Das zeigen zum Beispiel jedes Jahr Frauen und Männer, die später im Leben eine Ausbildung in der Heilerziehungspflegehilfe beginnen. Zum Beispiel Michaela Böhrer. Sie berichtet über ihre neuen Perspektiven und Chancen:
„Ich habe ursprünglich einmal eine Lehre in einer Bäckerei gemacht und ließ mich dann noch zur Konditorin ausbilden. Doch in diesen Berufen wollte ich nicht bleiben und ging in die Fabrik, weil ich dort auch besser verdiente. Dann kamen meine beiden Kinder. Diese sind jetzt 17 und 21 Jahre. Nachdem ich meine Mutter auch noch einige Jahre pflegte, stellte sich mir die Frage: Was jetzt? Welchen Job willst du künftig machen?
Dann las ich ein Stellenangebot einer Einrichtung für Autisten in Nürnberg. Sie suchten eine Pflegehelferin. In einer sozialen Einrichtung mit Menschen zu arbeiten, das sagte mir zu. Ich bewarb mich und wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Im Gespräch erfuhr ich, dass auch der Job einer Helferin mit einer Ausbildung verknüpft ist. Heilerziehungspflegehilfe nennt sich diese berufliche Qualifikation. Sie kann in einer einjährigen Ausbildung in der Diakonie Neuendettelsau an drei Schulen gemacht werden: in Nürnberg, in Neuendettelsau und in Himmelkron.
Ich begann meine Ausbildung in Neuendettelsau und stehe jetzt kurz vor dem Abschluss. Diese Ausbildung sieht so aus, dass ich, jeweils im Wechsel, eine Woche in der Wohngruppe für Autisten arbeite und eine Woche Schule habe. Von meiner Praxisstelle bekomme ich eine Art Aufwandsentschädigung (etwas über 400.- Euro)bezahlt.
In der Ausbildung habe ich mich vom ersten Tag an sehr wohl gefühlt. Ich schätze vor allem die Vielseitigkeit meines Berufs und die Möglichkeiten, die sich mir – selbst nach dieser kurzen Ausbildung – bieten. Ich kann in Einrichtungen für behinderte Kinder, Jugendliche oder Erwachsene arbeiten, aber auch mit psychisch kranken Menschen. Und Heilerziehungspflegehelfer/innen sind gesucht. Die Berufschancen sind ausgezeichnet. Das ist super!
Aber vorerst möchte ich gar nicht ganz in das Berufsleben einsteigen. Mir hat die Ausbildung jetzt so gefallen, dass ich weiter machen will, und zwar mit einer Ausbildung in der Heilerziehungspflege. Ich möchte mich also über den Helferberuf hinaus qualifizieren. Diese Ausbildung dauert noch zwei Jahre, aber die Ausbildungsvergütung ist da schon merklich höher. Die Ausbildung in der Heilerziehungspflege dauert eigentlich drei Jahre, aber wer im Abschlusszeugnis der Helferausbildung keine Note hat, die schlechter ist als eine 2, der kann gleich in die verkürzte Ausbildung einsteigen. Das ist bei mir der Fall.
Ich bin total glücklich, dass ich diesen Schritt in eine neue Ausbildung gemacht habe und ich schaue sehr optimistisch in meine berufliche Zukunft.“
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