Aus der Industrie in die WfbM: Alexandra Klier hat den Wechsel nie bereut

Die Gruppenleiterin in der Diakoneo Werkstatt für Menschen mit Behinderung berichtet über ihre Arbeit.


Gruppenleiterin in einer WfbM
Alexandra Klier arbeitet als Gruppenleiterin in der Diakoneo Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Himmelkron. © Uwe Niklas


„Mir macht meine Arbeit einfach Freude!“ sprüht Alexandra Klier (42) und man glaubt es ihr sofort. Sie arbeitet in Vollzeit seit beinahe zwei Jahren als Gruppenleiterin in der Diakoneo Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in Himmelkron.

Darüber, wie die gelernte Bäckerin zu ihrer Stelle als Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung in Himmelkron kam, hat sie mit Ulrike Englmann gesprochen.

„Im Anschluss an meine Ausbildung zur Bäckerin habe ich ein Jahr lang als Gesellin in einem Backbetrieb erlebt, wie industrielle Brotherstellung funktioniert und wie belastend sie auch sein kann. Meine große Leidenschaft fürs Backen habe ich mir zwar bewahrt, aber die beinahe zwangsläufige Suche nach einem neuen beruflichen Tätigkeitsfeld mit Perspektive führte mich schließlich in eine Zigarettenfabrik. Dort war ich neunzehn Jahre lang als Maschinenführerin tätig“, berichtet Alexandra Klier im Rückblick auf ihre berufliche Entwicklung.
Während dieser Zeit hatte sie eher zufällig erste intensive Berührungspunkte mit Menschen mit Behinderung. Eine Außenarbeitsgruppe der Werkstatt für Menschen mit Behinderung der Diakonie Bayreuth unterstützte mit circa 12 Beschäftigten die dortige Produktion. Zu den Aufgaben von Alexandra Klier gehörte es unter anderem, diesen Gruppen als verantwortliche Ansprechpartnerin bei technischen Problemen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

 „Ich hatte damals gar nicht erwartet, dass ich da so gut zurechtkomme und so leicht mit den Leuten kommunizieren kann, das hat mir auf Anhieb gut gefallen“

Gerne hörte sie auch bei persönlichen Problemen gut zu und half pragmatisch und sie scheute sich nicht, z. B. bei Engpässen, selbst mitzuarbeiten. „Ich hatte damals gar nicht erwartet, dass ich da so gut zurechtkomme und so leicht mit den Leuten kommunizieren kann, das hat mir auf Anhieb gut gefallen“, erinnert sie sich. Die Zigarettenfirma verlagerte schließlich ihre Produktion ins Ausland und Alexandra Klier arbeitete für ein Jahr in einer Transfergesellschaft. „Eigentlich wollte ich mir eine neue Stelle in der Industrie suchen“, erklärt sie, „aber dann stolperte ich über die Stellenausschreibung als Gruppenleiterin in der Werkstatt Himmelkron. Ich bewarb mich sofort und wurde auch tatsächlich genommen!“


Im Mittelpunkt stehen Ermutigung und Qualifizierung von Menschen mit Behinderung

Die Arbeitstage von Alexandra Klier sind in der Regel bunt und reichhaltig gefüllt: Im Mittelpunkt des Alltags steht die permanente geduldige Ermutigung und Qualifizierung der Menschen mit Behinderung für die häufig wechselnden kleinen und kleinsten Teilschritte der Fertigung. Sie kümmert sich um Arbeitsabläufe und um Arbeitshilfen für die Menschen mit Behinderungen. Sie führt Kundengespräche und ist verantwortlich für die Qualitätskontrolle und auch für die Dokumentation. Daneben übernimmt sie manch pflegerische Tätigkeit in der persönlichen Hygiene der Beschäftigten oder durch Hilfe beim Essen.

Die Gruppenleitung der 25-köpfigen Arbeitsgruppe teilt sich Alexandra Klier mit einem Kollegen. „Es liegt mir, mich wirklich auf die Menschen einzulassen, mit denen ich zu tun habe. Oft überlegen wir, wie man einem Beschäftigten die Arbeit erleichtern kann, welche Hilfsmittel man zusätzlich einsetzen könnte und welche individuellen Hilfen jemand braucht. Ich kann mich da recht gut hineinversetzen und habe auch keine Berührungsängste. Ich war letztlich selbst von mir überrascht, dass ich dies alles kann und so ist die neue Arbeit für mich auch ein Weg geworden, mich und meine Potenziale selbst besser kennenzulernen. Aber auch die organisatorischen Dinge liegen mir. Die Vielseitigkeit der Anforderungen hier in der Werkstatt kommt mir entgegen. Ich kann meine Begabungen einsetzen und letztlich ist kein Tag wie der andere. Es ist einfach außerordentlich abwechslungsreich und wir sind ein tolles Team!“ berichtet Alexandra Klier begeistert.

Wissensvertiefung durch Sonderpädagogische Zusatzausbildung

„Ich habe bereits jetzt schon viel dazu gelernt und erweitere mein Wissen jeden Tag aufs Neue! Ich freue mich auch schon darauf, mein erworbenes Wissen bald mit einer eineinhalbjährigen berufsbegleitenden Weiterbildung, der sogenannten Sonderpädagogischen Zusatzausbildung, vertiefen zu können. Ständiges Lernen ist das, was uns in den Werkstätten ausmacht, das gilt für die Beschäftigten, genauso wie für die Mitarbeitenden!“


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