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft auch ein monatlicher Wohngruppenzuschlag gezahlt. Zudem sind einmalige Zahlungen wie eine Anschubfinanzierung oder zur Wohnraumverbesserung möglich.