"Steven hat sich bei uns zu einer verlässlichen Größe entwickelt."
Willi Bischoff, Inhaber Hotel Sonne Neuendettelsau
Der 22-jährige Steven Lüder, der eine leichte geistige Behinderung hat, erlernte in der Hotelküche den Beruf des Beikochs.
Dabei war der Start ins Leben für Steven Lüder nicht leicht. 2004 kam er in eine Wohngruppe im Kinder- und Jugendbereich von Diakoneo. Als Schüler besuchte er das Förderzentrum St. Martin. Dort wird bei Praktika in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit getestet, wie die Interessen, die Ausdauer und die Kompetenz der jungen Leute ausgeprägt sind. Über ein Praktikum, das im Rahmen der Schule ermöglicht wurde, bekam er auch Kontakt zu seiner heutigen Arbeitsstelle.
Bei Steven Lüder wurde deutlich, dass eine Ausbildung zum Beikoch das Richtige sein könnte, denn er kocht auch privat gern und probiert in seinem kleinen Apartment Rezepte aus. Hierher und damit in den Erwachsenenbereich ist er mit Beginn der Ausbildung umgezogen. Die Suche nach einer Stelle lief über die Schule. Die Informationen aus der Schule wurden in der Wohngruppe vertieft und in praktische Bewerbungen umgesetzt. Wichtig waren dabei auch die Begleitung, wenn Enttäuschungen nicht ausblieben, und das Training für Bewerbungsgespräche. Steven Lüder, der mit seiner Freundlichkeit und Gewissenhaftigkeit punkten kann, hatte ein zweites Angebot und entschied sich für den renommierten Gasthof.
Ganz ohne Schwierigkeiten verlief der berufliche Start allerdings auch nicht: Zu Beginn wollte der Azubi alles richtig machen und kam dadurch an seine Grenzen. Er musste lernen, nachzufragen und seine eigenen Bedürfnisse zu formulieren. Das Team seiner Wohngruppe besprach seine Gedanken mit ihm und vermittelte ihm Selbstvertrauen sowie Sprachfähigkeit.
Inzwischen weiß auch das Team in der Hotelküche, dass Steven klar zugewiesene Aufgaben braucht.
"Wir wissen was wir verlangen können."
Willi Bischoff
Ausgleich findet Steven Lüder beim Sport. Er ist ein sehr guter Fußballer und war auch bei den Special Olympics im schwedischen Göteborg dabei. In der Freizeit ist er viel im Internet unterwegs und informiert sich dort auch über berufliche Themen rund um Lebensmittel.