Donya Farahani: „Welche Augenblicke machen Euren Beruf so besonders?“

Siegerin des Journalistenwettbewerbes "Demenz" ruft zur Teilnahme am Kreativwettbewerb "Ich pflege gerne!" auf

Als Filmemacherin schlüpft Donya Farahani immer in andere Rollen. Mit einer ordentlichen Portion Neugierde und stets mit sehr viel Respekt lebt und arbeitet sie mit Menschen aus unterschiedlichen Schichten und unterschiedlichen Bereichen. Sie zieht auf einen Bauernhof und rupft dort Hühner und melkt Kühe, sie schleppt gemeinsam mit professionellen Entrümplern Möbel aus verlassenen Wohnungen und geht mit Müllmännern auf Tour.

Die Filme von Donya Farahani kommen bei Publikum sehr gut an. Und auch bei den Kritikern. Für ihr Werk über das Leben in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz wurde sie 2018 mit dem ersten Platz beim Journalistenwettbewerb „Demenz“ der Diakonie Neuendettelsau ausgezeichnet. Donya Farahani erlebt nicht nur den Alltag der dementen Senioren, sondern lernt auch die Arbeit der Pflegerinnen und Pflegern schätzen. Jetzt ruft die Journalistin als Botschafterin in Sachen Pflege dazu auf, beim Kreativwettbewerb „Ich pflege gerne!“ teilzunehmen. 

Zum zweiten Mal lobt die Diakonie Neuendettelsau diesen Kreativwettbewerb aus. Er richtet sich an alle Menschen, die in der Pflege arbeiten. Gefragt sind Fotos und Fotostrecken, um zu zeigen, was diesen Beruf so besonders macht:


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Donya Farahani über ihren preisgekrönten Film "Ich und meine Alzheimer-WG":

"Als die Redaktion zu mir gesagt hat, Donya sei doch bitte für eine Woche in einer Demenz-WG und wohnen da, habe ich gedacht, „Oh Gott! Bei alten Leuten, dann auch noch demente alte Leute, das ist bestimmt total dröge und langweilig.“ Und im Endeffekt war das einer der aufregendsten und lustigsten Wochen meines Lebens.
Also, eine Bewohnerin hat mich zum Beispiel gefragt, ob Gott ein Penis hat. Da muss man auch erstmal drauf kommen. Ich habe so viel gelernt, also auch von den Pflegerinnen und von den Bewohnern. Zum Beispiel, dass man im Alter nicht mehr so viel können muss, dass es schön wäre, in einer Gesellschaft zu leben, wo man nicht alles können muss, dafür dann Unterstützung bekommt für das was man nicht kann. Ich habe in dieser Woche einfach Geschichten gehört, wie früher es war als Frau zu leben, über den Krieg - also wirklich Dinge die ich so nur gelesen hatte und dann wirklich von Menschen erzählt bekommen habe.

Ich weiß, Pflegerinnen und Pfleger haben es oft nicht leicht, wenn zum Beispiel nicht genug Personal da ist und man von einem Patienten von einer Person zur nächsten hetzen muss. Und das ist ein wichtiges Thema. Ich kann mir vorstellen, wie erfüllend dieser Beruf sein kann.
Ich war zum Beispiel auch in der Palliativstation und da war ein älterer Herr. Ich habe ihm die Haare gewaschen und ich war total vorsichtig, weil ich ja nichts falsch machen wollte. Und dann hat er gesagt: „Sie brauchen nicht so vorsichtig sein.“ Dann habe ich gesagt, dass ich ihm nicht wehtun möchte. Er hat dann gesagt: „Sie tun mir nicht weh, sie tun mir gut!“
Und ich bin mit so einem unbeschreiblichen Gefühl nach Hause gegangen. Das war so schön und ich habe endlich verstanden, was es heißt wenn Leute sagen, dass diese Menschen, auch diese älteren Menschen, geben einem was zurück. Es war wirklich sehr besonders für mich. Sie kennen das. Als Altenpfleger, als Altenpflegerin ist das für sie vielleicht Alltag. Für mich war das etwas Besonderes. Ich denke, sie haben oft solche Augenblicke und es ist schön, wenn sie diese Augenblicke vielleicht mal festhalten könnten auf einem Foto. Ich bin sehr gespannt, was das für Augenblicke sind, die zeigen wie schön und erfüllend dieser Beruf sein kann.“

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