Wie sieht es aus, wenn Kinder mit und ohne Behinderung zusammen in die Kita gehen?
Der Artikel beschreibt die Erlebnisse und Beweggründe von Eltern bei der Entscheidung für eine inklusive Kita. Außerdem kommt eine Expertin zu Wort: Petra Hinkl ist Geschäftsführende Leitung der Dienste für Kinder bei Diakoneo. Sie beleuchtet die Vorteile des konsequent inklusiven Konzeptes der Kindertagseinrichtungen bei Diakoneo: Alle Krippen, Kindergärten und Horte stehen Kindern mit und ohne Behinderung offen.
Das inklusive Konzept ist erfolgreich und wird konsequent auch in neugegründeten Diakoneo Kitas umgesetzt.
Leonie ist fast zwei Jahre alt, lacht gern und viel und nimmt Menschen im Handumdrehen für sich ein. Der Blondschopf, der mit Trisomie 21 geborten wurde, hat einen wichtigen Entwicklungsschritt in ihrem Leben gemeistert: Sie besucht eine integrativen Kinderkrippe.
Ihre Eltern haben sich für eine der integrativen Einrichtungen für Kinder von Diakoneo entschieden. Leonie besucht seit einiger Zeit eine Krippe in Nürnberg.

Leonie hat das große Abenteuer gut gemeistert: Die fast Zweijährige besucht die integrative Kita „Stadtspatzen“ in Nürnberg. Bei den „Stadtspatzen“ werden unter einem Dach in Krippe und Kindergarten Kinder ab dem achten Lebensmonat bis zur Einschulung betreut.
Leonie verbringt seit Februar sechs Stunden täglich in der Krippe. Die Eingewöhnungszeit hat der unkomplizierte Sonnenschein problemlos hinter sich gebracht und macht seither auch große Fortschritte in ihrer Entwicklung: „Sie ist noch nicht gekrabbelt, als sie in die Krippe kam“ erzählt Jessica P., ihre Mutter. „Das hat sie in der Krippe ganz schnell gelernt.“
Was sind für Leonies Eltern die Vorteile einer integrativen Kindertageseinrichtung? „Ich wollte nicht, dass sie einen Stempel aufgedrückt bekommt“ begründet die Mutter ihre Entscheidung gegen eine Einrichtung für Kinder mit einer Behinderung. „Wir wünschen uns, dass Leonie akzeptiert und als selbstverständlich angenommen wird.“
Im Krippenalltag bei den „Stadtspatzen“ kein Problem, auch wenn die fast Zweijährige noch nicht laufen kann: „Leonie wird gut mitgenommen, die Kinder gehen auf sie zu und sie fängt schon an, Freundschaften zu schließen.“ freut sich Jessica P. „Sie schaut sich unheimlich viel bei anderen Kindern ab, will Laufen lernen, fängt an, mit Puzzles zu spielen.“
Besondere Förderung bekommt Leonie bei den „Stadtspatzen“ durch eine Heilpädagogin sowie auf Initiative der Eltern durch eine weitere externe Heilpädagogin, die sich um Leonies Hörschwierigkeiten kümmert.
Interdisziplinäre Teams aus Erziehern, Kinderpflegern, Heilpädagogen und Heilerziehungspflegern sind eine Besonderheit des inklusiven Konzepts der Kindertageseinrichtungen von Diakoneo. „Wir nehmen den Anspruch der UN-Behindertenrechtskonvention, Inklusion im Alltag umzusetzen, ernst.“ sagt Petra Hinkl, geschäftsführende Leiterin des Bereichs „Dienste für Kinder“. Bereits vor über zehn Jahren wurden alle Kitas von Diakoneo zu integrativen Kitas umgestaltet.
"Wir nehmen ganz grundsätzlich alle Kinder auf", so Petra Hinkl. "Bei uns ist jedes Kind willkommen, unabhängig von seinen Stärken oder Schwächen." Es sei ihrer Ansicht nach nicht die Aufgabe einer Familie, dafür zu sorgen, dass ein Kind in der Kita zurechtkommt. Petra Hinkl sieht hier die Kita in der Pflicht: "Es ist unsere Aufgabe zu fragen, wie das Kind und seine Familie gut im Kitalltag zurechtkommen können."
Das geht nicht immer von allein: "Die Integration kann unter Umständen auch einmal schwierig sein. Manchmal muss an den Räumlichkeiten in der Kita etwas geändert werden. Oder ein Teil des Tagesablaufes wird für ein Kind mit Behinderung angepasst. Manchmal benötigen Mitarbeitenden auch eine spezielle Schulung oder Weiterbildung."

Petra Hinkl nennt ein Beispiel: Bereits vor einigen Jahren wurde in der Kita "Bunte Oase" in Neuendettelsau ein taubstummes Kind aufgenommen. Um sich mit diesem Kind gut verständigen zu können, hat das Kitateam einen Workshop für Gebärdensprache besucht.
Der Ansatz mache auch aus fachlicher Sicht durchaus Sinn, so Petra Hinkl: „Wir haben immer die Erfahrung gemacht,
dass alle Kinder profitieren, wenn Kinder mit und ohne Behinderung zusammen spielen und lernen.“
Auch die Kinder ohne Behinderung haben Vorteile, wenn sie im Sandkasten und in der Bauecke auf Kinder mit
Behinderung treffen: „Unsere Welt heute ist komplex und vernetzt“, so die Expertin. „Im Umgang mit Kindern mit Behinderung lernen gesunde Kinder, kreative Lösungen für Probleme zu finden: Wie baue ich mit jemanden einen Turm, der motorisch nicht so fit ist? Wie helfe ich einem Freund, der noch nicht laufen kann, bis zur Toilette?“
Ungewöhnliche Lösungsansätze für verschiedene Probleme finden: Eine Fähigkeit, die in Schule und Berufslebensehr wichtig ist. „Erfolgreiches Lernen funktioniert möglichst früh im sozialen Kontext und in Auseinandersetzung mit der sozialen Umwelt.“ weiß Petra Hinkl.
Kinder seien es sonst gewöhnt, dass jemand immer etwas besser könne als sie. Die Erfahrung, auch einmal
Lehrmeister sein zu dürfen, sei für die Entwicklung der Kinder ein Vorteil.
Vorurteile gegenüber Kinder mit Behinderung spielten im Kindergartenalter noch keine große Rolle, so Petra Hinkl:
„Kinder sind farbenblind, auch im Hinblick auf das Thema Behinderung.“
Ihre Wunschvorstellung wäre, dass es keine speziellen Einrichtungen für Kinder mit Behinderung mehr gibt, sondern dass alle Kinder zusammen betreut werden könnten,
Arbeiten mit Kindern bei Diakoneo
Die Mitarbeitenden in den 26 Kinderkrippen, Kindergärten und Horten bei Diakoneo sind ein starkes Team.
Gemeinsam entwickeln sie einrichtungsübergreifende Konzepte wie den Standard zur religionssensiblen Erziehung oder einen Standard zur Partizipation in der Kita.
In den einzelnen Einrichtungen haben die Teams Raum zur Umsetzung von spannenden Projekten wie zum Beispiel naturwissenschaftliche Montessori-Projekte oder Konzepten zur Medienpädagogik.
Alle Einrichtungen für Kinder arbeiten seit Jahren nach einem inklusiven Konzept.
Diakoneo legt großen Wert auf die Qualifikation der Mitarbeitenden. Diese entwickeln ihre Fähigkeiten und Kompetenzen in regelmäßigen Schulungen und Fortbildungen laufend weiter. Neugierig?
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