Der Bewegungsapparat von Kindern unterscheidet sich deutlich von dem der Erwachsenen. Muskeln, Knochen und Knorpel befinden sich noch in der Entwicklung. In dieser Phase ist es möglich, dass es zu Beeinträchtigungen im Haltungs- und Bewegungsapparat kommen kann. Manchmal sind bestimmte Fehlentwicklungen auch bereits angeboren. Einige der häufigsten Leiden rund um Beine, Füße und Hüfte werden hier vorgestellt.
Alle Eltern wünschen sich, dass ihr Kind von klein auf die Welt ohne Beeinträchtigung erkunden kann. Bemerkt man Auffälligkeiten beim Bewegungssystem des Kindes – zum Beispiel, dass es auffällig läuft – ist es sinnvoll, sich an einen Experten zu wenden. Mit dem entsprechenden Know-how im Bereich Kinderorthopädie lässt sich eine verlässliche Diagnose erstellen und die richtige Therapie in die Wege leiten. Übrigens, nicht immer ist eine Behandlung notwendig. Manche Fehlstellung verwächst sich im Laufe der Zeit. Auf die qualifizierte Auskunft des Spezialisten sollte man aber nicht verzichten und daher auch die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen.
Das Spektrum in der Kinderorthopädie ist breitgefächert und deckt unter anderem den Rücken, die Hüfte sowie Arme, Beine und Füße der kleinen Patienten ab. Einige der klassischen Krankheitsbilder aus diesem Bereich stellt Dr. Kerstin Remmel, Fachärztin für Orthopädie, Kinderorthopädie und Unfallchirurgie vor.

X- und O-Beine
O-Beine sind bei einem Baby etwas ganz Normales. Die sehr weichen Knochen passen sich während der Zeit im Mutterleib der speziellen Haltung des Fötus an. Nach der Geburt sorgen die O-Beine zudem für mehr Stabilität bei den ersten Gehversuchen. Ab dem zweiten Lebensjahr ändert sich in der Regel die Beinstellung. Dann kommt es oft zum krassen Umschwung – aus den O-Beinen werden X-Beine. Wie stark die Haltung ausgeprägt ist, ist familiär bedingt. Auch bei den X-Beinen handelt es sich um eine temporäre Phase, die sich ungefähr bis zum zehnten Lebensjahr verwächst. Laut Statistik lassen sich bei rund elf Prozent der Kinder über zehn Jahren noch X-Beine, bei etwa neun Prozent O-Beine feststellen. Hier sollte gegebenenfalls eine Behandlung erfolgen.
Hüftgelenksdysplasie
Bei der Hüftgelenksdysplasie, auch Hüftreifestörung genannt, handelt es sich um eine Fehlbildung der Hüftgelenkpfanne. Die Folge ist, dass der Hüftgelenkkopf keinen festen Halt in der Hüftgelenkpfanne findet. Es drohen Abnutzungserscheinungen, die im schlimmsten Fall zu einer Gehbehinderung führen, wenn die Hüftreifestörung nicht behandelt wird. Was genau zu dem Leiden führt, ist nicht bekannt. Es gibt aber Risikofaktoren wie die Steißlage des Fötus, beengte Platzverhältnisse im Mutterleib oder eine genetische Veranlagung. Zwischen zwei und vier Prozent aller Säuglinge sind betroffen; die Erkrankung kommt deutlich häufiger bei Mädchen vor.
„Wichtig ist uns, zwischen entwicklungsbedingten Durchgangsstadien und Fehlstellungen, die einer Korrektur bedürfen, zu unterscheiden. Daher legen wir großen Wert auf regelmäßige Untersuchungen, damit wir zeitnah eine nötige Therapie einleiten können“
Dr. Kerstin Remmel, Chefärztin der Kinderorthopädie in der Cnopfschen Kinderklinik Nürnberg
Plattfüße
Auf den ersten Blick scheinen viele Babys unter Plattfüßen zu leiden. Das liegt an der dicken Fettschicht, die als Polster für den Fuß dient. Fängt das Kleinkind mit dem Laufen an, schwindet diese Schicht und das in diesem Alter noch leicht formbare Fußskelett bildet das Fußgewölbe. Knick-Senkfüsse entstehen, wenn dieser Prozess abgeschlossen ist – ungefähr im Alter von fünf bis sechs Jahren. Dann können Übergewicht, schlechtes Schuhwerk oder fehlende Bewegung zur Verformung des Fußknochens führen mit dem Resultat, dass die Fußfläche auch ohne Belastung direkt auf dem Boden liegt. Angeborene Fußfehlstellungen findet man nur bei rund zwei Prozent der Neugeborenen.
In Nürnberg kümmert sich ein erfahrenes Team in der Kinderorthopädie an der Cnopfschen Kinderklinik um diese und weitere Erkrankungen.
Kontakt Kinderorthopädie Cnopfsche Kinderklinik Nürnberg
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