Wie wird Assistive Technologie in der Heilerziehungspflege eingesetzt?

Unterstützungstechnologie kann die Arbeit von Heilerziehungspflegern erleichtern und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung fördern


Unter dem Begriff assistive Technologie, oft auch Unterstützungstechnologien genannt, versteht man Hilfsmittel, die Menschen mit Behinderung und auch ältere Menschen unterstützen.
Konkret kann assistive Technologie dabei helfen, bestimmte Einschränkungen auszugleichen und so den Alltag zu vereinfachen. Auch in der Heilerziehungspflege spielt Unterstützungstechnologie eine wichtige Rolle, denn ihr Einsatz kann die Arbeit von Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspflegern erleichtern.
Aus diesem Grund werden auch in den Wohngruppen am Diakoneo-Standort in Polsingen verschiedene Hilfsmittel eingesetzt.

Christin Kohler hat mit Holger Ströbert darüber gesprochen, welche Hilfsmittel derzeit im Einsatz sind und welche Vorteile diese im Alltag bieten.

„In unseren Wohnbereichen in Polsingen setzen wir verschiedene Hilfsmittel ein, die die Mitarbeitenden in ihrem Arbeitsalltag unterstützen und auch unseren Bewohnern alltägliche Dinge, wie zum Beispiel das Aufstehen, erleichtern“, erklärt Holger Ströbert. „Ziel ist es auch, den Arbeitsplatz mit Hilfsmitteln besser an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzupassen, sodass sie beispielsweise rückenschonender arbeiten können“, so Ströbert weiter.

Lifter unterstützen im Alltag

Besonders häufig sind deshalb verschiedene Arten von Liftern im Einsatz. Ein Steh-Lifter hilft zum Beispiel beim Aufstehen der Bewohner. „Das entlastet zum einen die Mitarbeitenden, da der Lifter Gelenke und Muskulatur schont, zum anderen ermöglicht dieser, dass die Eigenbewegung der Bewohner, die nicht selbständig aufstehen können, gefördert wird und somit länger erhalten bleibt“, sagt Holger Ströbert.


Holger Ströbert zeigt, wie der Lifter beim Aufrichten uns Stehen unterstützt. © Diakoneo/Kohler

Bei Bewohnern, die nicht stehen können, kommen so genannte Netz-Lifter zum Einsatz. Diese werden unter anderem genutzt um Menschen umzusetzen. „Wenn ein Bewohner sehr schwer ist oder sich kaum bewegen kann, erleichtern die Lifter die Arbeit sehr. So müssen die Mitarbeitenden nicht so schwer heben und deutlich weniger Kraft aufwenden“, erklärt Holger Ströbert. „Außerdem ermöglichen die Lifter, dass auch Menschen, deren Bewegungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind, mehr am Leben teilhaben können. Das ist natürlich besonders wichtig.“

Auch beim Baden kommen Lifter zum Einsatz, die die Bewohner in die Badewanne heben. Bei schwerstbehinderten Menschen werden auch höhenverstellbare Duschliegen eingesetzt, sodass diese dabei nicht aufgerichtet werden müssen. Eine andere Möglichkeit um das Baden der Bewohnerinnen und Bewohner zu erleichtern, ist der Einsatz von Hubbadewannen. Diese lassen sich auf die individuelle Arbeitshöhe der Mitarbeiter einstellen und können außerdem mit Liftern unterfahren werden. Somit ist gewährleistet, dass die Pflegekräfte nah an den Bewohnern arbeiten können. Am Schwimmbecken in der Einrichtung ist ebenfalls eine elektrische Liege angebracht, auf der die Bewohner ins Wasser gefahren werden können. 

Stehbretter helfen beim Bewegungstraining

In der Einrichtung setzt man auch Stehbretter ein, dabei handelt es sich um ein medizinisches Hilfsmittel für therapeutische Anwendungen. Bewohner, die nicht stehen können, werden damit aus einer liegenden Position bis in die fast senkrechte Stellung aufgerichtet. Die Stehbretter sind elektrisch betrieben, sodass sie für die Mitarbeitenden gut zu bedienen sind.

Unterstütze Kommunikation für Menschen mit Behinderung

Neben diesen technischen Hilfsmitteln ist auch die unterstütze Kommunikation Teil der assistiven Technologien. Hier kommt zum Beispiel der GoTalk zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein Kommunikationshilfsmittel mit natürlicher Sprachausgabe, auf dem bis zu 36 Sprachmitteilungen gespeichert werden können. Die Bewohner können die gespeicherten Mitteilungen dann per Knopfdruck abspielen und sich auf diesem Weg mitteilen. 
Mehr über den Einsatz von unterstützter Kommunikation bei Diakoneo lesen Sie in diesem Artikel.

Mit dem GoTalk können gespeicherte Mitteilungen bei Bedarf abgespielt werden. An die Nutzung werden die Bewohner Schritt für Schritt herangeführt.

Zudem wird ein kleiner Sprachcomputer verwendet, bei dem Bewohner, die nicht oder nur sehr schlecht sprechen können, die Wörter per Tastatur eingeben. Diese werden dann vom Computer vorgelesen. Beide Hilfsmittel unterstützen die aktive Kommunikation der Bewohner und können zur besseren Verständigung beitragen.

Der kleine Sprachcomputer kommt in den Wohngruppen in Polsingen häufig zum Einsatz.


Ebenso werden Sprachcomputer mit Touchscreen für die unterstützte Kommunikation eingesetzt. Damit können sich Menschen mit Behinderung über Symbolsprache verständigen. Der Tablet basierte Sprachcomputer kann die Nachricht dann in Lautsprache ausgeben.


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Holger Ströbert, Experte für Kinästhetik in der Heilerziehungspflege

Holger Ströbert ist gelernter Krankenpfleger und arbeitet seit 2009 in Polsingen im Fachdienst Pflege. Zusätzlich ist er ausgebildeter Kinästhetik-Trainer.

ARBEITEN MIT MENSCHEN MIT BEHINDERUNG IN DER REGION POLSINGEN, OETTINGEN, GUNZENHAUSEN
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