11-Uhr-Andacht am 31. März 2020

Ansprache zu Sacharja 6,15 (Tageslosung); 11-Uhr-Andacht am Dienstag, 31.März 2020; St. Laurentius, Neuendettelsau, Pfarrer Oliver Georg Hartmann

Und es werden kommen von ferne, die am Tempel des HERRN bauen werden.

Die heutige Tageslosung beim Propheten Sacharja schenkt uns mitten in der Passionszeit ein österliches Wort. Und es werden kommen von ferne, die am Tempel des HERRN bauen werden. Es sind alte Worte und alte Bilder, die hier aufleuchten. Zentral ist jedoch: Die Zukunft steht noch aus. Die Passion hat nicht das letzte Wort. Doch wie kann das aussehen, Hoffnung haben auf die Ewigkeit, den ewigen Tempel?

Es ist Unterricht: Der Lehrer fragt: „Wie wird es sein, wenn ich sterbe, was kommt danach? Eine Schülerin winkt den Lehrer herbei: „Was soll ich denn da antworten – es gibt nichts, Schluss, aus, vorbei, Ende!“ Der Lehrer antwortet: „Wenn das für Sie so ist, dann dürfen Sie es ehrlich sagen. Sie müssen nichts antworten, was Sie selbst nicht glauben können – das würden Ihnen die Menschen nicht abnehmen.“

Eine gute Reaktion. So ist das, über gewisse Fragen kann man wirklich nicht streiten. Manchmal jedoch passiert was Sonderbares.

Es meldet sich eine Schülerin: Sie erzählt: „Als ich in der zweiten Klasse war, wurde meine Mitschülerin – Antje – von einem Auto überfahren. In der Woche nach der Beerdigung war ich mit meiner Freundin an ihrem Grab. Wir trafen dort unsere Lehrerin und fragten, ob wir morgen im Religionsunterricht nicht für Antje beten könnten?

Am nächsten Tag gingen wir alle auf den Friedhof an das Grab von Antje. Wir sangen „Weißt Du, wie viel Sternlein stehen“. Auf dem Heimweg ging mir die Liedstrophe durch den Kopf: „Kennt auch dich und hat dich lieb.“ Irgendwie war ich danach froh und wirklich überzeugt, dass auch Antje in guten Händen, nämlich bei Gott, ist.“ Und es werden kommen von ferne, die am Tempel des HERRN bauen werden.

Amen.