Großspende vom Krebsverein

100.000 Euro für den neuen Linearbeschleuniger am Diakoneo Diak Klinikum Schwäbisch Hall.

Schwäbisch Hall, 21. April 2021 - Der Krebsverein Schwäbisch Hall steuert 100.000 Euro für den neuen Linearbeschleuniger bei, der ab Anfang Mai im Diakoneo Diak Klinikum Schwäbisch Hall aufgebaut wird. Vor allem die wohnortnahe Behandlung sei ein „unschätzbarer Vorteil“, den man unterstützen wolle, sagt Birgit Messner, Beisitzerin im Krebsverein und Initiatorin der Großspende.

„Es kann ja nur ein Tropfen sein“, gibt sich Prof. Dr. med. Markus Golling, Vorsitzender des Krebsvereins Schwäbisch Hall, bescheiden. Bei rund drei Millionen Euro, die der neue Linearbeschleuniger am Diakoneo Diak Klinikum Schwäbisch Hall kosten wird, seien 100.000 Euro überschaubar, aber: „Wenn wir auch nicht viel beisteuern können, wir tun, was möglich ist.“ Denn für den Verein sind 100.000 Euro eine stolze Summe. Schließlich speist er sich nicht aus Zinsen eines großzügigen Stiftungskapitals, sondern muss Jahr für Jahr großzügige Spender finden und viele Aktionen organisieren, um die Unterstützung für Krebskranke in der Region zu finanzieren. „Für uns ist das eine Herzensangelegenheit“, sagt Beisitzerin Birgit Messner. Sie hatte die Idee, das Diak bei der Anschaffung des Linearbeschleunigers, der Krebszellen mit energiereicher Elektronen- und Photonenstrahlung beschießt und so zerstört, zu unterstützen. „Und es ist eine Möglichkeit, die Patienten direkt zu unterstützen.“

Genau das passiert mit dem neuen Linearbeschleuniger, der ab 1. Mai im Diak aufgebaut wird und Ende August zur Verfügung stehen soll. Die ersten Patienten, die mit den neuen Möglichkeiten behandelt werden, haben da schon Termine. „Wir sparen Zeit, können die Strahlung exakter dosieren und genauer platzieren.“ Dr. med. Gerlo Witucki, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie, fasst die Vorteile des neuen Apparats kurz und knapp zusammen. Wichtig bei der Behandlung ist die exakte Position des Patienten. Zwischen fünf und zehn Minuten muss er je nach Behandlungsplan möglichst regungslos auf dem Liegetisch des Linearbeschleunigers verharren, damit der Tumor perfekt und naheliegende Organe möglichst nicht getroffen werden. „Die ein bis zwei Minuten, die das neue Gerät pro Behandlung spart, ermöglichen einen besseren Behandlungserfolg und entlasten den Patienten“, sagt Witucki. 3D-Planung und bessere Postitionskontrolle unterstützen die genaue Ausrichtung der Bestrahlung. Und weil das Gerät Atembewegungen ausgleicht, kann die Dosierung an besonders empfindlichen Organen wie dem Herz vermindert werden. „Der Apparat kann mehr, als die aktuellen Leitlinien empfehlen“, sagt Witucki.

Das Wichtigste allerdings: Er ermöglicht vielen Patienten möglichst wohnortnah behandelt zu werden. „Das ist ein unschätzbarer Vorteil“, sagt Sudabeh Mohafez, Fachliche Leitung der Beratungsstelle, die der Verein für onkologisch Erkrankte und ihre Angehörigen betreibt. Vielen Patienten gehe es schlecht, die Bestrahlung sei eine enorme Belastung. „Jeder Kilometer weniger Anfahrtsweg hilft da.“ Sie ist Birgit Messner für ihre Idee und vor allem den Spendern dankbar, die die Zuwendung für den Linearbeschleuniger erst möglich gemacht haben. „Das ist eine unglaubliche Wertschätzung unserer Arbeit.“ Insbesondere auch jener der Krebsberatung, die seit Jahren vom Verein organisiert und mit einem erheblichen Eigenanteil finanziert wird. Dass in Zukunft die Regelfinanzierung qua Gesetz gesichert ist, eröffnet dem Verein neue Möglichkeiten, auch wenn „die psychoonkologische und sozialrechtliche Beratung der Krebspatienten nach wie vor die wichtigste Aufgabe des Vereins bleiben wird“, erläutert die Diplom-Pädagogin. Die Hilfe für den Linearbeschleuniger sei also „eine gute Gelegenheit, ein wertvolles Projekt zu unterstützen“, pflichtet Prof. Golling bei. Deshalb sei die Idee von Birgit Messner auch im Vorstand sofort akzeptiert worden.

Zumal mit Diakoneo ein Unternehmen unterstützt wird, das selbst gemeinnützig ausgerichtet ist. Genauso wie zum Beispiel das Bayerische Rote Kreuz ist Diakoneo als Körperschaft des öffentlichen Rechts verpflichtet, alle Erträge für gemeinnützige Zwecke zu verwenden. Das Diak als Tochtergesellschaft und gGmbH arbeitet ebenfalls gemeinwohlorientiert und wird dahingehend auch regelmäßig geprüft. Deshalb ist die Spende des Krebsvereins für den Beschleuniger, den Diakoneo bis jetzt allein finanzieren muss, so wichtig. „Jeder Euro, den wir für den Linearbeschleuniger aufnehmen müssen, fehlt beim Ausbau weiterer Aktivitäten, mit denen das Diakoneo Diak Klinikum die Versorgung der Patienten verbessern kann“, sag Michael Kilb, Vorstand Gesundheit bei Diakoneo. „Denken Sie nur an Themen wie Thrombektomie, Traumazentrum, Navigierte Operationen.“ Deshalb ist er dem Krebsverein Schwäbisch Hall so dankbar für das Engagement. „Das kann man gar nicht hoch genug einschätzen.“

Auch wenn die Summe im Vergleich zur Investition klein sei, sagt Ideengeberin Birgit Messner, „viele Ehrenamtliche und Sponsoren haben dazu beigetragen, dass sie zustande gekommen ist“. Da könnten sich Andere „ruhig ein Beispiel nehmen“, meint Birgit Messner. Als ihr die Idee für die Spende zuflog, hatte sie das durchaus auch mit im Sinn. „Unsere Hilfe sollte Anreiz sein, sich zu engagieren.“ Denn aus vielen Tropfen wird ein Meer.

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