Darum geht es in dem Artikel:
- Was ist ein Hospiz?
- Wer kann in einem Hospiz Gast sein und was sind die Voraussetzungen dafür?
- Wann ist der richtige Zeitpunkt, sich für den Aufenthalt im Hospiz zu entscheiden?
- Wie sieht das Leben im Hospiz aus?
- Wie lange kann man Gast im Hospiz sein?
- Wie wird der Aufenthalt im Hospiz finanziert?
- Wie sieht es in einem Hospiz aus?
Was ist ein Hospiz?

Ein Hospiz ist eine Einrichtung für Menschen, die sich am Ende ihres Lebens befinden. Es ist eine Herberge auf Zeit, in der schwerkranke und sterbende Menschen umfassende Unterstützung erhalten.
Dazu gehört pflegerische Versorgung, medizinische Betreuung durch Fachkräfte mit palliativer Weiterbildung, sowie Therapieangebote.
Ziel ist es, den Gästen in ihrer letzten Lebensphase so viel Lebensqualität und Würde wie möglich zu bieten.
Wer kann in einem Hospiz Gast sein und was sind die Voraussetzungen dafür?

Um in ein Hospiz aufgenommen zu werden, muss eine sogenannte Notwendigkeitsbescheinigung vorliegen. Diese wird von Ärztinnen/Ärzten in der Hausarztpraxis, Kliniken oder Palliativmediziner*innen ausgestellt.
Die Voraussetzungen hierfür sind:
- Eine fortschreitende, unheilbare Erkrankung.
- Der Wunsch nach palliativmedizinischer Versorgung.
- Keine notwendige Krankenhausbehandlung.
- Begrenzte Lebenserwartung (wenige Tage bis Monate).
- Eine ambulante Versorgung ist nicht mehr möglich.
Die Aufnahme in ein Hospiz ist somit nicht an ein Krankheitsbild gebunden, auch wenn sie meist onkologischer Natur ist.
In einem Hospiz für Erwachsene kann man ab dem 18. Lebensjahr zu Gast sein. Für Kinder- und Jugendliche gibt es spezielle Kinderhospize.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, sich für den Aufenthalt im Hospiz zu entscheiden?

Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht. Betroffene und Angehörige zögern jedoch oft den Schritt ins Hospiz zu wagen, da damit etwas Endgültiges verbunden wird.
Eine frühzeitige Entscheidung für das Hospiz bietet allen Beteiligten neue Möglichkeiten. Betroffene und Angehörige können sich auf die verbleibende Zeit einlassen, alle Unterstützungsangebote voll ausschöpfen und dadurch Entlastung finden.
Auch die Mitarbeitenden im Hospiz können eine intensivere Beziehung zum Gast sowie deren Zu- und Angehörigen eingehen.
Wie sieht das Leben im Hospiz aus?

Das Leben im Hospiz ist sehr individuell und selbstbestimmt. Die Tagesabläufe werden flexibel gestaltet, um den Bedürfnissen jedes einzelnen Gastes gerecht zu werden.
Ihre Zimmer können die Gäste mit persönlichen Gegenständen einrichten oder auch von ihren Haustieren besucht werden.
Wer möchte kann das vielfältige Angebot nutzen, wie die Psycho- und Kunsttherapie oder seelsorgerische Begleitung. Ehrenamtliche lesen vor, bereiten kleine Mahlzeiten zu oder halten Sitzwache.
Auch Gemeinschaftsaktivitäten, wie gemeinsames Frühstücken oder musikalische Darbietungen, werden angeboten.
Ziel ist es, so viele Wünsche wie möglich zu erfüllen und eine Atmosphäre von Geborgenheit zu schaffen.
Wie lange kann man Gast im Hospiz sein?

Für den Aufenthalt im Hospiz gibt es keine festgeschriebene Anzahl von Tagen. In der sogenannten Notwendigkeitsbescheinigung wird aufgrund des Krankheitsbildes oft die Lebenserwartung des Betroffenen angegeben, woran sich die Krankenkassen bei der Genehmigung orientieren.
Sollte der Gast darüber hinaus im Hospiz sein, kann der Aufenthalt per Antrag verlängert werden.
Im Durchschnitt sind die Gäste zwischen 17 und 29 Tage im Hospiz.
In sehr seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich der Gesundheitszustand eines Gastes so stabilisiert, dass ein Rückzug ins häusliche Umfeld oder in eine andere Pflegeeinrichtung möglich ist.
Wie wird der Aufenthalt im Hospiz finanziert?

Für die Gäste ist der Aufenthalt im Hospiz kostenfrei. 95% der Kosten werden von den Kranken- und Pflegekassen getragen, die restlichen 5% müssen laut Gesetzgeber durch das Hospiz selbst über Spenden finanziert werden.
Fördervereine wie zum Beispiel der Förderverein Hospiz Schwäbisch Hall e.V. organisieren Spendenaufrufe und stellt sicher, dass alle Kosten gedeckt sind.