Im Hans-Roser-Haus in Roth testen Pflegekräfte den Einsatz von Exoskeletten
Exoskelette sind Hilfsmittel, die den Bewegungsapparat entlasten. Sie können auch Pflegekräfte bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Im Diakoneo Hans-Roser-Haus in Roth werden die Exoskelette seit einigen Wochen von Pflegekräften im Arbeitsalltag getestet. Begleitet werden sie dabei vom Pflegepraxiszentrum Nürnberg (PPZ), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.
Von Christin Kohler
Gurte, die direkt am Körper getragen werden
Für den Test sind passive Exoskelette von N-ippin (Rakunie) und Ottobock (PaexoSoft Back) ausgewählt worden. Wer beim Wort Exoskelett an Roboter denkt, liegt hier aber falsch. „Die getesteten Exoskelette sind Gurte, die direkt am Körper getragen werden“, so der Praxiskoordinator. „Wir haben darauf geachtet, dass beide Exoskelette schnell und einfach anzulegen sind, denn das ist im Arbeitsalltag besonders wichtig“, erklärt Michael Fore.
Auch die Anschaffungskosten, die Arbeitssicherheit und das subjektive Entlastungsempfinden haben bei der Auswahl eine wichtige Rolle gespielt. „Nur, wenn die Hilfsmittel einfach in der Handhabung und angenehm zu tragen sind, werden sie auch tatsächlich genutzt“, meint Fore.
Belastungen beim Heben werden deutlich reduziert
Durch Kraftunterstützung wird der Rücken entlastet und Exoskelette sorgen für mehr Stabilität beim Heben. Ihre Erfahrungen mit den Hilfsmitteln halten die Pflegekräfte in einem digitalen Fragebogen, welcher zusammen mit den Wissenschaftspartnern (IREM und IDC) entwickelt wurde, fest.
Im Hans-Roser-Haus kommt der Exoskelett-Test bisher gut an. „Der Einsatz solcher Hilfsmittel kann die Belastung um rund 20 Prozent reduzieren“, so Bodo Steinheimer, Leiter des Hans-Roser-Haus. Das kann sich auch langfristig positiv auswirken. Die Exoskelette sind eine präventive Maßnahme, um zum Beispiel einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen.
„Wenn sich das Projekt bewährt und unsere Mitarbeitenden davon überzeugt sind, wollen wir sie bedarfsgerecht damit ausstatten“, sagt Bodo Steinheimer. Denn welches Exoskelett für den Mitarbeitenden passt, ist individuell.
Exoskelette als sinnvolle Unterstützung
Die ersten Rückmeldungen dazu fallen sehr positiv aus. „Es ist schön, dass wir so eine Möglichkeit angeboten bekommen“, meint Pflegekraft Isabella Lohf. Insbesondere bei der Grundpflege und Mobilisation der Bewohner*innen sind die Exoskelette eine gute Unterstützung. „Auch beim Stehen hilft mir das Exoskelett dabei, dass der untere Rücken entlastet wird“, so Isabella Lohf.
Wohnbereichsleiter Pooria Pooladvand ist vom Einsatz der Hilfsmittel positiv überrascht:
Die Exoskelette sind eine Unterstützung und machen Sinn.
Kontakt: Erprobung Exoskelette
KONTAKT
Michael Fore
+49 9874 8-3741
Michael.Fore@diakoneo.de
Laura Brödel
+49 9874 8-2206
Laura.Broedel@diakoneo.de
Edna Breuer-Stengel
+49 170 590 58 34
Edna.Breuer-Stengel@diakoneo.de