Online-Seminare vs. persönlicher Kontakt: Freiwilligendienste in Zeiten von Corona

Seit November 2019 arbeitet Armin Würflein als Referent bei Diakoneo Freiwilligendienste und begleitet Jugendliche und junge Erwachsene in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienst (BFD). Der persönliche Kontakt zu seinen Freiwilligen ist ihm dabei besonders wichtig. Doch in Corona-Zeiten ist alles anders: Die geplanten Seminare in der Gruppe können nicht wie gewohnt stattfinden. Da heißt es kreativ werden und nach Möglichkeiten suchen, sich auf anderem Weg zu begegnen.

© Diakoneo/Kohler

Seine Seminargruppe hat Armin Würflein Anfang März das letzte Mal persönlich gesehen. „Seminarwochen gehören zu einem Freiwilligendienst dazu. Meistens sind wir in einer festen Seminargruppe unterwegs, in der wir immer eine gute Zeit und viel Spaß miteinander haben“, erzählt Würflein. In den Seminarwochen sammeln die Freiwilligen viele praktische Erfahrungen in verschiedenen Bereichen. „Im Bereich der Erlebnispädagogik machen wir zum Beispiel Kooperationsübungen, die die Freiwilligen dann auch auf ihren Arbeitsalltag in den Einrichtungen übertragen können“, erklärt er.

Dabei können die Freiwilligen die Seminare auch inhaltlich mitgestalten. „Sportliches, Kreatives, Kulturelles – Vorschläge sind uns immer gerne willkommen. Wir wollen kein Programm überstülpen, sondern mit den Freiwilligen gemeinsam die Dinge anschauen, die sie auch interessieren“, sagt Würflein. Neben viel Spaß und Action geht es in den Seminaren aber auch um ernsthaftere Themen: Nachhaltigkeit in Zeiten des Klimawandels, Organspende, Umgang mit Stress oder auch Spiritualität können Teil der Seminarinhalte sein. „Es ist uns wichtig, dass wir Thematiken behandeln, die auch gesellschaftlich relevant sind“, meint Würflein.

Persönliche Kompetenzen stärken und sich weiterentwickeln

„Unser Ziel ist es, dass die Freiwilligen am Ende des Jahres viel über sich selbst und Andere gelernt haben und sich persönlich und beruflich weiter entwickeln konnten. Dabei geht es auch darum zu erkennen, welche Meinung und Haltung ich zu einigen Themen in der Gesellschaft habe“, sagt Thomas Droste, der Leiter der Diakoneo Freiwilligendienste. „Wir glauben fest daran, dass junge Menschen Einfluss auf die Gesellschaft nehmen und mitgestalten wollen – dabei möchten wir sie gerne unterstützen“, erklärt Droste.

Kommunikation mit den Freiwilligen findet online statt

Normalerweise würde Armin Würflein derzeit das Abschlussseminar für seine Gruppe vorbereiten. Geplant waren gemeinsame Abende, Reflexionen über die Erfahrungen im Freiwilligendienst, Spiele, Übungen in der großen Gruppe oder in kleinen Teams. Doch Corona macht Übernachtungen im Jugendgästehaus und Gruppen-Aktionen unmöglich.

„Inzwischen sind wir deshalb auf Online-Seminare per Videokonferenz umgestiegen und freuen uns, dass sie so gut angenommen werden“, so Würflein. „Natürlich fehlt uns der persönliche, direkte Kontakt zu den Freiwilligen. Ich versuche eigentlich auf meinen Seminaren immer wieder mit jedem und jeder einzeln ins Gespräch zu kommen, um zu hören, wie es den Freiwilligen geht und wo ich eventuell unterstützen kann. Das fällt jetzt leider größtenteils weg. Aber wir wollen trotzdem für die Freiwilligen da sein und Ihnen ein schönes und ansprechendes Seminar liefern, damit sie einen guten Abschluss für ihren Freiwilligendienst bekommen.“

Aktuell werden daher Überraschungspakete für die Freiwilligen gepackt, Inhalte und Aktionen auf Online-Formate umgestellt. Ein Video-Chat hilft dabei, dass sich alle Gruppenteilnehmer untereinander sehen können.

Auch virtuell gibt es gemeinsame Aktivitäten

„Wir müssen völlig neu denken und uns immer überlegen: Wie können wir das, was wir rüber bringen wollen, auf digitalem Weg vermitteln? Das ist herausfordernd, aber auch interessant und macht Spaß, weil man selber viel dazu lernen kann. Wir haben sogar schon online zusammen mit den Freiwilligen gekocht und Spiele gespielt. Es geht vieles, wenn man nach einem Weg sucht. Und die Freiwilligen freuen sich, dass unsere Abschlussseminare doch noch stattfinden können, auch wenn sich alle nur auf dem Bildschirm sehen“, sagt Armin Würflein und packt das nächste Päckchen für einen Freiwilligen.


FSJ und Bundesfreiwilligendienst 2020 bei Diakoneo

Interessierte können sich noch bewerben
Wer interessiert ist, kann sich jetzt noch für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst bewerben.
Für den neuen Jahrgang ab September 2020 sind noch einige Stellen in verschiedenen Bereichen von Diakoneo frei. Kindertageseinrichtungen, Krankenhäuser, Wohngruppen und Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Pflegeheime oder Schulen suchen noch nach jungen Menschen, die gerne einen Freiwilligendienst machen wollen.

Mehr Infos gibt es unter www.sozial-tut-gut.de oder
bei den Diakoneo Freiwilligendiensten Tel.: 09874-8-3573
WhatsApp-Beratung unter 0160/ 6760351

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