„Corona trifft Menschen mit Behinderung besonders hart“

MDL Alfons Brandl und Bezirksrat Hans Popp besuchten die Bewohnerinnen und Bewohner im Diakoneo Wohnen Polsingen

Polsingen – Landtagsabgeordneter Alfons Brandl von der CSU, der seit 1. Mai Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Pflege des Bayerischen Landtags ist, und Bezirksrat Hans Popp, ebenfalls CSU, haben sich im Schloss Polsingen über die Arbeit mit Menschen mit Behinderung informiert. Nach einer kurzen Darstellung der Historie und der aktuellen Situation erklärte Roswitha Fingerhut, die Leitung der Diakoneo Einrichtungen in Polsingen, Oettingen und Gunzenhausen, wie die über 260 Bewohnerinnen und Bewohner am Standort Polsingen wohnen, leben und arbeiten.


Auf die Nachfrage Brandls, wie sich die Corona-Situation auf die Bewohnerinnen und Bewohner auswirke, erklärte Roswitha Fingerhut: „Gerade Menschen mit Behinderung hat Corona besonders hart getroffen. Von einem Tag auf den anderen wurden die Werk- und Förderstätten geschlossen. Gewohnte Tagesabläufe, die für viele absolut elementar sind, wurden innerhalb kürzester Zeit geändert. Sonst überlegen wir wochenlang, wie wir Veränderungen langsam in den Alltag integrieren, aber mit den Vorgaben des Ministeriums mussten wir sofort handeln, was für unsere Bewohnerinnen und Bewohner eine enorme Herausforderung war und nach wie vor ist.“ 

Corona veränderte alles

Diakoneo-Vorstandsmitglied Jürgen Zenker erläuterte den Politikern, welche Auswirkungen die Corona-Krise für die Werkstätten hat. Durch die schnelle Schließung konnten Aufträge aus der Wirtschaft nicht ausgeführt werden, was zu einem hohen finanziellen Ausfall führte, da der Lohn für die Menschen, die in den Werkstätten arbeiten, komplett durch die Einnahmen aus den Aufträgen der umliegenden Firmen und Industriebetriebe finanziert werden. Auch wenn Diakoneo für solche Fälle Rücklagen gebildet hatte, neigen diese sich langsam dem Ende. Durch die Kurzarbeit in vielen umliegenden Firmen kommt erschwerend hinzu, dass der Bedarf an den Produkten der Polsinger Werkstätten, z.B. Paletten, die nach individuellen Vorgaben der Kunden gefertigt werden, stark gesunken war. Es gibt aber nach wie vor Wirtschaftsunternehmen, für die die Werkstätten ein wichtiger Teil der Lieferketten sind und für die die vorübergehende Schließung der Werkstätten zu einem Problem wurde. Bei der Besichtigung der Werkstätten formulierte es Hans Popp, der den Polsinger Einrichtungen seit Jahren stark verbunden ist, so: „Viele unterschätzen immer noch die Qualität und die Leistung der Beschäftigten in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Es sind häufig feinmotorisch höchst anspruchsvolle Aufgaben die hier mit absoluter Konzentration und vollem Einsatz erledigt werden.“

Wie es mit den Werkstätten und der Wohnsituation weitergeht hängt stark vom weiteren Infektionsgeschehen ab. Allerdings ist es gelungen, die erste Corona-Welle in Polsingen ohne einen einzigen Fall in der gesamten Einrichtung zu überstehen. „Das haben wir der Konsequenz unserer Mitarbeitenden und auch der unserer Besucher zu verdanken, die sich zu jeder Zeit an alle Besuchsregeln und Hygienemaßnahmen halten. Aber auch unter den Bewohnerinnen und Bewohnern herrscht eine unfassbare Disziplin, die uns sehr freut und auch stolz macht“, so Roswitha Fingerhut. 


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