Wie akute, chronische oder postoperative Schmerzen gelindert werden

Die Clinic Neuendettelsau wurde erneut für ihre qualifizierte Schmerztherapie ausgezeichnet

Rudolf Dvorak wurde gestern an der Hand operiert. Mit einem dicken Verband liegt er auf seinem Zimmer in der Clinic Neuendettelsau. Neben ihm stehen Oberarzt Dr. Uwe Lösekamm und Sabine Wörrlein. Sie ist eine der sogenannten Painnurses (deutsch: Schmerz-Krankenschwestern), die die postoperativen Schmerzen von Rudolf Dvorak lindert.

Die moderne Medizin bietet viele Möglichkeiten, Schmerzen zu lindern. Welches Verfahren zur Behandlung geeignet ist, wird an der Clinic Neuendettelsau der Diakonie Neuendettelsau von ausgebildeten Fachkräften individuell und auf Basis einer umfassenden Untersuchung entschieden. Um die Schmerzen von Rudolf Dvorak so gering wie möglich zu halten, bestimmt Painnurse Sabine Wörrlein zunächst anhand einer Schmerzskala von 0 (keine Schmerzen) bis 10 (sehr starke Schmerzen), wie groß seine Schmerzen sind. Danach erarbeitet das Schmerzteam die entsprechende, individuelle Behandlung.

Wie stark ist der Schmerz?

Zur Messung der Schmerzstärke verwendet die Clinic Neuendettelsau die sogenannte numerische Rating Skala. 


„Schmerzen können zum einen durch Kühlung oder Lagerungstherapien, zum anderen auch durch Schmerztabletten, Infusionen oder spezielle Schmerzpumpen oder Nervenblockaden gelindert werden“, erklärt Oberarzt Dr. Uwe Lösekamm. Bei Rudolf Dvorak hat sich das Schmerzteam für einen Schmerzkatheter entschieden, bei dem er über einen dünnen Plastikschlauch betäubende Medikamente erhält.

Oberarzt Dr. Uwe Lösekamm (rechts) und Painnurse Sabine Wörrlein behandeln die postoperativen Schmerzen von Patient Rudolf Dvorak.


Die Arbeitsgruppe „Qualifizierte Schmerztherapie“ beschäftigt sich seit 2010 intensiv mit dem Thema Schmerz. Oberarzt Dr. Lösekamm leitet das Team, das aus Anästhesisten, Chirurgen, Palliativmedizinern, Internisten sowie speziell ausgebildeten Painnurses, Pflegekräften aller Stationen und der Notfallambulanz besteht. Auch Physiotherapeuten und Ergotherapeuten gehören dazu.

Insgesamt 23 Personen sorgen dafür, dass die Schmerzen der Patienten nach bundesweiten Standards gelindert werden.

Gemeinsam entwerfen sie Standards, Prozesse und Strukturen, um für Patienten eine effektive und zeitnahe Schmerzversorgung zu gewährleisten. Jeder Patient erhält zum Beispiel den Flyer „Schmerzen müssen nicht sein“, in dem, in verschiedenen Sprachen, ausführlich über die Schmerztherapie aufgeklärt wird.

Dass Schmerzen zur Zufriedenheit der Patienten behandelt werden, bestätigt das Zertifikat „Certkom – Qualifizierte Schmerztherapie“ mit dem die Clinic Neuendettelsau erneut von der deutschen Schmerzgesellschaft e.V. ausgezeichnet wurde. Seit Mitte 2018 gibt es auch eine Kooperation mit dem Schmerzzentrum Nürnberg-Schwabach am Krankenhaus Schwabach zur ambulanten und stationären Schmerztherapie unter Leitung von Dr. med. Thomas Schramm. „Das Besondere daran ist, dass hier Patienten mit chronischen Schmerzen, wie zum Beispiel Wirbelsäulenleiden oder Tumorschmerzen, eine multimodale Schmerztherapie erhalten“, erzählt Dr. Lösekamm.

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