Tagespflege als Entlastung für Angehörige: Antworten auf wichtige Fragen

Eine Angehörige berichtet von ihren Erfahrungen mit der Tagespflege

Die Pflege eines geliebten Menschen ist oft eine große Herausforderung. Viele Familien stehen irgendwann vor der Entscheidung, ob eine Tagespflege für ihren pflegebedürftigen Angehörigen in Frage kommt. Um diesen Schritt zu erleichtern, beantworten wir hier die wichtigsten Fragen.
Auch eine Angehörige kommt zu Wort: Cornelia Buttgereit erzählt, wie es ihrer demenzkranken Mutter in der
Tagespflege im Luitpoldviertel in Nürnberg gefällt.

Von Manuela Renner (Videos) und Maria Mohr (Text)

Lesezeit: Drei Minuten ohne Videos


Was sind die Vorteile einer Tagespflege für Angehörige?

Aktivierung in der Tagespflege

Die Tagespflege bietet zahlreiche Vorteile, sowohl für pflegebedürftige Menschen als auch für ihre Familien:

  1. Entlastung im Alltag: Angehörige, die sich um pflegebedürftige Personen kümmern, sind oft 24 Stunden am Tag in Bereitschaft. Die Tagespflege verschafft ihnen dringend benötigte Freiräume, um sich zu erholen oder sich um andere Verpflichtungen zu kümmern.
  2. Professionelle Betreuung: Pflegekräfte in der Tagespflege sind speziell geschult und können sich optimal um die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Menschen kümmern. So können Angehörige sicher sein, dass ihr geliebter Mensch in guten Händen ist.
  3. Soziale Kontakte und Beschäftigung: In der Tagespflege treffen Pflegebedürftige auf Gleichgesinnte, nehmen an Aktivitäten teil und genießen soziale Interaktion. Das fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern kann auch kognitive Fähigkeiten und Mobilität unterstützen.
  4. Sicherheitsaspekt: Besonders bei Demenz oder körperlichen Einschränkungen kann es wichtig sein zu wissen, dass der Angehörige tagsüber gut beaufsichtigt wird. In der Tagespflege sind sie stets unter Aufsicht, was das Risiko von Unfällen reduziert.

Warum ist es sinnvoll, sich bei pflegebedürftigen Angehörigen für die Tagespflege zu entscheiden?

Gemeinsames Spiel in einer Tagespflege

Viele Angehörige zögern, weil sie sich Sorgen machen, wie der pflegebedürftige Mensch auf die neue Umgebung reagiert oder ob die Betreuung wirklich den individuellen Bedürfnissen gerecht wird. Doch oft stellt sich heraus, dass die Tagespflege sowohl den Pflegebedürftigen als auch den Angehörigen eine große Erleichterung bringt.

Die Tagespflege bietet eine Balance zwischen professioneller Betreuung und dem Verbleib im vertrauten Zuhause. Angehörige können sich darauf verlassen, dass die Pflegeperson in einem Umfeld ist, das nicht nur auf medizinische und pflegerische, sondern auch auf soziale Bedürfnisse eingeht.

Interview mit einer Angehörigen: Cornelia Buttgereit

Cornelia Buttgereit, die seit 33 Jahren in Nürnberg lebt, berichtet von ihrer Erfahrung mit der Betreuung ihrer demenzerkrankten Mutter. Nachdem diese vor zwei Jahren zu ihr gezogen war, übernahm Cornelia Buttgereit die Pflege zusammen mit ihrer Tochter im ersten Jahr selbst. Im zweiten Jahr entschied Frau Buttgereit, ihren Beruf aufzugeben, um sich voll um ihre Mutter zu kümmern, was sie als äußerst anstrengend beschreibt. Ihre Mutter besucht inzwischen eine Tagespflegeeinrichtung.

Anfangs hatte Frau Buttgereit große Bedenken, da ihre Mutter durch die Demenz viele Dinge nicht mehr versteht und sich nicht ausdrücken kann. Sie fürchtete, die Kontrolle über ihre Mutter zu verlieren. Doch trotz dieser Sorgen entschied sie sich, die Pflege abzugeben und ist heute froh über diesen Schritt. Sie bemerkt, dass ihre Mutter es genießt, unter Menschen zu sein, zu lachen, zu singen und an Aktivitäten wie Basteln teilzunehmen.
Jedes Mal, wenn sie ihre Mutter abholt, wirkt diese fröhlich und singt sogar manchmal auf dem Heimweg.

Frau Buttgereit lobt die herzliche Atmosphäre in der Einrichtung, die von Anfang an durch die Leitung und das Personal vermittelt wurde. Bei Problemen wird schnell reagiert, und das Pflegepersonal kümmert sich liebevoll um die Patienten. Sie betont, wie zufrieden sie mit der Tagespflege ist und nur positive Erfahrungen gemacht hat.

Abschließend rät sie anderen Pflegenden, nicht zu lange zu zögern, sich über Entlastungsmöglichkeiten wie die Tagespflege zu informieren. Diese sei nicht nur für den Pflegebedürftigen eine Bereicherung, sondern auch für die Angehörigen, die so Zeit für sich gewinnen und sich erholen könnten.

Und was sagen die Gäste der Tagespflege selbst?

Frau Kormann, Frau Koller, Frau Körbl und Herr Müller sind Gäste der Tagespflege im Luitpoldviertel in Nürnberg. Was sagen sie über ihren Aufenthalt dort:


Diakoneo-Expertin
Petra Egerer, Pflegedienstleitung, Tagespflege Nürnberg
Petra Egerer Pflegedienstleitung Tagespflege Luitpoldviertel Nürnberg
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