Visionen, Kulturen und Werte im Gesundheitswesen
Bundesweiter Nachwuchspreis Ethik an der Wilhelm Löhe Hochschule vergeben
Im Rahmen einer Studierendentagung an der Wilhelm Löhe Hochschule in Fürth wurde zum ersten Mal der bundesweit ausgeschriebene Nachwuchspreis Ethik vergeben. Pflegewissenschaftler Andreas Gold wurde für seine Ausarbeitung des Themas „Die Rolle der Pflege in klinischen Ethikkomitees“ ausgezeichnet.
Sechs Studierende aus den Bereichen Medizin, Pflege, Theologie und Sozialökonomie referierten bei der Fürther Studierendentagung „Ethik und Wirtschaftlichkeit im Gesundheits- und Sozialwesen“. Die Tagung wurde heuer zum zweiten Mal vom Ethikinstitut der Wilhelm Löhe Hochschule ausgerichtet. Erstmals wurde dabei auch der Nachwuchspreis Ethik verliehen.
„Die sechs Referenten, die aus ganz Deutschland kommen, sind die Gewinner, die wir in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt haben“, erklärten die Jurymitglieder Sozialethiker Prof. Elmar Nass und Medizinethiker Prof. Jan Schildmann.
Vorgestellt und lebendig diskutiert wurden auf der Tagung verschiedene Ansichten, etwa zum Gesundheitszustand von Flüchtlingen und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Herausforderungen oder die Spannung zwischen Wunsch und Wirklichkeit christlicher Pflegekultur und mögliche Auswege aus dem Dilemma. „Querdenker stellten auch eine utopische Entmarktung des Gesundheitswesens oder eine visionäre Ethisierung der damit verbundenen Studien- und Ausbildungsgänge vor“, sagte Prof. Nass. Gesundheitsökonom Michael Schneider, der ebenfalls in der Jurymitglied war betonte: „Es ist bemerkenswert, dass die jungen Studierende so mutig zu ihrer Position stehen, selbst wenn sie mit ihrer Meinung Gegenwind erwarten müssen“.
Unter den sechs Gewinnern wurde der Pflegewissenschaftler Andreas Gold zusätzlich mit dem erstmalig vergebenen Wilhelm Löhe Nachwuchspreis Ethik ausgezeichnet.
Sein Thema war die „Rolle der Pflege in klinischen Ethikkomitees“, die auch in vielen diakonischen Einrichtungen wichtige Orientierungsarbeit leistet. Darin machte er sich für eine profilierte eigene Pflegeperspektive in diesem Kontext stark, die bisher noch zu wenig ausgeprägt sei. Der mit 500 Euro dotierte Preis wurde vom Universitätsverein Fürth gestiftet.
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