Fachtagung für Führungskräfte diakonischer Sozialunternehmen in Deutschland

in der Evangelischen Akademie Tutzing


Tagungsinhalt 2024: KI in diakonischen Unternehmen – von Science-Fiction zur Alltagsrealität

An KI scheiden sich die Geister. Die einen erwarten von KI Rationalisierungen, Effizienzsteigerungen, Aufwandssenkungen – die anderen befürchten die schleichende Abschaffung menschlicher Erfindungsgabe, Gestaltungskraft und Autonomie. Den einen gilt KI als Heilsverheißung, den anderen als Apokalypse. Übertriebene Erwartungen stehen unvermittelt neben unmäßigen Ängsten, und vielfach fehlt es an nüchterner Sachkunde zur besonnenen Beurteilung von Chancen und Grenzen der KI.

Besonders herausforderungsvoll ist die realistische Einschätzung der Möglichkeiten und Einschränkungen des Einsatzes von KI im Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens. Hier zeigt sich die genannte Spannung verschärft. Einerseits gibt es zahlreiche Anwendungsfelder, auf denen KI zeit- und ressourcenraubende Belastungen des Pflegepersonals, aber auch der Klienten und Klientinnen erheblich reduzieren kann. Andererseits sind die Hemmungen des pragmatischen Einsatzes von KI groß, weil sie die Ideale personaler Zuwendung, zwischenmenschlicher Beziehung und ganzheitlicher Authentizität des individuell Persönlichen zu verdrängen drohen. Aber ist dem wirklich so, auf beiden Seiten? Reduziert KI den Aufwand? Verdrängt KI das unverwechselbar Menschliche?

Gerade im Bereich christlicher Sozialfürsorge müssen wir dringend unser Wissen über KI steigern und zu einer umsichtigen Einschätzung des ethisch Vertretbaren kommen. Was wird längst und geräuschlos praktiziert? Was sind realistische Zukunftserwartungen? Und was sind absurde Szenarien? Diesen Sortierungen dient die traditionelle Bußtagstagung 2024. Neben die Beschreibung von Potentialen und Herausforderungen auf verschiedenen Gebieten soll in Workshops demonstriert werden, wo und wie KI-gestützte Tools in diakonischen Unternehmen eingesetzt werden, um anschauliche Eindrücke zu gewinnen. Weitere Schwerpunkte liegen auf der Information über den Stand der Forschung zu artificial empathy sowie auf Überlegungen zu ethischen Aspekten des Einsatzes von KI in diakonischen Einrichtungen. Seien Sie herzlich eingeladen, zu hören, zu sehen und zu diskutieren!


Vorträge

  • Einführung aus Sicht der Diakonie
    Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland
  • KI im Sinne des Gemeinwohls: Einsatzszenarien, Potentiale und Herausforderungen
    Dr. Theresa Züger, BMBF-Nachwuchsgruppe
  • Künstliche Intelligenz und Empathie: Passt das zusammen und wenn ja, wie?
    Dinner Speech mit Prof. Dr. Elisabeth André, Universität Augsburg
  • Ethik der KI: Eine philosophische Perspektive
    Prof. Dr. Sven Nyholm, LMU München

  • Natürliche Intelligenz. Ethische Aspekte des Einsatzes von KI in diakonischen Einrichtungen aus der Sicht der Theologie
    Prof. Dr. Christian Albrecht, LMU München

 

Workshops

Workshops mit unterschiedlichen Start-Up-Gründern und Anbietern von KI-tools für Sozialunternehmen zu konkreten Produkten und Dienstleistungen. Die Teilnehmenden suchen nach Interesse aus, welche sie besuchen. Die Workshops dauern jeweils 25 Minuten und werden im Laufe des Nachmittags jeweils vier Mal angeboten.

  • Überblick: Welche Produkte und Dienstleistungen werden aktuell konkret angeboten? Prof. Wolfgang Hünnekens und Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer, DUCAH
  • Wie können Unternehmen der Sozialbranche bei der Einführung von KI unterstützt werden? Daniel Hoffmann von MANDARIN Care
  • Demonstration von Tools für Inklusion und Teilhabe: Christoph Schneeweiß von Caretable
  • Demonstration von Tools zur Unterstützung für die Pflege: Julia Halilovic von @voize 
  • Demonstration des Sozialen Roboters Navel: Claude Toussaint „Navel Robotics“
  • Demonstration von Tools zum Nahrungsmittelmanagement: Christoph Specht aus dem Augustinum
  • KI-Tools in der Bildung - Anwendungsbeispiele für eine zukunftsgerechte Pädagogik (nützliche Tools, effizientes Prompting, Lizenzen und Datenschutz): Christine Linck und Christa Heubeck von Diakoneo Bildung 
Tagungsprogramm zum Download

Vorstellung der Referent*innen

©Diakonie/Die Hoffotografen

Rüdiger Schuch

Rüdiger Schuch ist seit 2024 Präsident der Diakonie Deutschland und Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung. Zuvor leitete er das Evangelische Büro NRW und war Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Perthes-Stiftung e.V. Schuch hat evangelische Theologie studiert und war als Superintendent und Pfarrer tätig. Geboren 1968 im Ruhrgebiet, ist er verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

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Dr. Theresa Züger

Theresa Züger ist Leiterin der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Nachwuchsforscher*innengruppe Public Interest AI. Die Gruppe beschäftigt sich mit der Frage, wie KI dem Gemeinwohl dienen kann und welche technischen wie gesellschaftlichen Kriterien dafür erfüllt sein müssen. Sie ist ebenfalls Leiterin des AI & Society Labs.

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Prof. Dr. Elisabeth Andrè

Prof. Dr. Elisabeth André

Prof. Dr. Elisabeth André ist Informatikprofessorin an der Universität Augsburg und Mitglied der Leopoldina. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Mensch-Maschine-Interaktion und Künstliche Intelligenz. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeiten erhalten und engagiert sich in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien.

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Prof. Dr. Sven Nyholm

Prof. Dr. Sven Nyholm ist Professor für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Forschung umfasst Ethik, Technologie und Künstliche Intelligenz. Nyholm hat an mehreren internationalen Universitäten gelehrt und zahlreiche Publikationen zu den ethischen Implikationen von KI verfasst.

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Prof. Dr. theol. Christian Albrecht

Prof. Dr. theol. Christian Albrecht ist Professor für Praktische Theologie an der Evangelisch-theologischen Fakultät der LMU München sowie Leiter des Evangelischen Pressearchivs der LMU.
Darüberhinaus ist er Mitglied im Vorstand des Münchner Kompetenzzentrums Ethik (MKE) der LMU, Vertreter der Evangelisch-Theologischen Fakultät der LMU in der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Mitglied des Senats der LMU München. Christian Albrecht ist verheiratet und hat vier Kinder.

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Review der Tagung mit

Silke Köser, Irene Silbermann und Felix Wallström

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Tagungszeitraum

20. und 21. November 2024

Tagungsbeginn:
20. November 2024: 13:00 Uhr
Tagungsende:
21. November 2024: 12:30 Uhr

Tagungsgebühr

550,00 €
In der Tagungsgebühr sind alle Pausengetränke und
-snacks, Abendessen, die Getränke beim Get-Together sowie eine Übernachtung mit Frühstück enthalten.

Anmeldeschluss

18. Oktober 2024

Rücktritt

Ein Rücktritt von Ihrer Anmeldung ist bis einschließlich 25. Oktober 2024 möglich. 
Abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 20,00 € erstatten wir Ihnen die Tagungsgebühr in diesem Fall zurück.

Bei später eingehender Stornierung behalten wir uns vor, 50 Prozent der Tagungsgebühr als Stornokosten einzubehalten.

Tagungsprogramm zum Download
Informationen

Zielgruppe: Die Tagung richtet sich an alle Interssierten aus unterschiedlichen Führungsebenen und Arbeitsbereichen.

Übernachtung: In der Evangelischen Akademie Tutzing stehen gegebenenfalls nicht für alle Teilnehmer*innen Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. In diesem Fall stehen weitere Hotelzimmer in der Nähe der Akademie zur Verfügung. Die Tagungsgebühr ändert sich in diesem Fall nicht. Die Belegung der Zimmer erfolgt nach Anmeldeeingang.

E-Mobilität: Es stehen zwei geregelte E-Ladesäulen auf dem unteren Parkplatz der Akademie (hauseigene, ökologische Stromherstellung) sowie zwei öffentliche Ladesäulen in der Schlossstraße zur Verfügung.

Kontakt

Diakoneo KdöR
Unternehmenskommunikation
Wilhelm-Löhe-Straße 2
91564 Neuendettelsau

Tel.: +49 9874 8-0
E-Mail: veranstaltungen@diakoneo.de

Tagungsort

Evangelische Akademie Tutzing
Schlossstraße 2+4
82327 Tutzing

Zur Seite der Evangelischen Akademie Tutzing

Bildquelle: eat archiv
Anreise zur Evangelischen Akademie Tutzing

Mit der Bahn
Ab München Hauptbahnhof:

  • S-Bahn S 6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing
    oder
  • Regionalbahn München — Garmisch-Partenkirchen
    oder
  • München — Kochel bis Station Tutzing.

Der Fußweg vom Bahnhof zur Akademie ist ausgeschildert.
Dauer: ca. 10 Minuten


Mit dem Auto:
Fahren Sie von München auf der Autobahn A 95 in Richtung Garmisch bis zur Abfahrt Starnberg, von Starnberg auf der B 2 bis Traubing, nach Traubing
Abzweigung links nach Tutzing.

Bild-, Video- und Tonaufnahmen

Während der Tagung werden zur Dokumentation, für Werbezwecke, zur Berichterstattung, und für Social Media Bild-, Video- und Tonaufnahmen erstellt.


Anmeldeformular Fachtagung Tutzing 2024

Anmeldung:

Datenschutzhinweis: Um an der Tagung teilnehmen zu können, ist die Angabe dieser persönlichen Daten notwendig. Die nicht mit * gekennzeichneten Felder sind freiwillige Angaben. Die Daten werden zur Veranstaltungsabwicklung benötigt und zu diesem Zweck nur an Kooperationspartner*innen weitergegeben. Darüber hinaus werden die Daten vertraulich behandelt.

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Wir danken unseren diesjährigen Sponsoren

Hinweis: Das Titelbild dieser Seite wurde mit KI erzeugt.