„Diakonie muss nahe bei den Menschen sein“

Diakoneo äußert sich zur Diskussion um assistierten Suizid

Vorstandsvorsitzender Dr. Mathias Hartmann: Aus christlich-ethischer Sicht ist das Selbstbestimmungsrecht jedes einzelnen zu respektieren. Dessen ungeachtet bleibt es unser oberstes Ziel, Leben zu bewahren, und Menschen in existenziellen Nöten Lebensperspektiven aufzuzeigen.

„Die Diskussion über assistierten Suizid muss in Kirche und Diakonie geführt werden.“ Das sagt Dr. Mathias Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Diakoneo, eines der fünf größten diakonischen Unternehmen in Deutschland. „Ich bin dem Präsidenten des Diakonischen Werks, Ulrich Lilie, Prof. Reiner Anselm und Prof. Isolde Karle , die diese Debatte angestossen haben, dankbar“, so Hartmann. Ihr Diskussionsbeitrag verdeutliche, dass auch aus christlich-ethischer Sicht das Selbstbestimmungsrecht jedes einzelnen zu respektieren ist.

„Diakonie hat die Aufgabe, nah beim Menschen zu sein“, sagt Hartmann. Selbstverständlich sei es ihr dringlichster Zweck, Leben zu bewahren und Menschen in existenziellen Krisen neue Lebensmöglichkeiten und Perspektiven aufzuzeigen. „Menschen, die sich in den Einrichtungen von Diakoneo unserer Behandlung, Pflege und Begleitung anvertrauen, dürfen sich darauf verlassen, dass wir dies als unser oberstes Ziel festhalten“, versichert Hartmann und verweist unter anderem auf professionelle palliative Versorgung, die ganzheitlich medizinische, pflegerische und seelsorgerliche Aspekte berücksichtigt. Dennoch dürften auch Menschen, die ihrem Leben selbstbestimmt ein Ende setzen wollen, nicht alleine gelassen werden. „Wir werden sie nicht verurteilen, sondern weiter begleiten – auch wenn wir ihren Wunsch nicht teilen.“ Diese Begleitung sei eine sehr individuelle und nicht von vornherein planbar. Ein Regelangebot für assistierten Suizid in Diakoneo-Einrichtungen schließt Hartmann deshalb aus.

Dass die Diakonie aus ihrer Vergangenheit heraus die Verpflichtung habe, in diesen Fragen besonders sensibel vorzugehen, unterstreicht Hartmann. Niemand dürfe das Leben eines anderen Menschen als nicht lebenswert beurteilen. „Diakonie hat sich diesen Bestrebungen schon einmal nur unzureichend widersetzt. Das darf uns heute auf keinen Fall noch einmal passieren.“ Gesellschaftlichem oder individuellem Druck auf Menschen, damit diese ihrem Leben ein Ende setzen, müsse sie deshalb entschieden entgegentreten. „Kirche und Diakonie haben an dieser Stelle eine Wächterfunktion“, appelliert Hartmann.

Weitere Pressemitteilungen
70 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr

Ein besonderes Jubiläum steht an: Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Die Wurzeln reichen dabei zurück auf das Diakonische Jahr, das den Grundstein für das heutige FSJ legte. Schwester Anna Stettinger wirft einen Blick zurück auf ihre eigenen…

Weiterlesen
Diakoneo fördert weiterhin geschlechtersensible Sprache

Diakoneo wird ungeachtet des Kabinettbeschlusses in Bayern weiterhin geschlechtersensible Sprache in seinen Einrichtungen fördern. „Als diakonisches Unternehmen ist uns wichtig, niemanden auszugrenzen, auch nicht sprachlich“, sagt Verena Bikas, Vorständin Bildung bei Diakoneo.

Weiterlesen
Diakoneo veranstaltet in Nürnberg Talk-Format über Diversität

Unter dem Motto „deep – direct – diverse – DIAKONEO-Talk“ oder kurz gesagt „D-Talk“ macht sich das Sozialunternehmen Diakoneo künftig auch in Form von Vorträgen und Diskussionen stark für das Thema Diversität. Denn für Diakoneo ist es ein erklärtes Ziel, seinen Kernwert „vielfältig & inklusiv“ noch…

Weiterlesen
Diakoneo gestaltet heute die Zukunft

„Zukunft trotz Krise.“ Diakoneo hat beim Jahresempfang in der Nürnberger Tafelhalle deutlich gemacht, wie wichtig es gerade in schwierigen Zeiten ist, sich Gedanken über das Morgen zu machten – und die Zukunft heute zu gestalten. Knapp 400 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft waren…

Weiterlesen

Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen gerne.

 

E-Mail schreiben

Oder rufen Sie uns an unter +49 9874 8-2297