Predigt vom 3. Sonntag nach Trinitatis, 20. Juni 2021

Dreiteilige Predigt zu Matthäus 13, 44 ff.; 3. Sonntag nach Trinitatis, Konfirmation, 20. Juni 2021, 9.30 Uhr; St. Laurentius, Neuendettelsau; Pfarrer Dr. Peter Munzert/Diakonin Sandra Mayer/Dominic Durant

Die Gleichnisse vomversteckten Schatz und von der Perle (Matthäus 13,44ff.)

44Das Himmelreich gleicht einem Schatz, der im Acker vergraben ist: Ein Mann entdeckte ihn und vergrub ihn wieder. Voller Freude ging er los und verkaufte alles, was er hatte. Dann kaufte er diesen Acker.45Ebenso gleicht das Himmelreich einem Kaufmann: Der war auf der Suche nach schönen Perlen.46 Er entdeckte eine besonders wertvolle Perle. Da ging er los und verkaufte alles, was er hatte. Dann kaufte er diese Perle. (Matthäus 13, 44 ff.)

Hatten Sie als Kind auch so einen persönlichen Schatz? Er bestand vielleicht aus einem Glitzerstein, einer am Strand gefundenen Muschel, einer besonderen Feder oder auch nur einem Ring aus dem Kaugummiautomaten oder dem ersten Liebesbrief. Es war Ihr Schatz, den Sie entdeckt und dazu auserkoren hatten. Ihr persönliches Geheimnis.

Unsere Schatzkiste ist eine Kiste voller Perlen. Die Perlen sehen alle gleich aus, aber sie stehen für unsere persönlichen Erfahrungen des Glaubens.

Was bedeutet mir der Glaube? Warum ist er ein Schatz für mich? Warum ist er so wertvoll wie eine Perle?

1. Der Glaube steht für die Liebe (Sandra)

In der Bibel heißt es im ersten Johannesbrief, Kapitel 4, Vers 16: “Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ Unser Glaube ist deshalb ein Schatz, weil er uns beibringt, wie wichtig Liebe ist.

Wir brauchen Liebe mehr als vieles andere! Und unser Glaube sagt: Das Wichtigste ist es, dass du den anderen so liebst, wie dich selber. Nicht, weil er so nett ist, sondern weil auch er jemanden braucht, der ihn unterstützt und annimmt.

Denn du selber bist auch nicht immer nur liebenswert – und doch wirst du geliebt. Von deinen Eltern, von deinen Freunden und von Gott.

Bei eurer Taufe hat Gott zu euch „Ja” gesagt. „Ja, du sollst zu mir gehören, ich nehme dich an, so wie du bist. Ich bin bereit, dir zu vergeben, wenn du einen Fehler gemacht hast und es bereust.“ Dieses „Ja“ von Gottes Seite gibt es schon euer ganzes Leben lang, euer eigenes ausdrückliches „Ja“ zum Leben mit Gott, das könnt ihr heute bei der Konfirmation sprechen.

2. Der Glaube steht für unendlich viel Kraft (Peter)

Wenn alles zu anstrengend wird, die Kraft ausgeht, keine Energie mehr da ist. - Ich habe da eine Bibelstelle gefunden: „Alle, die ihre Hoffnung auf den Herrn setzen, bekommen neue Kraft. Sie sind wie Adler, denen mächtige Schwingen wachsen. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und sind nicht erschöpft.” (Jesaja 40,31)

Das bedeutet, dass mir durch den Glauben im übertragenen Sinne Flügel wachsen können, damit ich große Dinge in Angriff nehmen kann – dass mir nicht die Puste ausgeht, weil Gott bei mir ist und mich unterstützt. Das ist ein Riesenpotential! Dass Gott mir Kraft gibt, Dinge zu schaffen, die ich nie für möglich gehalten hätte.

Wenn ich sagen kann: “Ich habe auf Gott vertraut, obwohl die Gesamtsituation ziemlich bescheiden war, und es ist gut geworden, es hat geklappt!” – das sind Kraft-Momente, die vergisst man lange nicht. Das sind Momente, wo ich sage: Allein deshalb ist unser Glaube der tollste Schatz der Welt.

3. MIT GOTT REDEN – Gott hört zu (Dominic)

Ich sage es mal so: Unsere Welt ist oft voll die Dröhnung: Irgendwo läuft immer ein Radio, auf WhatsApp will alle zehn Minuten jemand etwas von mir. Instagram bombardiert mich mit Bildern ohne Ende, jeder will einen Like, will meine Aufmerksamkeit. Ich bin überall, aber nie bei mir selber!

Wer hört mir eigentlich zu? Wirklich zu? Wem kann ich erzählen, wie es mir wirklich geht? Wo ich nicht nur sagen muss, was die anderen hören wollen?

Wem kann ich von meinen Träumen erzählen? Von meinen geheimsten Wünschen, ohne dass ich Angst haben muss, dass jemand über mich lacht?

Jesus hat es einmal so formuliert: “Wenn du beten willst, zieh dich zurück in dein Zimmer, schließ‘ die Tür hinter dir zu und bete zu deinem Vater. Denn er ist auch da, wo niemand zuschaut. Und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen.” (Matthäus 6,6)

Amen

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