Störche bekommen ein zweites Nest
Bewohner der Himmelkroner Heime freuen sich über zweiten Storchenhorst
Ein großer Kran steht auf dem Parkplatz der Himmelkroner Heime. Der Kran hat ein Storchennest in die Luft gehoben, das jetzt im Wind hin und her schwingt. Drei Handwerker sitzen auf dem Dach des Wohnbereichs für junge Erwachsene. Eine Gruppe Menschen beobachtet das Geschehen: Nach einer knappen Stunde hat Himmelkron einen zweiten Storchenhorst bekommen.

Störchen scheint es in Himmelkron zu gefallen. „Einmal saßen über zehn Störche auf der Kirche“, sagt Wohnbereichsleiterin Elke Netsch. Das Storchenpaar, dessen Horst schon seit ein paar Jahren auf der Kirche des Himmelkroner Schlosses thront, hat kräftig Nachwuchs bekommen. Da es keine weiteren Nistplätze gibt, erzählt Netsch von Streitereien zwischen den Störchen. „Irgendwann haben die Störche sogar angefangen ein Nest auf einem Schornstein zu bauen“, erzählt Armin Wissel. Er ist Einrichtungsleiter der Himmelkroner Heime der Diakonie Neuendettelsau. Auch wenn Schornsteine durch die Wärme und die erhobene Lage für nistende Vogelpaare ein perfekter Ort zu sein scheinen, können die Vögel dort nicht bleiben. Durch das Nest wird der Schornstein verstopft, die Rauchgase können nicht mehr abziehen und gelangen zurück in die Wohnräume. „Wir freuen uns sehr, dass die Störche stattdessen jetzt einen neuen Horst bekommen“, sagt Wissel.

Der Horst ist als Ausgleichsmaßnahme für den Ersatzbau einer Stromleitung der Bayernwerk Netz GmbH beschlossen worden. „Wird eine neue Leitung gebaut, gibt die Naturschutzbehörde vor, welche Naturschutzmaßnahmen zum Ausgleich umgesetzt werden müssen“, erklärt Ute Gellenthiem. Sie ist als Diplom-Biologin bei der ArGe Naturschutz und Landschaftspflege GbR für die Umsetzung der Projekte zuständig. Für die Leitung zwischen Würgau und Kulmbach wurde der Bau des Storchenhorstes beschlossen. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hat Himmelkron als geeigneten Standort auserkoren.
In dem Gebäude leben derzeit 19 junge Erwachsene mit Behinderung. „Unsere Bewohner freuen sich sehr über das neue Nest“, betont Wohnbereichsleiterin Elke Netsch.

Die Anbringung des Horts war ein richtiges Highlight für die Bewohner. Früh um neun kamen die Handwerker und entfernten ein paar Dachziegel. Als dann der große Kran angefahren kam und das Nest in die Luft gehoben wurde, stand eine große Menschengruppe vor dem Gebäude. „Sogar die beiden Störche sind ein paar Mal über uns geflogen, fast so, als würden sie neugierig zuschauen“, freut sich Elke Netsch.
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