Predigt vom ersten Weihnachtsfeiertag, 25.01.2019 2019

Predigt zu Titus 3, 4-7; Erster Weihnachtsfeiertag, 25.12.2019, 9.30 Uhr; St. Laurentius, Neuendettelsau; Pfarrer Dr. Peter Munzert

Liebe Gemeinde,

(1) Gerade in den letzten Tagen vor Weihnachten steigert sich das Tempo noch einmal merklich. Es sind so viele Vorbereitungen zu tätigen, die Erwartungen an sich selbst, an Freunde und Familie, an das Weihnachtsfest an sich, sind einfach hoch. Aber dann, nach dem Heiligen Abend, fällt die Anspannung ab. Die Heilige Nacht liegt hinter uns. Gelassenheit und Ruhe kehren ein.

Viele von uns dürfen sich auf lange und erholsame Weihnachtsferien freuen, andere haben an den Feiertagen Dienst – sei es hier in unseren Häusern oder an anderer Stelle bei der Polizei, in Krankenhäusern, an Tankstellen und Raststätten oder an Bahnhöfen und Flughäfen. Denn die Weihnachtszeit ist auch eine Reisezeit.

Ihnen allen und ihren Familien gilt unser Respekt und Dank.

Wer in diesen Tagen frei hat, ist, so hoffe ich, etwas entspannt und ruhig und kann sich auf die kommenden Festtage freuen, Tage, an denen Sie die Weihnachtsfreude entspannt genießen können.

(2) Unser heutiger Predigttext ist ein Text, der nur von der Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes spricht. Es sind Worte, die uns trösten und erleichtern. Sie sind ein begeistertes, geradezu hymnisches Bekenntnis.

Ich lese aus dem Brief des Apostels Paulus an Titus aus dem 3. Kapitel die Verse 4-7:

„Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig – nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist, den er über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland, damit wir, durch dessen Gnade gerecht geworden, Erben des ewigen Lebens würden nach unsrer Hoffnung.“

Es sind Worte, die von Zuwendung und Freundlichkeit sprechen, Worte, die leicht sind, die vom neuen Leben sprechen. Wir werden durch die Geburt Jesu Christi mit neuem Leben beschenkt. Mit der Liebe und der Kraft seines Heiligen Geistes werden wir beflügelt, die Welt mit neuen Augen zu sehen.

Gnade und Hoffnung sind nun die Vorzeichen, die über unserem Leben stehen.

(3) An Weihnachten feiern wir Gott als großen Menschenfreund. Wir feiern, dass sich Gott uns zuwendet und zu uns kommt in menschlicher Gestalt. Gott wird ein Mensch zum Anfassen, der lebt und fühlt wie wir, der Freude und Leid mit uns teilt, der das Leben kennt, und auch den Schmerz und all die Tiefen, die das Leben mit sich bringt.

Er geht zu Menschen in Not und steht ihnen bei. Er preist selig, wer arm ist oder Leid trägt, er tröstet, wer hungrig ist oder durstig nach Leben, er predigt Gerechtigkeit, wer verfolgt wird und verkündigt Barmherzigkeit und Frieden – Seligkeit und Fülle sollen den Anbruch des Reiches Gottes begleiten – das Himmelreich auf Erden.

Wer sehnt sich nicht nach der Freundlichkeit Gottes, nach dessen Wärme, die einen umfangen und tragen möge? Wer sehnt sich nicht danach, ernst- und wahrgenommen zu werden, mit allem, was einen bewegt und umtreibt? Wer sehnt sich nicht danach, ein offenes Ohr zu finden, für alles, was das Herz beschwert und traurig macht?

(4) Denn wir erleben in diesen Tagen dennoch, dass auch Unfrieden herrscht - im Kleinen wie im Großen.

Gerade Familienfeste sind anfällig für Spannungen und für Druck, den die Weihnachtszeit produziert. Geschwisterliches Leben lässt sich auch an Feiertagen nicht einfach per Knopfdruck herstellen. Krisen in Partnerschaften werden in diesen dichten Tagen gerne virulent, und Sorgen um Schule, Ausbildung und Beruf passen erstmal so gar nicht in die weihnachtliche Stimmung, wollen aber doch gehört werden. Genauso wie Sorgen und Ängste um die eigene Gesundheit, das eigene Leben oder um die letzten Wochen und Monate, die einem schwerkranken Menschen noch bleiben mögen.

Uns bewegen an Weihnachten auch die Bilder von notleidenden Flüchtlingskindern in Griechenland, vom andauernden Krieg in Syrien und von der fortschreitenden Klimaveränderung auf dieser Welt. Es sind beklemmende und oft auch zutiefst erschütternde Bilder.

Die Unsicherheit und Ungewissheit über die Zukunft mögen dann schwer wie ein dunkler Schatten auf unserer Seele lasten. Aber auch sie gehören genauso zu Weihnachten dazu, wie das unbeschwerte Singen und Jubilieren. Christus ist in die Welt gekommen, um mit uns unser Leben zu teilen, um mit uns Schmerz und Leid zu tragen, um mit uns aus der Liebe Gottes zu leben.

(5) „Wir geben diese Menschenliebe Gottes weiter, wenn wir an Weihnachten andere beschenken. Wir erfahren diese Freundlichkeit, wenn wir in die staunenden Gesichter der Kinder an Weihachten schauen. Wir erleben diese Freundlichkeit, wenn wir andere zum Essen einladen und uns aneinander freuen. Wir teilen die Freundlichkeit Gottes aus“ (nach einem Zitat von Isolde Karle), wenn wir Menschen helfen, die in Not sind und sie so Menschenliebe erfahren.

Mit Weihnachten erscheint hell, was zuvor dunkel war; leicht, was schwer und bedrückend war, voller Hoffnung, was zuvor mutlos gemacht hat. Gott kommt mit großer Menschenliebe, um unser Leben zu erhellen und es mit neuer Liebe zu füllen.

Das ist für mich Weihnachten.

Amen.

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