11-Uhr-Andacht am 26. März 2020

Ansprache zu Jesaja 40,31; 11-Uhr-Andacht am Donnerstag, den 26. März 2020; St. Laurentius, Neuendettelsau; DS Heike Geßner

Glockengeläut

Musik

Votum und Begrüßung

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle zu dieser Andacht.

Mein Name ist Heike Geßner.

Beginnen möchte ich mit Timotheus 1, 7:

Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

In der aktuellen Situation ist es nicht einfach, ohne Furcht zu sein. Die Zahlen der an dem Corona-Virus-Erkrankten steigen Tag für Tag, und die sozialen Kontakte sind auf ein Minimum eingeschränkt. Jeder von uns bekommt das hautnah mit, nicht nur in den Schulen und den Geschäften, sondern auch in den Heimen. Kontakte sind nur noch möglich über das Telefon oder über das Internet. Viele haben auch Angst um ihre Arbeitsplätze. Wir wissen alle nicht, wie lange diese Situation noch anhalten wird.

Auch ich stehe hier in der leeren Kirche, und Sie hören mich über die Übertragungsanlage. Jeden Tag um 11 Uhr übertragen wir eine Andacht,

denn gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, Trost durch Gottes Wort zu finden.

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Lasst uns beten mit Worten aus dem Psalm 27,1 (oder Psalm 91)

Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen?

Amen

Bibelwort und Auslegung

Das Bibelwort, das ich für den heutigen Tag ausgesucht habe, steht bei Jesaja 40,31.

Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Auslegung

Viele Menschen sind in der aktuellen Situation ängstlich und verzagt – aber es gibt auch Menschen, die besonnen reagieren und sehr kreative Ideen haben, wie man in der Krise anderen Menschen helfen kann.

Kennen Sie die Aktion „Nordbayern hilft“? Aktuell kann man sie bei Facebook sehen. Es sind immer wieder interessante Beispiele dafür, wie Menschen sich für andere Menschen einsetzen möchten in diesen schweren Zeiten.

Angefangen hat es in Italien: Weil auch hier die Menschen faktisch in ihren Wohnungen bleiben müssen, damit die Ansteckungsgefahr möglichst gering ist, haben sie sich an die Fenster gestellt und von Balkonen aus zur gleichen Zeit gesungen und musiziert. Bei der Aktion „Nordbayern hilft“ ist ein Aushang von zwei Studenten an einer Supermarkttür zu sehen mit dem Angebot, für Senioren einkaufen zu gehen. Manche Teilnehmer der Aktion posten auch nur ein schönes Blumenbild. Zu sehen ist aber auch ein Brief von einem Friseur-Kunden, der für seinen Friseurbetrieb, der ja auch nicht mehr aktiv sein kann, einen Teil der Miete bezahlen möchte, damit der Betrieb finanziell entlasten werden kann. Programmierer, die aktuell nicht arbeiten können, überlegen sich Suchmaschinen für Liefer- und Abholangebote von Gaststätten, Foodtrucks und Ähnlichem. Auch eine Gruppe „Einsamkeit bewältigen“ ist gegründet worden.

Heute habe ich im Radio gehört, dass eine Online-Plattform für Erntehelfer in der Landwirtschaft um Freiwillige wirbt – es müssen sich schon Tausende gemeldet haben aus ganz unterschiedlichen Berufen. - Ich bin sehr beeindruckt davon, welche konstruktiven Ideen aktuell entwickelt werden.

Die Krise ist schlimm, schlimmer als alles seit dem 2. Weltkrieg. Selbst große Unternehmen wie die Automobilfirmen haben teilweise ihre Arbeit eingestellt. Viele kleine Firmen, auch viele Selbstständige, bangen um ihre Existenz.

Die Regierung tut aktuell alles, damit das Schlimmste zumindest abgefedert werden kann.

Was wir tun können, ist Mitmenschlichkeit leben. Anderen helfen, auf ganz unterschiedliche Weise. Viele Aktionen werden über die sozialen Medien, also das Internet, bekannt gemacht - diese Möglichkeiten gab es früher nicht.Viele Menschen engagieren sich und wachsen über sich hinaus. Kraft kann ihnen das Vertrauen auf Gott geben.

Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden, so heißt es in dem Bibelwort.

Wir denken an alle, die aktuell ihren Dienst tun, vor allem in den sozialen Einrichtungen wie den Krankenhäusern, den Altenheimen oder Behinderteneinrichtungen, aber auch in allen Betrieben, die den Alltag ermöglichen. Wir bedanken uns für ihr Engagement und wünschen ihnen, dass Gott ihnen die Kraft und Zuversicht gibt, die sie brauchen, so dass sie weiterhin so konstruktiv arbeiten können. Das gilt auch für die Eltern, die ihre Kinder zu Hause versorgen müssen und den Menschen, die jetzt einsam sind. Wir wünschen allen viel Kraft und Gottes Segen, damit sie die Situation meistern können.

Liedvers

Frau Grünert spielt für uns das Lied „Ich möcht‘, dass einer mit mir geht“ im EG unter der Nummer 209.

Gebet:

Beten wir für alle Menschen, die am Corona-Virus erkrankt sind,

für alle, die Angst haben vor einer Infektion,

für alle, die sich nicht frei bewegen können,

für die Ärztinnen und Pfleger, die sich um die Kranken kümmern,

für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen,

für die Politiker, die die richtigen Entscheidungen treffen müssen,

für die Eltern, die mit ihren Kindern zu Hause den Tag gestalten,

für die Einsamen, die keinen Kontakt haben dürfen,

dass Gott unsere Welt in dieser Krise mit seinem Segen erhalte.

Stilles Gebet:

Allmächtiger Vater, du bist unsere Zuflucht und Stärke,

viele Generationen vor uns haben dich als mächtig erfahren,

als Helfer in allen Nöten.

Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind,

und stärke in uns den Glauben,

dass du dich um jede und jeden von uns sorgst.

Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Amen.

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Segen

Die Zeiten aktuell sind nicht einfach, alles ist anders als wir es gewohnt sind.

Ich wünsche Ihnen für den heutigen Tag, dass alles, was Sie sich vorgenommen haben, so gut wie möglich gelingt und dass Sie zuversichtlich in die Zukunft sehen können.

Mit dem Segen möchte ich diese Andacht beschließen:

„Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden“.

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