Diakoneo Fachakademien für Sozialpädagogik bieten kürzere Ausbildungsdauer an
Seit dem laufenden Schuljahr ist die Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher zum Beispiel an der Fachakademie Hof je nach Vorbildung auf drei oder vier Jahre verkürzt worden. Der Freistaat Bayern hatte die Ausbildung reformiert, mit dem Ziel sie für junge Menschen und auch für Quereinsteiger attraktiver zu machen.
Von Christin Kohler
Verkürzte Ausbildungszeit gab den Ausschlag
„Für mich war die verkürzte Ausbildungszeit auf drei Jahre ausschlaggebend, um mich letztendlich dafür zu entscheiden“, sagt Celine Littau. Die 24-Jährige hat im vergangenen September ihre Ausbildung zur Erzieherin an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Hof begonnen. Vorher hatte sie eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement absolviert und in diesem Beruf gearbeitet.
Drei Jahre für Quereinsteiger mit Berufsausbildung
Für Studierende mit Hochschulreife oder Quereinsteiger mit Berufsausbildung und sozialpädagogischer Erfahrung dauert die Ausbildung nur noch drei Jahre. Auszubildende mit mittlerem Schulabschluss können in nur noch vier anstatt fünf Jahren staatlich geprüfte Erzieher*innen werden.
Dafür wurde das praktische Vorbildungsjahr von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt.
„Wir befähigen unsere Absolvent*innen, als Erzieher*in in Tageseinrichtungen für Kinder, Heimen, Einrichtungen der Jugendarbeit sowie in anderen sozialpädagogischen Bereichen selbstständig tätig zu sein“, erklärt Pfarrer Achim Schäfer, Leiter Fachakademie für Sozial- und Heilpädagogik Hof. Die Studierenden lernen, Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen zu begleiten.
In zwei Schuljahren und einem Praxisjahr bekommen die Studierenden wissenschaftlich aktuelle Erkenntnisse und praktische Fähigkeiten für den Erzieherberuf vermittelt.
In den ersten beiden Studienjahren steht zunächst die Theorie im Mittelpunkt. Bei verschiedenen mehrwöchigen Praktika können die Studierenden das Gelernte intensiv einüben. Im dritten Jahr folgt das Berufspraktikum in einer Einrichtung mit begleitenden Theoriephasen und fachlicher Betreuung der Fachakademie.
Ausbildung in anderem Berufszweig war die richtige Entscheidung
Auch für die 23-jährige Tabea Sachs, die zunächst nach dem Fachabitur eine andere Ausbildung begonnen hatte, war die Verkürzung ein zusätzlicher Anreiz.
Für Tabea Sachs und Celine Littau war die Entscheidung, nochmal eine Ausbildung in einem anderen Berufszweig zu beginnen, genau richtig. „Wir werden von den Lehrkräften super unterstützt, auch bei Schwierigkeiten haben sie immer ein offenes Ohr“, erzählt Tabea Sachs. „Während der Ausbildung lernen wir verschiedene Bereiche kennen. Das macht einfach viel Spaß“, meint Celine Littau.
Aufstiegs-Bafög erleichtert die Finanzierung der Ausbildung
Auch finanziell hat sich etwas geändert: Mit dem so genannten Aufstiegs-Bafög können die Studierenden der Fachakademien für Sozialpädagogik einen Zuschuss von rund 900 Euro monatlich beantragen, den sie nicht mehr zurückzahlen müssen.
Verkürzte Ausbildung in Fürth, Hof und Neuendettelsau
Neben der Fachakademie für Sozialpädagogik Hof bietet auch die Fachakademie für Sozialpädagogik Neuendettelsau die verkürzte Ausbildung seit dem Schuljahr 2021/2022 an.
Ab September 2022 wird auch an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Fürth die Ausbildungszeit verkürzt.
Kontakt Fachakademie Fürth