Grundstein für ein offenes Haus

In Obernzenn entsteht eine Einrichtung, in der Menschen mit Demenz beschützt und dennoch inklusiv leben können.

Obernzenn – Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat in Obernzenn den Grundstein für das „Haus Für und Miteinander Sorge tragen“ gelegt. Die Einrichtung, in der 60 Menschen mit gerontopsychiatrischen Veränderungen in einem geschützten Umfeld leben können, soll Ende 2024 bezugsfertig sein. Diakoneo als Bauherr investiert über elf Millionen Euro, Bund, Land, Bezirk und Kreis weitere rund sieben Millionen Euro.

„Pflege wird zur Schicksalsfrage“, sagte Gesundheitsminister Holetschek im Rohbau des einmal fast 4000 Quadratmeter Nutzfläche umfassenden Hauses. So wichtig Gebäude auch seien, „ohne Menschen, die hier arbeiten, ist es nutzlos“. Mit Digitalisierung könne man zwar viel erreichen, „den Menschen ersetzen kann es nicht“. Das gilt für Pflegende von Berufs wegen, aber auch für Angehörige und Freunde. „Pflegende Angehörige sind das Fundament“, sagt Holetschek. Und zwar eins, das immer stärker belastet wird. „Wir sehen, was auf uns zukommt.“

Diakoneo auch. „Die Zahl der älteren Menschen mit gerontopsychiatrischen Krankheiten wird sich in den nächsten Jahren kontinuierlich erhöhen“, rechnet Manuela Füller, Vorständin Dienste für Menschen bei Diakoneo. Ihnen ein Zuhause und das Gefühl von Sicherheit zu geben, sie gleichzeitig aber soweit wie möglich am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen, sei ein wichtiges Ziel.

Eines, das auch mit dem Haus „Für und Miteinander Sorge tragen“ erreicht werden soll. Es ist so angelegt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner auch ohne Orientierungssinn immer wieder zu ihrem Ausgangspunkt geführt werden. Der Zugang zum Garten auf dem rund 12.500 Quadratmeter großen Grundstück wird auch aus dem ersten Obergeschoss barrierefrei ermöglicht. Mehrere Zugänge zum Garten, sollen - bei aller Notwendigkeit, die Menschen zu beschützen - viel Freiraum lassen.

„Stein und Mörtel bauen das Haus, Geist und Liebe schmücken es aus.“ Christa Naaß, Vizepräsidentin des Bezirkstags Mittelfranken, ist sich sicher, dass das für das neue Gebäude gelten wird. „Bei Diakoneo hat man Selbstbestimmung und die Würde des Menschen immer im Blick“, bedankt sie sich bei einem „ganz wichtigen Partner“ – und würdigt das Engagement in Obernzenn. „Viele Einrichtungen überlegen derzeit, ob sie überhaupt neu bauen sollen“, sagt die Vizepräsidentin – und fordert vom Land eine Investitionskostenförderung.

Den Bau in Obernzenn unterstützt das Land mit 3,6 Millionen Euro aus dem Topf „Pflege im sozialen Nahraum“. Insgesamt werden fast 18 Millionen Euro Baukosten veranschlagt. Rund elf Millionen muss Diakoneo selbst erwirtschaften, der Landkreis schießt 1,2 Millionen Euro zu. „Das Projekt liegt uns auch stark am Herzen“, sagt Landrat Helmut Weiß. Mit 20.000 Euro pro Platz sei die Förderung sehr hoch, „aber das ist es uns wert“. Schließlich werden in Obernzenn bis 2037 ein guter Teil der 78 bis 132 notwendigen Plätze für Menschen mit Demenzerkrankungen vorgehalten. „Wir haben uns frühzeitig Gedanken gemacht“, liest Weiß aus den Zahlen.

Und auch die Gemeinde trägt ihren Teil zum Erfolg des Hauses bei. Für rund eine Million Euro wird die Weiherstraße ertüchtigt, sagt Silke Horneber-Schühlein, die zweite Bürgermeisterin von Obernzenn. „Bürgermeister und Gemeinderat sind stolz und dankbar, Teil dieses wegweisenden Projektes zu sein.“ Immerhin werden hier auch 60 Mitarbeitende in Lohn und Brot stehen. Diakoneo ist damit und mit der Werkstatt für Menschen mit Behinderung der größte Arbeitgeber im Ort.

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