Die Ausbildungen in der Alten- und Krankenpflegehilfe bleiben bestehen

Was ändert sich mit dem Start der Generalistik für die einjährigen Pflegeausbildungen am Standort Roth?

„Ohne uns Altenpflegehelfer könnte kein Heim überleben“, sagt Dedjane Saglik. Er befindet sich in der Ausbildung zum Altenpflegehelfer an der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe in Roth. „Während sich Altenpfleger zum Beispiel um die Dokumentation kümmern, können wir Altenpflegehelfer ihnen die pflegerischen Tätigkeiten abnehmen“, erzählt er. Wie Schulleiter Philipp Böhm betont, wird die Helferausbildung auch mit dem Start der Generalistik 2020 bestehen bleiben. Ab dem 1. September 2019 wird auch die Berufsfachschule für Krankenpflege am Standort Roth erstmals die Ausbildung zum „Krankenpflegehelfer/in“ anbieten.

von Amanda Müller

Dass die generalistische Pflegeausbildung ab 2020 die drei Fachausbildungen (Alten-, Kranken, und Kinderkrankenpflege) zu einer verbindet, ist schon bekannt. Weniger klar ist die Zukunft für diejenigen, die eine Ausbildung in der Altenpflege- oder Krankenpflegehilfe machen wollen. Philipp Böhm leitet die Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe in Roth. Mit dem Start der Generalistik wird die Schule die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann anbieten, für die als Zugangsvoraussetzung mindestens der mittlere Schulabschluss erforderlich ist. Bewerber mit Haupt- oder Mittelschulabschluss können momentan die einjährige Ausbildung zum Altenpflegehelfer absolvieren. „Das wird auch nach dem Start der Generalistik so bleiben“, betont Böhm. Nach der Helferausbildung können die Absolventen entweder als Altenpflegehelfer arbeiten oder sich für die generalistische Ausbildung bewerben.

Philipp Böhm leitet die Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe in Roth seit 2009. Er wünscht sich, dass sich die Arbeitsbedingungen verbessern und die Menschen bereit sind, mehr für die Pflege auszugeben.

Ab dem kommenden Ausbildungsjahr im September 2019 will sich die Berufsfachschule für Krankenpflege in Roth den Bedingungen in der Pflege anpassen und erstmals die Ausbildung zum Krankenpflegehelfer/in anbieten. An der Berufsfachschule für Altenpflege gibt es die Helferausbildung seit mittlerweile sieben Jahren. „Als Antwort auf den Bewerberrückgang in der Pflege haben wir die Altenpflegehelferausbildung gestartet. Im ersten Jahr hatten wir 20 Auszubildende und waren von Anfang an erfolgreich“, erzählt Philipp Böhm.

Die einjährige Ausbildung in der Krankenpflegehilfe will ebenfalls mit 20 Schülerinnen und Schülern starten, die sich mit Vollendung des 16. Lebensjahres und mit Mittelschul- oder Hauptschulabschluss bewerben können.

Die beiden Schulen arbeiten eng zusammen. Ein Konkurrenzverhalten gebe es nicht. „Hauptsache es entscheiden sich Menschen dafür, einen Beruf in der Pflege zu erlernen“, finden Böhm und Markus Hanekamp, der Schulleiterder Berufsfachschule für Krankenpflege in Roth.

Kim Korsistka: „Pflegebedürftige brauchen unser Lächeln.“

Einer dieser Menschen ist der 31-jährige Dedjane Saglik. Er hat nach dem Schulabschluss eine Ausbildung zum Elektriker gemacht. „Ich hab relativ schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist“, erzählt er. Nach seinem Zivildienst in der Krankenpflege arbeitete er als ungelernter Helfer in einem Pflegeheim. „Mir macht die Arbeit mit Menschen so viel Spaß, dass ich mich dazu entschlossen habe, noch eine Ausbildung zu machen“, verrät er. Im September 2018 hat er mit der Ausbildung zum Altenpflegehelfer an der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe der Diakonie Neuendettelsau in Roth begonnen. Eine Entscheidung, die er nicht bereut. „Nach der einjährigen Ausbildung möchte ich die Ausbildung zum Altenpfleger machen. Das Seniorenheim in dem ich arbeite, übernimmt mich dann“, freut er sich.

Diesen Weg will auch Kim Korsistka gehen. Auch sie ist 31 Jahre alt und Mutter von vier Kindern. Vor ihrer Elternzeit war sie als Verkäuferin tätig, danach arbeitete sie im Büro. „Ich wollte unbedingt raus aus dem Büroalltag“, sagt sie. „Über ein Jahr habe ich mich beworben, bis ich eine Einrichtung gefunden habe, die mir eine Chance gab. Nachdem ich dort probegearbeitet habe, wurde ich eingestellt und hab mich dann dazu entschlossen, die Ausbildung zu machen. Altenpflege ist wirklich meine Berufung“, sagt sie.

Puppe „Elfriede“ ist eines der vielen praktischen Unterrichtsmaterialien, mit denen Dedjane Saglik und Kim Korsistka in der Altenpflegehilfeausbildung arbeiten.

Das Arbeiten in der Altenpflegehilfe ist für beide wichtig. „Wir hoffen, dass unser Beruf mehr Anerkennung findet. Der Pflegeberuf ist oft schwer, wir brauchen gute Nerven und müssen belastbar sein. Jeder unserer Bewohner freut sich über Zeit und ein freundliches Lächeln“, finden beide.

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