Auszubildende Maria Stadlinger kam für ein Projekt in den Ansbacher Kinderhort
Apfelkuchen, Apfelmus und Apfelbaum: Im Rahmen eines sozialen Nachhaltigkeitsprojekts kam Maria Stadlinger in den Kinderhort von Diakoneo nach Ansbach. Zwei Tage lang beschäftigte sie sich mit den Kindern mit dem Thema „Apfel“ und pflanzte sogar einen eigenen Apfelbaum mit ihnen ein.
von Amanda Müller
Mit mehreren Kisten voller Äpfel aus dem eigenen Garten betritt Maria Stadlinger den Kinderhort von Diakoneo in Ansbach.
Kurz nach elf Uhr kommen die ersten Kinder aus der Schule. Statt gleich mit dem Spielen anzufangen oder Hausaufgaben zu machen, steht heut etwas ganz anderes auf dem Programm:
„Während der Ausbildung müssen wir ein soziales Projekt zum Thema Nachhaltigkeit eigenständig umsetzen“, erzählt Maria Stadlinger. Sie befindet sich im zweiten Lehrjahr ihrer Ausbildung beim dm-Drogeriemarkt. Für ihr Projekt hat sie sich das Thema „Äpfel“ ausgesucht. Vor allem durch ihre Mutter ist sie auf das Thema gekommen. „Wir haben selbst viele Apfelbäume im Garten und lagern sie kistenweise über den Winter bei uns im Keller“, sagt sie. Da die Tochter der Filialleitung den Kinderhort besucht, war auch die geeignete Umsetzungsmöglichkeit schnell gefunden. Als Maria ihr Projekt bei Hortleiterin Anke Schmiedgen vorstellte, zeigte die sich von der Idee begeistert.
Am ersten Tag ihres Projekts hat die 17-jährige zusammen mit den Kindern mehrere Bleche Apfelkuchen gebacken. Heute will sie mit ihnen Apfelmus selbst kochen.
Die Tische im Hort sind zu runden Gruppierungen zusammengestellt. Gleich auf dem ersten wartet eine große Schüssel voller rot-grüner Äpfel darauf, verarbeitet zu werden. Maria hat zusammen mit Hortleiterin Anke Schmiedgen schon alles vorbereitet. Neben einer leeren Metallschüssel liegen Schneidbretter und Messer bereit.
„Wer hilft mir dabei, die Äpfel zu waschen und zu schneiden?“, fragt Maria Stadlinger in die Runde. Es bleibt erstmal ruhig. Die Jungs wollen Legospielen, ein Mädchen hat nur eine riesige Plüschfigur von Pikachu im Kopf, die eine Freundin aus der Nachbargruppe dabei hat. Aber schon ein paar Minuten später sitzen die Kinder aufgeregt neben Maria am Tisch und schneiden um die Wette. „Schau mal, da ist noch das Gehäuse drin!“, „Ich bin eine Apfelschneidfabrik“, „Darf ich einen essen?“ – um Maria Stadlinger wird es laut, doch die 17-Jährige behält den Überblick und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie achtet darauf, dass kein Kind übergangen wird und sich alle einbringen dürfen.
Da die Kinder noch sehr jung sind, dürfen sie die Äpfel nur in vier Stücke schneiden. Mit dem scharfen Messer schälen darf nur Maria. Anke Schmiedgen hilft ihr dabei. Als alle Äpfel geschält und in kleine Stücke geschnitten sind, geht Maria mit vier Mädchen rüber in die Küche.
Sie füllen die Äpfel in einen großen Topf und geben ein paar Milliliter Apfelsaft hinzu. Da alle Kinder umrühren wollen, gibt Maria jedem einen großen Holzlöffel. „Es ist ganz wichtig, dass ihr langsam rührt und der Löffel bis auf den Topfboden kommt, damit die Äpfel nicht einbrennen“, sagt sie.
Noch als die Kinder ein paar Minuten bei voller Hitze rühren, betritt Marias Mutter den Raum. Sie arbeitet beruflich mit Pflanzen und will ihrer Tochter heute dabei helfen, den Apfelbaum mit den Kindern einzupflanzen.
„Einen Apfelbaum zu pflanzen ist sehr nachhaltig“, findet Maria. „Der Baum muss gepflegt werden und trägt in ein paar Jahren die ersten Früchte.“
Das Ereignis will sich kein Kind entgehen lassen. Mit Gießkannen, Schaufel und Spaten ausgestattet, versammeln sich die Kinder draußen vor dem Gebäude. Hausmeister Volker Arndt hat das Erdloch schon vorbereitet, in das der Baum gepflanzt werden soll.
Alle helfen mit und so können die Kinder den jungen Apfelbaum eine halbe Stunde später gießen.
Marias Fazit zum Projekt: „Die Arbeit mit den Kindern hat mir echt Spaß gemacht. Es war zwar ein bisschen chaotisch, aber eine coole Erfahrung.“