Christine Templer begleitet ehrenamtlich junge Menschen während ihrer Ausbildung
Lauf a. d. Pegnitz – Wenn jungen Menschen die Ausbildung schwerfällt, können sie über die Initiative VerAplus Hilfe erhalten. Fachleute im Ruhestand begleiten die Auszubildenden im Tandem-Modell und unterstützen sie individuell. Christine Templer ist eine von Ihnen. Sie begleitet Auszubildende bei ihren täglichen Aufgaben und Herausforderungen.
Derzeit begleitet Christine Templer eine Auszubildende an der Diakoneo Berufsfachschule für Pflege in Lauf. Vera B. absolviert seit September dieses Jahres ihre Ausbildung zur Pflegefachhelferin. Trotz der besonderen Herausforderung, als Mutter von zwei kleinen Kindern eine Ausbildung zu machen und in einem neuen Land zu leben, hat sie ihre Probezeit erfolgreich bestanden – auch dank der Unterstützung ihrer ehrenamtlichen Begleiterin. Für Vera B. war die Entscheidung, eine Ausbildung zur Pflegefachhelferin zu beginnen, klar: „Ich möchte Menschen helfen. Außerdem ist die Pflege ein Beruf, bei dem man auch Dankbarkeit zurückbekommt – das finde ich toll.“
„Zu Beginn war mein Deutsch aber noch sehr schlecht“, erinnert sich Vera B. Die 40-Jährige stammt ursprünglich aus Nigeria, wo sie bereits ein Hochschulstudium abgeschlossen hat. Besonders in den ersten Monaten ihrer Ausbildung, als ihre Noten noch nicht gut waren und sie mit dem Gedanken spielte, die Ausbildung abzubrechen, erhielt sie wertvolle Unterstützung von ihrer ehrenamtlichen Begleiterin. „Sie hat mir geholfen, Berichte zu korrigieren und stand mir für alle Fragen zur Verfügung.“ Die persönlichen Treffen waren dabei besonders wichtig.
Christine Templer, die sich ursprünglich über einen Artikel in der Zeitung über VerAplus informiert hatte, hat sich nach einem Infoabend als Mentorin engagiert. „Ich wollte auch in meinem Ruhestand noch etwas tun, um fit zu bleiben“, erklärt sie. Vera B. ist nun die dritte Auszubildende, die sie betreut. Besonders während der Unterrichts- und Prüfungsphasen ist Unterstützung gefragt. Fachbegriffe müssen erklärt und Berichte überarbeitet werden. Auch die individuelle soziale Situation der Auszubildenden wird berücksichtigt. „Das positive Feedback, das ich zurückbekomme, ist natürlich toll und bestätigt mich in meinem Tun“, sagt sie. „Es ist einfach ein sehr sinnvolles Engagement, bei dem man der Gesellschaft etwas zurückgibt. Und es macht mir auch Spaß, mit jungen Menschen zu arbeiten, denn so bleibt man selbst aktiv.“ Sie empfiehlt jedem, der ein solches Engagement in Erwägung zieht: „Es ist wichtig, aufgeschlossen zu sein, Geduld mitzubringen und Freude daran zu haben, noch etwas Neues zu lernen.“ Und: „Man sollte es einfach ausprobieren.“
Um die Initiative VerAplus bekannt zu machen und neue ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter zu finden, werden immer wieder Informationsveranstaltungen angeboten, bei denen VerAplus vorgestellt wird. Damit die Begleitung gelingt, wird darauf geachtet, dass sich Ehrenamtliche und Auszubildende nicht nur fachlich, sondern auch menschlich gut ergänzen. „Generell haben wir sehr wenige Abbrüche bei den Begleitungen“, erklärt Konrad Braun, Regionalkoordinator bei VerAplus. Auch die Bereitschaft der Lehrkräfte sei von großer Bedeutung: „Hier an der Fachschule für Pflege in Lauf sind alle offen für unsere Initiative“, so Braun. Aktuell werden für die Auszubildenden in der Pflege in der Region Lauf Ehrenamtliche gesucht. Für Rückfragen steht Miriam Kullrich, Diakoneo Dienste für Ehrenamtliche unter Tel.: 09874/8 2536 oder per E-Mail: ehrenamt@diakoneo.de zur Verfügung.
VerAplus ist eine bundesweite Initiative des Senior Expert Service (SES), die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Sie bietet jungen Menschen, denen die Ausbildung schwerfällt, die Hilfe von Fachleuten im Ruhestand an, die sie eins zu eins ehrenamtlich begleiten.

Christin Kohler
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