Cashew und Kakao - Genuss für alle?

Zukünftige Diätassistenten setzen sich mit der Herkunft von Cashew und Kakao und den Folgen von unkritischem Konsum auseinander

Im Rahmen des Unterrichtsfachs Lebensmittelkunde hatten die Schülerinnen und Schüler der Diakoneo Berufsfachschule für Diätassistenten am Beruflichen Schulzentrum in Neuendettelsau eine besondere Unterrichtseinheit mit einem weitgereisten Gast. Navigué Moïse Soro berichtete im Rahmen einer Lehrkooperation über den langen Weg, den Cashewnüsse und Kakao gehen – von der Aufzucht der Pflanzen, bis sie als fertig verarbeitetes Produkt bei uns im Supermarkt liegen.

Navigué Moïse Soro setzt sich als „grenzenlos Aktiver“ für Bildungsprojekte ein. © Diakoneo/Anja Braun

Dabei berichtete Soro auch darüber, welche Folgen der unkritische Konsum vor allem für die Menschen hat, die unter unwürdigsten Bedingungen auf den Plantagen arbeiten müssen. Selbst Kindersklaven werden immer noch als billigste Arbeitskräfte ausgebeutet und müssen teils ab einem Alter von zehn Jahren schwerste körperliche Arbeit verrichten, was zu enormen physischen und psychischen Schäden führt. Oft sehen sie ihre Familien nach ihrem Verkauf nie wieder. Über 10.000 Kindersklaven gibt es allein in der Elfenbeinküste. Der große Vorwurf, den Navigué Moïse Soro in seinem Vortrag an die großen Schokoladenproduzenten richtet, ist, dass diese sehr wohl um die Probleme wissen, die das Preisdumping für Kakao und Cashewnüsse nach sich ziehen. Anders sieht die Situation dagegen in den Gemeinden aus, die durch fairen Handel eine vernünftige Bezahlung für ihre Arbeit und Produkte bekommen und damit eine bessere Infrastruktur aufbauen können. Durch die angemessenere Entlohnung der Eltern dürfen Kinder hier Schulen besuchen, statt durch schwere Arbeit zum Familienunterhalt beitragen zu müssen.

Soro, der gebürtig von der Elfenbeinküste stammt und derzeit an der Universität in Bamberg promoviert, kennt die Situation vor Ort genau und berichtet deshalb sehr authentisch und ehrlich. Er sieht sich selbst als „grenzenlos Aktiven“ und möchte mit seinen Vorträgen dazu beitragen, nachhaltig eine Verhaltensänderung bei seinen Zuhörern zu bewirken. Mit dieser Einstellung passt er bestens zur Berufsfachschule für Diätassistenten, die sich das Thema Nachhaltigkeit als Schwerpunkt setzt und eben mit Vorträgen dieser Art die Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisieren möchte, was alles hinter unseren Lebensmitteln steckt.

Navigué Moïse Soro ist im Auftrag des World University Service (WUS) unterwegs, der in 50 Ländern weltweit aktiv ist. WUS ist eine konfessionell und politisch unabhängige Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hat Bildungsprojekte zu unterstützen und fairen Handel zu fördern. Dabei steht das globale Lernen im Vordergrund, denn WUS sieht sich auch als eine internationale Gemeinschaft von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden im Bildungssektor. Dementsprechend hoch sind die Ansprüche an die Vortragenden und die Ausbildungsstufen, die die Referenten durchlaufen, ehe sie im Auftrag von WUS Seminare halten. Die Berufsfachschule freut sich schon auf die weitere Zusammenarbeit und den internationalen Austausch mit Vertretern aus aller Welt, die über eine Vielzahl an Themen spannende Einblicke gewähren. 

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