Ist Organspenden reine Kopfsache?

Vortrag und Diskussion am Mittwoch, 20. März, in der Clinic Neuendettelsau

Organspendeausweis - ja oder nein? Die Bereitschaft in der Bevölkerung, sich mit dem Thema Organspende zu beschäftigen, hat in den vergangenen Jahren weiter abgenommen. Dabei ist es viel wahrscheinlicher ein Organ zu benötigen, als selbst als Spender infrage zu kommen. Oberärztin Gudrun Haberstroh, Transplantationsbeauftragte an der Clinic Neuendettelsau, möchte in ihrem Vortrag „Organspende - reine Kopfsache?“ am Mittwoch über das Thema Organspende sprechen und lädt alle Interessierten zu einer sachlichen Diskussion ein.

„Letztes Jahr haben um die 950 Organspender Leben gerettet“, erzählt Gudrun Haberstroh. Sie ist Oberärztin der Anästhesie und Intensivmedizin und die Transplantationsbeauftrage der Clinic Neuendettelsau. Die Organspende ist ein Thema, das für viele Menschen lebenswichtig ist. Virusinfektionen, Stoffwechsel- oder angeborene Erkrankungen können Organe funktionsuntüchtig machen. Mehr als 10.000 Menschen warten derzeit in Deutschland auf eine Organspende. Als Transplantationsbeauftragte arbeitet Haberstroh mit der Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) zusammen.

Oberärztin Gudrun Haberstroh kennt sich als Transplantationsbeauftragte gut mit der Organspende aus.

„In der Clinic Neuendettelsau werden keine Organe transplantiert. Dafür gibt es spezielle Zentren. Wir sind eine sogenannte Entnahmeklinik und geben an die DSO weiter, wenn ein Patient als Spender infrage kommt“, erzählt  Haberstroh. Das sind nicht viele. Die Oberärztin ist seit über 20 Jahren an der Clinic. „Wir hatten in der Zeit keine zehn Organspender“, sagt sie. Das liegt unter anderem daran, dass in Deutschland strenge Regeln herrschen. Organe entnommen werden ausschließlich Personen, deren Großhirn, Kleinhirn oder Hirnstamm einen irreversiblen Funktionsausfall erlitten haben – die also hirntot sind.

„Im Idealfall haben diese Personen einen Organspendeausweis“, sagt Haberstroh. Der Idealfall wird aber immer seltener. „Liegt der Ausweis nicht vor, müssen wir uns an die nächsten Angehörigen wenden. Das ist gerade in solchen Situationen eine extreme Herausforderung“, erzählt sie.

Mit ihrem Vortrag möchte sie das Thema Organspende wieder in das öffentliche Bewusstsein bringen. Sie spricht auch über die doppelte Widerspruchslösung, die Gesundheitsminister Jens Spahns vorgeschlagen hat. Danach soll jeder Mensch potenzieller Organspender sein, wenn er zu Lebzeiten nicht widerspricht. „In den meisten anderen Ländern, wie Spanien, der Schweiz oder auch Italien wird ganz anders mit dem Thema umgegangen. Da ist automatisch jeder Organspender, der nicht widersprochen hat“, erzählt sie.

„Ich glaube, dass oft falsche Vorstellungen und unbegründete Ängste eine Rolle spielen, warum sich viele nicht mit der Organspende auseinandersetzen. Durch meinen offenen Vortrag möchte ich deswegen mit besonders vielen Menschen ins Gespräch kommen“, verrät sie.

Am Mittwoch, 20. März, spricht Oberärztin Gudrun Haberstroh um 19 Uhr zum Thema „Organspende - reine Kopfsache“ im Veranstaltungsraum, (3. Stock), der Clinic Neuendettelsau, Heilsbronner Straße 44, 91564 Neuendettelsau. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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