Ausbildung aus innerer Überzeugung: Vier angehende Pflegefachkräfte im Portrait

Was sind die Gründe für eine Ausbildung in der Pflege?

Jennifer, Vivien, Fabian und Sebastian haben sich entschieden: Sie absolvieren derzeit eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege oder Altenpflege (ab Herbst: Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann).

Was motiviert sie? Warum haben sie sich für diese Berufe entschieden? Wie erleben sie die Zeit ihrer Ausbildung und was erwarten sie sich für die Zukunft?

Darüber hat sich Stefanie Spehl unterhalten mit:

Sebastian Sturm: Ein angehender Krankenpfleger aus innerer Überzeugung

Der 24-jährige Auszubildende Sebastian Sturm aus Neuendettelsau hat sich nach einem Gespräch mit dem ehemaligen Schulleiter der Krankenpflegeschule in Neuendettelsau für den Ausbildungsberuf in der Gesundheits- und Krankenpflege entschieden. Er absolviert seit 2017 seine Ausbildung bei Diakoneo und ist mittlerweile im dritten Ausbildungsjahr. Seine Ausbildung ist sehr praxisnah. In seiner Freizeit spielt er Handball im Verein oder trifft sich mit Freunden.


Sebastian Sturm hat sich für eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege entschieden.

Herr Sturm, warum haben Sie sich für eine Ausbildung in der Krankenpflege entschieden?

Sebastian Sturm: Als Krankenpfleger arbeite ich mit Menschen und kann ihnen etwas Gutes tun. Außerdem ist es sehr schön, dass man von vielen Leuten emotional etwas zurückbekommt, wenn man ihnen hilft.

Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen in der Ausbildung?

Sebastian Sturm: Es ist echt toll, dass der Unterricht sehr praxisnah gehalten wird. Wir setzen die Theorie, die wir im Unterricht durchnehmen in der Praxis um. Um ein Beispiel zu nennen: Wir haben eine Magensonde bei einem Mitschüler gelegt, der sich freiwillig dazu bereit erklärt hat. Zusätzlich arbeiten wir mit vielen Fallbeispielen, die in der Praxis sehr hilfreich sind.

Welche Zukunftspläne haben Sie?

Sebastian Sturm: Meine Ausbildung ist im Oktober fertig, dann werde ich von der Klinik in Neuendettelsau übernommen. Ich warte nur noch darauf den Vertrag unterzeichnen zu können.

Können Sie die Ausbildung in der Krankenpflege weiterempfehlen?

Sebastian Sturm: Ja, auf jeden Fall! Im Bereich der Ausbildung wird es im Herbst spannend, da ab dann die drei Ausbildungen in der Alten- und der Krankenpflege sowie in der Kinderkrankenpflege zur generalistischen Ausbildung zusammengefasst werden.

Pflegekräfte werden immer gebraucht, man ist nie arbeitslos und die Berufschancen werden immer da sein. Die Politik arbeitet an besseren Verhältnissen für die Pflege und an einer besseren Vergütung von Pflegekräften. Außerdem ist es ein krisensicherer Job. Man sollte es auf jeden Fall machen, wenn man Spaß hat Menschen zu helfen und ihnen etwas Gutes tun möchte.

Was sollte man mitbringen um die Ausbildung zu absolvieren?

Sebastian Sturm: Man sollte kritik- und teamfähig sein. Auch ist es von Vorteil, wenn man keine Scheu hat, pflegebedürftigen Menschen bei der Körperpflege zu unterstützen, wie zum Beispiel beim Waschen oder Baden. 

Eine angehende Altenpflegerin mit der Gabe ein Lächeln in die Gesichter der Senioren zu zaubern

Die 25-jährige Auszubildende Jennifer Mouhlen arbeitet im Haus Bezzelwiese und hat sich nach einem interessanten und abwechslungsreichen Freiwilligen Sozialen Jahr bei Diakoneo für die Ausbildung der Altenpflegefachkraft entschieden. Seit 2018 absolviert sie ihre Ausbildung bei Diakoneo und ist nun schon im zweiten Lehrjahr. In ihrer Freizeit zählt die Fotografie zu ihrer Leidenschaft, aber auch das Wandern.


Auszubildende in der Altenpflege bei Diakoneo
Jennifer Mouhlen ist Auszubildende in der Altenpflege.

Warum haben Sie sich für eine Ausbildung in der Altenpflege entschieden?

Jennifer Mouhlen: Das FSJ bei Diakoneo hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich sofort wusste, das ist mein Ausbildungsberuf. Als ich das Jobangebot von meiner Einrichtung bekommen habe trat ich meine Ausbildung an. Der Job gibt mir so viel zurück und ich merke einfach, dass ich wahnsinnig viel verändern kann. Jeder Tag, an dem ich ein Lächeln von einem Bewohner geschenkt bekomme, ist ein gelungener Tag, das spornt mich an.

Wie sind die bisherigen Erfahrungen in der Ausbildung?

Jennifer Mouhlen: Die Ausbildung ist kein Zuckerschlecken! Man muss wahnsinnig viel lernen, es ist also wichtig sich seine Zeit gut einzuteilen. Ab und zu, wenn Bewohner sterben, ist es für mich faszinierend und traurig zugleich, da man für diese Person ein Seelsorger und Berater war. Doch dann ist die Person auf einmal weg. Ich weiß jeder wird irgendwann sterben und für die Bewohner im Altenheim ist es der letzte Lebensabschnitt. Für mich ist es eine Ehre, die Bewohner hierbei zu begleiten.

Welche Zukunftspläne haben Sie?

Jennifer Mouhlen: Ich beende jetzt erstmal meine Ausbildung und danach möchte ich schnell weiter machen. Ich könnte mir vorstellen als Stationsleitung zu arbeiten oder Pflegedienstleitung. Ein Studium im Pflegemanagement ist auch nicht ausgeschlossen.

Können Sie die Ausbildung in der Altenpflege weiterempfehlen?

Jennifer Mouhlen: Ja definitiv! Man lernt jeden Tag dazu, stellt sich neuen Herausforderungen und lernt sehr viel über die Senioren und sich selbst, außerdem kann ich so viel bewirken bzw. verändern. Wenn ich weiß, einem Bewohner geht es nicht gut, kann ich ihn wieder zum Lächeln bringen, da ich einen guten Draht zu dieser Person habe. Die Bewohner bringen einem Vertrauen entgegen und man hilft ihnen. Es ist täglich ein Geben und Nehmen.

Was sollte man mitbringen, um die Ausbildung zu absolvieren?

Jennifer Mouhlen: Wissbegierde sollte man mitbringen. Auseinandersetzungen mit dem Menschen sollte man nicht scheuen und man darf kein Problem mit Gerüchen oder Verletzungen haben. 

Eine angehende Altenpflegerin mit der besonderen Nähe zu Senioren

Die 19-jährige Auszubildende Vivien Schmidt aus Bad Windsheim arbeitet im Seniorenzentrum in Rothenburg. Sie absolviert ihre Ausbildung seit 2018 bei Diakoneo und ist mittlerweile im zweiten Lehrjahr. Ihre Freizeit verbringt sie gerne mit Freunden.


Auszubildende in der Altenpflege
Vivien Schmidt absolviert ihre Ausbildung im Seniorenzentrum in Rothenburg.

Warum haben Sie sich für die Ausbildung in der Altenpflege entschieden?

Vivien Schmidt: Da es mir schon immer Spaß gemacht hat mit älteren Menschen zu arbeiten, habe ich in meiner vorherigen Schule ein Praktikum in der Altenpflege absolviert. Meiner Ansicht nach geben die Senioren einem sehr viel Dankbarkeit zurück. Es war von Anfang an klar, dass ich in der Altenpflege arbeiten möchte, da es für mich ausschlaggebend ist, dass ich in meinem Beruf mit Menschen zusammenarbeiten darf.

Wie sind die bisherigen Erfahrungen in der Ausbildung?

Vivien Schmidt: Ich habe bisher nur positive Erfahrungen gemacht und mir gefällt die Ausbildung wahnsinnig gut. Ich würde es jedem weiterempfehlen, der sich für den Beruf interessiert. Man erlebt sehr viel, Gutes sowie Schlechtes. Ich durfte die verschiedenen Krankheitsbilder miterleben, wie zum Beispiel die Demenz von Senioren. Für mich war es eine besondere Erfahrung, dass ich mit einem im Sterben liegenden Menschen noch Zeit verbringen konnte. Das war für mich ein sehr ergreifender Moment, weil er mir sehr viel Liebe aus Dankbarkeit zurückgegeben hat, dass ich in diesem Moment für ihn da war.

Welche Zukunftspläne haben Sie?

Vivien Schmidt: Ich möchte danach auf jeden Fall eine weitere Fortbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft absolvieren und eventuell noch zur Stationsleitung.

Können Sie die Ausbildung in der Altenpflege weiterempfehlen?

Vivien Schmidt: Ich kann die Ausbildung auf jeden Fall weiterempfehlen, weil es immer ein Beruf mit Zukunft und Perspektiven sein wird. Ebenso gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten.

Was sollte man mitbringen, um die Ausbildung zu absolvieren?

Vivien Schmidt: Natürlich sollte man Interesse an dem gesamten Berufsbild zeigen und viel Selbstvertrauen haben. Wichtig ist auch eine gewisse Flexibilität, da es manchmal sein kann, dass man kurzfristig einspringen muss. 

Ein angehender Altenpfleger aus Berufung

Der 32-jährige Auszubildende Fabian Maienschein aus Rothenburg ist schon ein alter Hase in der Altenpflege. Nach 16 Jahren Altenpflegehelfer hat er sich für die Ausbildung in der Altenpflege entschieden, da er hier viele Aufstiegschancen sieht und Anerkennung erfährt. Er absolviert seine Ausbildung bei Diakoneo seit 2018 und ist mittlerweile im zweiten Lehrjahr. Da er schon sehr lange in der Pflege arbeitet, hat er bereits vor Ausbildungsbeginn viel Praxiserfahrung sammeln können. Zum Ausgleich betreibt er gerne Kraftsport oder verbringt Zeit mit seiner Familie.


Auszubildender in der Altenpflege
Fabian Maienschein hat sich nach langen Jahren als Altenpflegehelfer entschieden, die Ausbildung zum Altenpfleger zu absolvieren.

Warum haben Sie sich für eine Ausbildung in der Altenpflege entschieden?

Fabian Maienschein: Ich arbeite in dem Beruf schon seit 16 Jahren, da ich zuvor auch als Altenpflegehelfer gearbeitet habe, sowie ein Freiwilliges Soziales Jahr und ein 1-jähriges Praktikum gemacht habe. Die Bezahlung der Pflegefachkraft bekommt man erst, wenn man eine Ausbildung absolviert hat, das war für mich ein Beweggrund die Ausbildung doch noch zu machen. Außerdem sehe ich es nicht als meinen Job an, es ist für mich vielmehr eine Berufung, den Menschen zu helfen. Ich arbeite gerne mit Menschen und bin ein sehr sozialer Mensch. Bei den Senioren erreicht man oft mit kleiner Hilfe Großes. Außerdem habe ich in meinem Beruf viele Aufstiegschancen und bekomme Anerkennung.

Wie sind die bisherigen Erfahrungen in der Ausbildung?

Fabian Maienschein: Die Außeneinsätze in der Tagespflege kann man nicht mit einer stationären Einrichtung vergleichen. Die Senioren werden morgens von den Angehörigen gebracht und man bereitet ihnen das Frühstück vor. Dennoch kann man sich viel mehr Zeit für die Senioren nehmen, um mit ihnen spazieren zu gehen, als normalerweise in einer stationären Einrichtung. Denn dort muss man viel Zeit für das Waschen aufwenden. Meine zweite Erfahrung konnte ich in einer Einrichtung der Behindertenhilfe sammeln. Die Senioren mit Handicap bringen einem noch viel mehr Wertschätzung entgegen, da sie durch ihre Behinderung oft noch emotionaler veranlagt sind.
Ein einzigartiges Erlebnis durfte ich in der Tagespflege machen: Bei einem hochgradig dementen Bewohner habe ich es geschafft, ihn zum Aufstehen und Herumlaufen zu bewegen. Er hat mich nach geringer Zeit schon von Weitem erkannt und begrüßt, das war ganz besonders für mich.

Welche Zukunftspläne haben Sie?

Fabian Maienschein: Auf jeden Fall möchte ich Praxisanleiter werden, da ich mein Wissen und meine langjährige Erfahrung weitergeben möchte. Danach gibt es auch noch viele andere Weiterbildungsmöglichkeiten, die denkbar wären.

Können Sie die Ausbildung in der Altenpflege weiterempfehlen?

Fabian Maienschein: Ja absolut! Ich weiß nur nicht, wie es mit der neuen generalistischen Ausbildung weitergeht. Wir brauchen mehr Personal in diesem Beruf. Außerdem gibt es sehr viele Pflegehelfer, die aber mehr Potential haben und eine Ausbildung zur Pflegefachkraft machen sollten.

Was sollte man mitbringen, um die Ausbildung zu absolvieren?

Fabian Maienschein: Man sollte den Menschen Wertschätzung, Respekt und eine gewisse Empathie entgegenbringen. Ebenso ist die Interaktion mit den Bewohnern äußerst wichtig.


Die generalistische Pflegeausbildung bei Diakoneo

Die Schulstandorte befinden sich in:

  • Neuendettelsau
  • Fürth (früher: Pflegeschule Nürnberg; die praktische klinische Ausbildung findet in erster Linie an der Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik statt)
  • Roth
  • Ansbach
  • Lauf an der Pegnitz
  • Schwabach
  • Schwäbisch Hall

Nächster Start der Ausbildung:  1. September
In Schwäbisch Hall:  1. April und 1. Oktober. Dort ist die Ausbildung auch in Teilzeit möglich.
Ausbildungsvoraussetzungen und Bewerbungsmöglichkeiten:

Pflegeausbildung bei Diakoneo

Mehr lesen über die Ausbildung in der Pflege bei Diakoneo
Ausbildung Pflege bei Diakoneo

Diakoneo bietet an zahlreichen Standorten in Mittelfranken und in Schwäbisch Hall die generalistische Pflegeausbildung − oft kurz "Generalistik" genannt an, sowie verschiedene Pflegehelfer Ausbildungen ("Pflegefachhelfer und Sozialbetreuer" sowie Pflegefachhelfer in der Altenpflege oder in der…

Weiterlesen
Mehr lesen aus dem Magazin zum Thema Schule&Bildung

Diesen Artikel teilen

Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen gerne.

Wenn Sie sich näher über unser Angebot informieren möchten, können Sie gerne Ihre
bevorzugte Kontaktmöglichkeit hinterlassen.

Oder rufen Sie uns an unter unserer Service-Nummer:

+49 180 2823456 (6 Cent pro Gespräch)