Sprungbrett für die Arbeit im sozialen Bereich: Ausbildung zur Sozialbetreuerin/ zum Sozialbetreuer und zum Pflegefachhelfer/-in
Arbeiten mit Kindern, mit alten Menschen oder mit Menschen mit Behinderung, eine Ausbildung zum Erzieher, zur Heilerziehungspflegerin oder zum Pflegefachmann beziehungsweise zur Pflegefachfrau – alle diese Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten haben eine gemeinsame Basis: Die zweijährige Ausbildung an einer Berufsfachschule für Sozialpflege.
Genau richtig ist diese Ausbildung für Schulabsolventen und Quereinsteiger, die sich im sozialen Bereich noch nicht endgültig festlegen wollen. Wer in den sozialen Bereich erst in Ruhe hineinschnuppern und mehrere Möglichkeiten ausprobieren möchte, für den ist dieser Weg der richtige.
In diesem Artikel lesen Sie:
- Fallbeispiele: Zwei Absolventen erzählen von ihrer Ausbildung und ihrem Berufsweg
- Für wen ist die Ausbildung geeignet?
- Zielgruppe Schüler und Schülerinnen mit Förderbedarf: Wie die Berufsfachschule für Sozialpflege in Neuendettelsau und das Förderzentrum St. Laurentius kooperieren
Selbstvertrauen gewinnen, Erfolgserlebnisse schaffen und mit einer fundierten Ausbildung viele Bereiche der sozialen Arbeit kennenlernen: Schulleiterin Karolina Croner weiß, was die Ausbildung in der Sozialpflege zu bieten hat:
Durch die Berufsfachschule für Sozialpflege wird eine gute Basis gelegt und darauf können unsere Schülerinnen und Schüler immer aufbauen.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Berufsfachschule für Sozialpflege führen die Absolventinnen und Absolventen zwei Berufsbezeichnungen: Sozialbetreuer/-in und Pflegefachhelfer/-in.

Fallbeispiel 1: Nach der Ausbildung zum Sozialbetreuer im Beruf durchstarten
Sascha Pilhofer ist 2008 nach seinem Abschluss an der Berufsfachschule für Sozialpflege in Neuendettelsau direkt in den Beruf eingestiegen.
Seit zwölf Jahren arbeitet der heute 38jährige aus Bruckberg an seinem Wohnort mit Menschen mit Behinderung. Acht Jahre lang war er in einer Wohngruppe im Martinshof eingesetzt. Mittlerweile ist er in den Pflegedienst der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Bruckberg gewechselt.
Warum hat er sich für die Ausbildung zum Sozialbetreuer entschieden?
Der zweifache Familienvater und gelernte Bäcker war auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive. Auch wegen der Verantwortung, die er für seine Familie trägt, entscheid er sich für die zweijährige Ausbildung. Ein überschaubarer Zeitraum mit der Aussicht, danach sofort Geld in einem krisensicheren Beruf verdienen zu können.
Nach Praxiseinsätzen in einem Altenheim und im Rettungsdienst beim Roten Kreuz hat er seine berufliche Heimat in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung gefunden.
Hat er überlegt, nach der Ausbildung zum Sozialbetreuer eine weitere Ausbildung zu machen?
„Nein, mit der Sozialpflegeausbildung ist man gut dran“ sagt er. „Man kann einen Heilerziehungspfleger sehr gut unterstützen.“ Die Berufserfahrung macht seiner Ansicht nach viel aus. Und die zwei Jahre an der Berufsfachschule für Sozialpflege seien die perfekte Basis für die praktische Arbeit.
Und die sei mit Menschen mit Behinderung jeden Tag wie „ein kleines Überraschungsei“.
Denn: „Den Bewohnern fällt immer etwas Anderes ein.“
Für wen ist die Ausbildung zum Sozialbetreuer geeignet?
Eine Zielgruppe der Schule sind laut ihrer Leiterin Karolina Croner Schülerinnen und Schüler mit beendeter Vollzeitschulpflicht, auch ohne Abschluss. „Wir haben viel sehr emphatische Schülerinnen und Schüler, die sich gut in andere Menschen hineinfühlen können“, erzählt sie.
Sie bekommen durch die Sozialpflegeausbildung eine solide theoretische Basis der Arbeit im sozialen Bereich vermittelt. Auch wenn sie in der Schule vielleicht wenige Erfolgserlebnisse hatten.
Der fachtheoretische Unterricht beinhaltet unter anderem:
- Allgemeinbildende Fächer: Religionslehre, Deutsch und Kommunikation, Politik und Gesellschaft, Sport
- Berufsspezifische Lernbereiche: Berufs- und Rechtskunde, Grundlagen der Pflege und Betreuung, Lebenszeit- und Lebensraumgestaltung, Pflege und Betreuung, Hauswirtschaftliche Versorgung
Die fachpraktische Ausbildung ist eng verknüpft mit der theoretischen Ausbildung und findet in unterschiedlichen Fachbereichen statt, beispielsweise in der Altenpflege und in der Krankenpflege. Geeignete Praxisstellen vermittelt die Schule.
Eine weitere Zielgruppe sind Quereinsteiger wie zum Beispiel Frauen nach der Familienphase. Viele möchten zunächst herausfinden, ob der soziale Bereich für sie geeignet ist. Oder ob sie nach langen Jahren Pause mit dem Lernen wieder zurechtkommen.
Deutsch und Kommunikation sind in der Berufsfachschule für Sozialpflege keine Prüfungsfächer. Das ist ein Anreiz für eine dritte Zielgruppe: Menschen mit Migrationshintergrund, die noch nicht so gut Deutsch sprechen. Es gibt ein spezielles Sprachförderprogramm mit zusätzlichen Stunden in der „Berufssprache Deutsch“. Hier werden speziell fachspezifische Ausdrücke gelernt. „Wir bearbeiten ein bestimmtes Thema immer wieder von allen Seiten“, berichtet Karolina Croner. „Damit die Schüler spüren: Was passiert zum Beispiel in einem Seniorenheim?“
Wie sieht der Berufsweg der fertigen Sozialbetreuerinnen und Sozialbetreuer aus?
Die Schulleiterin sieht zwei Richtungen: „Die eine Hälfte geht direkt in den Beruf, die andere Hälfte macht weiter.“ Weiter mit einer zweiten Ausbildung im sozialen Bereich wie zum Beispiel zum Heilerziehungspfleger oder zur Pflegefachfrau.
Hier verweist Karolina Croner auf den „Diakoneo-Vorteil“: „Wir können alles aus einer Hand anbieten.“ Sowohl zahlreiche weitere Ausbildungen im sozialen Bereich als auch attraktive Stellenangebote an verschiedenen Orten.

Fallbeispiel 2: Nach der Ausbildung eine weitere Fachausbildung anschließen
Daniel Sauer ist mit Diakoneo beziehungsweise der Diakonie Neuendettelsau aufgewachsen. Seine Eltern haben beide hier gearbeitet.
„Ich wusste, dass ich im sozialen Bereich arbeiten will.“ sagt der heute 38jährige Familienvater. Um herauszufinden, in welche Richtung es gehen soll, absolvierte er zunächst ein einjähriges Praktikum in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) in Neuendettelsau und hat sich dabei in die Einrichtung verliebt, wie er schmunzelnd erzählt.
Darüber hinaus wollte er aber noch mehr Bereiche der sozialen Arbeit kennen lernen und hat sich deshalb für die Ausbildung an der Berufsfachschule für Sozialpflege entschieden. Hier lernte er neben der Arbeit mit Menschen mit Behinderung auch die Tätigkeit in einer Seniorenreinrichtung kennen.
Die Zeit an der Schule schätzte er nachträglich auch als eine Möglichkeit, als Person weiter zu reifen, „bis man wirklich weiß, was professionelles Arbeiten heißt.“
In seinem Fall war das die Rückkehr zur „ersten Liebe“, der WfbM. Er absolvierte die Fachschule für Heilerziehungspflege in Neuendettelsau, legte an der Schule auch sein Fachabitur ab und arbeitet seit 2007 wieder in der Werkstatt.
Bis 2018 war er dort Gruppenleiter. Seither arbeitet er im Berufsbildungsbereich der Werkstatt.
Hier fördert und schult der Bildungsbegleiter seine Teilnehmer, die nach der Schule ihre ersten Schritte im Berufsleben meistern.
„Ich bin eigentlich so eine Art Berufsschullehrer“ sagt er.
Daniel Sauer hat über diesen Berufsweg seinen Traumjob gefunden. „Die Arbeit mit den jungen Menschen macht unglaublich viel Freude und ist sehr bereichernd.“
Die Ausbildung an der Berufsfachschule für Sozialpflege hat ihm geholfen, die richtig Berufswahl zu treffen. Auch wenn es in seinem Fall „nur“ die Gewissheit war, dass die erste Liebe auch die richtige ist.
Die Berufsfachschule für Sozialpflege kooperiert mit dem Förderzentrum
Ein besonderer Aspekt des „Diakoneo-Vorteils“ mit dem „Alles aus einer Hand“- Prinzip ist eine Kooperation, die derzeit entsteht: Die Berufsfachschule für Sozialpflege und das Förderzentrum St. Laurentius in Neuendettelsau werden enger zusammenarbeiten.
„Es gibt im Förderzentrum eine Nachfrage nach Ausbildungen im sozialen Bereich. Und aus diesem Grund werden wir die Zusammenarbeit neu strukturieren, damit gerade diese Schülerinnen und Schüler einen guten Einstieg in die Berufsausbildung finden“, sagt Karolina Croner.
Sie arbeitet bei dieser Kooperation eng mit Uli Harms, dem Schulleiter, und Manuela Militsch zusammen. Sie ist die stellvertretende Schulleitung des Förderzentrums St. Laurentius.
„Ein ehemaliger Schüler des Förderzentrums hat die Ausbildung an der Berufsfachschule für Sozialpflege absolviert“, erzählt Manuela Militsch. „Und wir haben immer wieder Schüler, die in den sozialen Bereich gehen wollen. Für sie wollen wir die Zusammenarbeit zwischen den Schulen gut organisieren.“
Corona-bedingt steckt die Zusammenarbeit noch in den Kinderschuhen. Geplant ist zum Beispiel ein Tutorensystem: Schülerinnen und Schüler aus dem Förderzentrum sollen an der Berufsfachschule einige Tage hospitieren und dabei Tutoren zur Seite gestellt bekommen.
Auch gegenseitige Besuche und Praktika sind angedacht.
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