11-Uhr-Andacht am 18. Mai 2020

Ansprache zu Johannes 14, 26; 11-Uhr-Andacht am Montag, 18. Mai 2020; St. Laurentius, Neuendettelsau; Jutta Happel

Sakristeigebet

Wir danken dir, Gott, dass du uns diesen Gottesdienst feiern lässt.
Wir danken dir, dass du uns als deine Gemeinde miteinander verbindest.
Wir danken dir für deine Gegenwart unter uns.
Wir bitten dich für uns und deine Kirche überall auf der Welt.

Wo immer wir zusammenkommen in deinem Namen:
Öffne uns für deine Nähe.
Öffne uns für dein Wort.
Öffne uns für deine Gaben.

Wir bitten dich, Gott, stärke uns im Glauben,
in der Liebe und in der Hoffnung.
Segne unser Reden und Tun, Singen und Musizieren, Feiern und Bekennen,
zu deiner Ehre und zum Bau deiner Gemeinde. Amen.

Läuten der Glocken

Musik zum Eingang Orgel

Eingangssegen/ Gruß

L Im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes.
G Amen.

Begrüßung/Hinführung

Ich begrüße Sie an den Bildschirmen ganz herzlich zur Andacht am 18. Mai in St. Laurentius

Die heutige Losung und der Lehrtext verweisen auf Pfingsten. In beiden geht es um den Geist.

Tageslosung und Lehrtext:

Tageslosung: Nehemia 9,20

HERR, du gabst unsern Vätern deinen guten Geist, sie zu unterweisen.

Lehrtext: Johannes 14,26

Jesus spricht: Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Psalm:

V: Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe.

A. Sei mir gnädig und erhöre mich.

V: Eile, Gott mich zu erretten,

A: Herr mir zu helfen

V: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,

A: wie im Anfang so auch jetzt und allezeit in Ewigkeit. AMEN

Lied: EG 128 Heilger Geist, Du Tröster mein (mit Ansage)

Aneignung:

Als meine Kinder klein waren, sagten sie manchmal zu mir: „Mama, schreib Dir das besser auf, sonst vergisst Du es!“

Merkzettel schreiben. Das kennen wir alle:

· Wir brauchen Einkaufszettel, damit wir alles Nötige einkaufen. Für das leibliche Wohl ist so gesorgt.

· Jemand ruft an und hinterlässt für die Kollegin eine Bitte um Rückruf mit der Telefonnummer. Wir schreiben die Nummer auf. So geht sie nicht verloren.

· Wir notieren uns Geburtstage von Menschen, die uns wichtig sind, um ihnen eine Freude zu bereiten, wenn wir gratulieren.

Die Notizen helfen uns im Alltag, den Blick für das Wesentliche zu behalten, nichts geht unter.

Das versucht auch der Autor unseres heutigen Lehr­textes, der Evangelist Johannes. Einiges ist anders in seinem Evangelium: Es gibt zum Beispiel keine Dämonenaustreibung, und der Tod Jesu wird auf den Rüsttag und nicht auf den zweiten Tag des Passahfestes datiert.

Johannes arbeitete für sich das Wesentliche aus seinen vielen Quellen heraus. Sein Thema ist die Christologie, die Lehre vom menschgewordenen Jesus als gesandten Sohn Gottes. Ihm und den Jüngern steht die „Welt“ gegenüber.

In Kapitel 14, Vers 26 und anderen Stellen spricht er von „paraklet“. Ein griechisches Wort, das viele Bedeutungen hat und schwer zu übersetzen ist. Gemeint ist die über Ostern hinweg dauernde Gegenwart Jesu. Daher entspricht die Bedeutung des Wortes „paraklet“ in Johannes 14,26 dem Heiligen Geist.

Luther übersetzt „paraklet“ grundsätzlich mit „Tröster“. Darin sieht er seine wichtigste Funktion. Der Heilige Geist tröstet Menschen in Be­drängnis und Not, er tröstet Menschen mit Sorgen. Gott zeigt uns auf diese Weise, wie wichtig ihm unser Wohlergehen ist.

Das Wort hat aber noch andere Bedeutungen. Sie zei­gen die Vielfalt des Wirkens des Heiligen Geistes auf.

„Paraklet“ ist ein Lehrer. Gott schenkt uns den Heiligen Geist, um uns sein Wort zu erschließen und es uns immer wieder neu zu lehren. Er ist sozusagen unser Merkzettel, unser Einkaufszettel - und wir müssen ihn nicht einmal selbst schreiben. Gott erledigt das für uns!

Gott erinnert uns durch „Paraklet“ an das Wesentliche: Gottes Zuspruch und seine Gebote. Er lehrt uns, was ein gelingendes Leben in Gemeinschaft ausmacht: Achtsamkeit, Aufrichtigkeit, Interesse am anderen statt Gleichgültigkeit und Egoismus. „Paraklet“ ist also auch ein Mahner.

Menschen brauchen Zu­versicht und Mut, gerade heute. Sie wollen eine Per­spektive. Resignation und Unsicherheit ängstigen sie.

Der Heilige Geist zeigt Wege auf, damit umzugehen. Den Blick auf das Positive zu wenden: Auf die herrliche Natur im Wonnemonat Mai oder die nicht ganz freiwillige, aber wohltuende Entschleunigung. „Paraklet“ fungiert als Mutmacher.

Der Heilige Geist macht aber auch müde Geister munter. Er setzt uns in Bewegung, Das wird aktuell ganz deutlich: Menschen organisieren sich solidarisch zur Nachbarschaftshilfe. Sie üben aktiv Nächstenliebe. Wir sind wieder mehr an der frischen Luft, wir gehen wieder mehr spazieren. „Paraklet“ ist ein Muntermacher - und das ganz ohne Koffein.

Egal, was uns beschäftigt, egal, wie unser Leben gerade verläuft, der Heilige Geist Gottes ist unser ständiger Begleiter: als Lehrer, als Mahner, als Muntermacher, als Mutmacher und als Tröster.

Wie es in dem Lied von Peter Janssens aus dem Jahr 1972 heißt:

„Die Sache Jesu braucht Begeisterte. Sein Geist sucht sie auch unter uns. Er macht uns frei, damit wir einander befrein.“

Ich lade Sie ein: Lassen Sie sich finden!

Fürbitten (Quelle: https://www.logo-buch.de/logo-aktiv/impulse-durch-das-kirchenjahr/fuer-bitten/pfingsten/) Liedruf EG 684 Herr erbarme Dich

Lasst uns beten zu Gott, der uns mit seinem Heiligen Geist nahe sein will.

Wir rufen: Herr erbarme Dich!

Es gibt viel Angst in der Welt und viele Menschen, die keinen Mut, mehr haben: Wir bitten um den Geist der Hoffnung.

Wir rufen: Herr erbarme dich!

Es gibt viel Traurigkeit in der Welt und viele Menschen, die weinen: Wir bitten um den Geist der Freude.

Wir rufen: Herr, erbarme Dich!

Es gibt viel Lüge in der Welt und viele Menschen, die sich nicht mehr zurechtfinden: Wir bitten um den Geist des Vertrauens.

Wir rufen: Herr erbarme dich!

Es gibt viel Hass auf der Welt und viele Menschen, die miteinander streiten: Wir bitten um den Geist des Friedens.

Wir rufen: Herr erbarme dich!

Es gibt viel Sehnsucht in der Welt und viele Menschen, die nur an sich denken: Wir bitten um den Geist der Liebe.

Wir rufen: Herr erbarme dich!

Herr, unser Gott, du Geist des Lebens, wir danken dir, dass wir unser Herz bei dir ausschütten dürfen, wie Kinder bei ihrem Vater. Darum beten wir gemeinsam: Vater unser im Himmel…

Vaterunser

Sendung/Segen

Geht in diesen Tag mit dem Segen Gottes und der Gewissheit, dass sein Geist euch begleitet.

Es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

Orgelnachspiel

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