11-Uhr-Andacht am 06.Juni 2020

Ansprache zum Thema Trinitatis; 11-Uhr-Andacht am Samstag, 06. Juni 2020; St. Laurentius, Neuendettelsau, Pfarrer Oliver Georg Hartmann

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

So beginnen wir jeden Gottesdienst und auch diese Andacht. Mitunter etwas schnell heruntergerattert, aber es gehört dazu. Kein Gottesdienst ohne das trinitarische Votum. Im Blick auf das Verständnis hat es das Votum schon schwerer. Warum eigentlich drei? Sind da drei Götter? Und warum das eigentlich?

Das ist merkwürdig - so kann ich es oft hören. Ja, leicht ist es nicht. Zur Dreieinigkeit gibt es keine biblische Geschichte, nur biblische Spuren. Die Dreieinigkeit ist das Ergebnis der christlichen Theologie. Etwas schwer, aber das Kennzeichen des christlichen Glaubens.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das sind drei und doch eins. Ein Gott oder drei? Einer, sagt der Glaube. Wie kann das gehen? Dass Gott einer ist, ist die alte Wahrheit, die uns das erste Testament bezeugt: Höre Israel: JHWH, unser Gott, ist ein einziger JHWH! - schəma jisrael adonai elohenu adonai echad. – So betet es der fromme Jude. Die ewige Wahrheit, auch für uns. Zugleich war stets umstritten, wie Gott denn nun wirklich ist. Niemand hat Gott je gesehen – so lesen wir im Johannesevangelium. Im christlichen Glauben zeigt sich Gott, der Eine und Ewige, in Jesus Christus. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.

Die alte Frage: Wie und wer Gott ist, wurde in Christus ein für alle Mal entschieden. Der Glaube erblickt in Christus nicht etwa einen wie auch immer gearteten Abkömmling Gottes, sondern Gott selbst. In Christi Gestalt lebte Gott selbst unter uns. Ich und der Vater sind eins – so lesen wir bei Johannes 10. Gott offenbart sich als der eine, der Schöpfer – der Vater und zugleich, auf andere Weise, aber nicht als ein anderer - als Christus – der Sohn. Und Gott wirkt auch heute. Nicht fern und auch nicht nur geschichtlich an die Erdenjahre Christi gebunden, sondern immer fortwährend.

Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. In der Bibel, im Gebet, im Gottesdienst. Gott ist auch heute erfahrbar und vernehmbar - durch den Geist, der wiederum kein anderer sein kann als Gott selbst. So offenbart sich der eine Gott, durch und in Christus, in und durch den Heiligen Geist. Und dieses Geheimnis werden wir morgen feiern.

Amen.

Mehr lesen aus dem Magazin zum Thema Spiritualität

Diesen Artikel teilen

Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen gerne.

Wenn Sie sich näher über unser Angebot informieren möchten, können Sie gerne Ihre
bevorzugte Kontaktmöglichkeit hinterlassen.

Oder rufen Sie uns an unter unserer Service-Nummer:

+49 180 2823456 (6 Cent pro Gespräch)