Neue berufliche Perspektiven für Menschen mit Behinderung

Digitales Assistenzsystem fördert Inklusion

„digital Blended Assistance System“ (diBAss) heißt ein neues Projekt in der Diakonie Neuendettelsau. Ziel des Projektes ist es, Methoden und Techniken zu entwickeln, die kognitiv eingeschränkten Menschen den Arbeitsalltag erleichtern sollen. Angesiedelt ist das Projekt in der Werkstatt Bruckberg.


Technik und Digitalisierung ist heute allgegenwärtig – in nahezu allen Bereichen unseres täglichen Lebens findet man sie. Der Nutzen der mit dem Einsatz dieser einhergeht, ist unumstritten groß und gewinnbringend. Nicht nur in der Verarbeitung, im Handel, Verkehr oder Unterhaltung, sondern auch im Bereich der Erziehung, Bildung und Qualifizierung findet Technik und Digitalisierung Anwendung. Längst ist der Anwendungsbereich von Technik und Digitalisierung nicht mehr nur auf Information und Kommunikation beschränkt. Berufliche Bildung erhöht die Beschäftigungsfähigkeit und fördert politische und gesellschaftliche Teilhabe.

Vor diesem Hintergrund wurde in der Diakonie Neuendettelsau im Jahr 2018 damit begonnen, sich mit einem neuen Projekt zu befassen. Das Projekt trägt den Namen „diBAss“ und bedeutet „digital Blended Assistance System. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland (ESF) und der Europäischen Union (EU) gefördert und begleitet. Koordiniert, beforscht und umgesetzt wird das Vorhaben von der Diakonie Neuendettelsau Werkstatt Bruckberg, der Technischen Universität Ilmenau, sowie den beiden erfahrenen Partnern M.I.T e-Solutions GmbH und LIVINGSOLIDS GmbH.

Ziel: Neue Methoden und Techniken entwickeln

Ziel ist es in den kommenden zwei Jahren Methoden und Techniken zu entwickeln, mit denen kognitiv eingeschränkte Menschen Bewegungen, Situationen und Aufgaben besser nachvollziehen und selbst umsetzen können. Das Projekt trägt somit zur Förderung des lebenslangen Lernens und der Steigerung des Wissens, der Fähigkeiten und Kompetenzen eines Menschen bei. „diBAss“ soll hier neben dem menschlichen Kontakt auch auf technische Inhalte zurückgreifen um Lern- und Arbeitsschritte selbstständig und erfolgsorientiert zu erarbeiten. Das digitale Assistenzsystem soll daher in den Lebensalltag „eingemischt“ (= blended) werden und die Benutzerinnen und Benutzer im Alltag begleiten. Menschen mit kognitiven Einschränkungen sollen durch den Einsatz digitaler Medien neue berufliche Perspektiven im sozialen Dienstleistungsbereich eröffnet werden. Das Projekt fördert damit die Inklusion von behinderten Menschen in unserer Gesellschaft und schafft neue Arbeitsplätze in zahlreichen Branchen.

Einsatz soll „diBAss“ im Bereich der Hauswirtschaft finden. Hier kombiniert das Blended Assistance System organisatorische, inhaltliche und technische Komponenten zu einem generischen Framework, das an unterschiedliche Aufgabenkontexte und digitale Medien angepasst werden kann. Die organisatorische Komponente bezieht sich vor allem auf den Arbeitskontext und damit auf die verschiedenen Arbeitsprozesse, die eine wichtige Rolle spielen. Einfach, verständlich und klar müssen die umzusetzenden Inhalte sein, damit sie ohne Probleme verstanden und umgesetzt werden können. diBAss orientiert sich damit auch an den pädagogischen SMART-Zielen (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert), die eine sichere Zielvereinbarung gewährleisten.

Inklusion am Arbeitsplatz ist ein permanenter Prozess, der von allen Beteiligten mitgestaltet werden muss. Personen mit kognitiven Einschränkungen erfahren in ihrer Lern- und Arbeitswelt neue Erfolgserlebnisse, indem sie zusätzliche fachliche und soziale Kompetenzen erwerben. Dazu bedarf es einer Unterstützung mit digitalen Medien, die sich in die Lern- und Arbeitswelt nahtlos integrieren.

Beschäftigte aus Bruckberg lernen technische Assistenz kennen

Das diBAss wird entsprechend der etablierten Regeln des Gender- und Cultural Mainstreaming umgesetzt. Die Erprobung des diBAss-Konzepts findet von Anfang an über den gesamten Entwicklungsprozess in regelmäßigen Tests statt. Eine bereits ausgewählte Teilnehmergruppe von Beschäftigten der Werkstatt Bruckberg wird diese Tests zusammen mit Psychologen, Sozialpädagogen und hauswirtschaftlichen Fachkräften durchführen, um besser zu verstehen wo Menschen mit kognitiven Einschränkungen Anleitung und Unterstützung brauchen. Im Laufe des Projektes werden dann Systeme erprobt, die diese Assistenz bieten können.

Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage des Projektes: https://www.dibass-projekt.de/


Das Projekt wird gefördert durch:
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