Vorsicht beim Sprung ins kalte Wasser

Diakoneo Diak Klinikum in Schwäbisch Hall behandelt schwere Verletzungen durch Kopfsprünge

Schwäbisch Hall, 11. August 2022 – Freibäder, Badeseen, das Meer oder der eigene Pool sind besonders im Sommer Orte, die regelrecht dazu einladen, der sengenden Hitze zu entfliehen. Doch beim Kopfsprung ins kalte Wasser kann es zu Badeunfällen mit Verletzungen an der Halswirbelsäule. Professor Dr. Stefan Huber-Wagner, Chefarzt am Diakoneo Diak Klinikum in Schwäbisch Hall, behandelt schwere und komplexe Verletzungen in der sogenannten Robotic Suite – ein voll ausgestatteter robotischer 3D-Navigations-Hybrid-OP. Er warnt vorm Sprung in fremde Gewässer.

„Ab ins kalte Nass!“, dachte sich die 42-Jährige Antje M., als sie sich mit ihren Eltern und Schwestern zum Baden verabredete. Dass sie dabei gerade so dem Tod entrann war für sie unvorstellbar. Um der Hitze so schnell wie möglich zu entkommen, sprang sie mit dem Kopf voraus in das Wasser. Dann hörte sie nur noch ein lautes Knacken. Noch am Unfallort wurde ihre Halswirbelsäule von den Sanitätern mit einer Halskrawatte stabilisiert.

Im Diak Klinikum in Schwäbsch Hall kümmerten sich Chefarzt Professor Dr. Stefan Huber-Wagner, Leiter der Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie und sein Team des überregionalen Traumazentrums um die 42-Jährige. Unmittelbar nach dem Röntgen, CT und Kernspintomographie die Ernüchterung – der erste und zweite Halswirbel waren tatsächlich gebrochen. Der erste dabei sogar vierfach. „Diese komplexe, instabile Verletzung, die gerade noch ohne neurologische Ausfälle verlief, war eine Hersausforderung“, erzählt Prof. Dr. Huber-Wagner. Hätte die Patientin bei ihrem Sprung nur etwas mehr Schwung gehabt, hätte es zu einem akuten hohen Querschnitt, dem klassischen Genickbruch, kommen können. Auf Höhe der Halswirbelsäule verläuft dieser mit einem sofortigen Atemstillstand und endet oftmals tödlich.

 

Prof. Dr. Stefan Huber-Wagner, Chefarzt am Diakoneo Diak Klinikum in Schwäbisch Hall behandelt derzeit viele Badeunfälle Foto: Ufuk Arslan

Nach der Diagnose galt für Antje M. strikte Bettruhe. Zu groß war die Gefahr, sich Verletzungen am Rückenmark oder den Nerven zuzuziehen. Die Pflegerinnen und Pfleger des Diak Klinikums kümmerten sich rund um die Uhr um sie – trotz hoher Belastung durch die Corona-Pandemie. „Die Schwestern waren immer super freundlich, sobald ich geklingelt habe“, erzählte sie.

Der Verletzung entsprechend herausfordernd stellte sich auch die Operation dar. „In unserer Robotic Suite, haben wir die Operation geplant und durchgeführt“, berichtete Prof. Dr. Huber-Wagner, der mit seinem Team im Traumazentrum über das nötige Knowhow für eine solche komplexe Operation verfügt. „So überbrückt eine Platte, die am Hinterhaupt angebracht wurde und ein Schrauben-Stab-System, den ersten und zweiten Halswirbel. Das entlastet die verletzte Stelle. Sogenannte Pedikelschrauben am zweiten und dritten Halswirbel, die eine besonders hohe Stabilität erreichen, befestigen die Konstruktion unterhalb der Läsion“, erklärt der Chefarzt.

Ein halbes Jahr bis Jahr dauert es, bis die Wirbelknochen verheilen und die Versteifung wieder entfernt werden kann. Begleitet wird Antje M. in dieser Zeit durch regelmäßige Kontrollen und physiotherapeutischen Maßnahmen. Bereits zwei Tage nach der OP konnte sie mit der Physiotherapeutin schon wieder ihre ersten Schritte gehen. „Alles andere wird schon werden“, sagte die zweifache Mutter, die dankbar dafür ist, dass sie noch am Leben ist.

Ungewöhnlich, so Prof. Dr. Huber-Wagner, sei solch eine Verletzung unter diesen Umständen jedoch nicht. Insbesondere Sprünge in untiefe Gewässer sind das klassische Szenario für das Auftreten solcher Verletzungen. „Es ist nicht unser erster Fall in diesem Sommer“, bekräftigte der Chirurg. „Ich habe Verständnis dafür, dass bei großer Hitze das Wasser lockt.“ Doch appelliert er an die Vernunft, niemals mit dem Kopf voraus in untiefe oder unbekannte Gewässer zu springen.

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