Wie arbeitet eine Heilerziehungspflegerin im Bereich Begleitetes Wohnen?

Alltagscoach für Menschen mit Behinderung

Sie ist Dolmetscherin, Finanzberaterin, Haushaltsexpertin, Gesprächspartnerin, Netzwerkerin, Arbeitsvermittlerin, Motivatorin, Unterstützerin und vieles mehr. Seit 24 Jahren arbeitet Beate Zimmermann als Heilerziehungspflegerin im Bereich Begleitetes Wohnen bei Diakoneo Offene Hilfen Oettingen-Wemding. Esther Jaksch hat sich mit ihr über ihre Tätigkeit unterhalten.


Beate Zimmermann ist Heilerziehungspflegerin aus Überzeugung mit hoher Kompetenz und vielen Jahren Berufserfahrung.

Ein Job in der Heilerziehungspflege, der sich gut mit der Familie vereinbaren lässt

Auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Arbeitszeiten, die mit einem Familienleben mit kleinen Kindern vereinbar waren, ist Beate Zimmermann bei den Offenen Hilfen gelandet. Sie wechselte aus dem Wohnbereich für Menschen mit Behinderung dorthin und arbeitete fortan meist unter der Woche, hauptsächlich am Nachmittag und Abend, wenn ihre Klienten von der Arbeit kamen. Der Schichtdienst abends, an Wochenenden und Feiertagen fiel damit weitgehend weg. Heute hat sich das Blatt wieder gewendet. „Ich bin mit meinen Klienten alt geworden. Mittlerweile sind viele in Rente. Ich kann sie deshalb auch tagsüber begleiten“, berichtet die Fachkraft. Beate Zimmermann wohnt selbst in Wemding, ihre Klienten sind für sie direkt in der Stadt über kurze Wege erreichbar. Der Leiterin der Offenen Hilfen, Margit Schmutterer, ist es wichtig, dass ihre Mitarbeitenden wohnortnah eingesetzt werden. Das große Netzwerk von Beate Zimmermann kommt ihr in ihrer täglichen Arbeit dabei sehr zur Hilfe. „Ich konnte schon Praktika und auch Arbeitsstellen vermitteln und Sozialwohnungen über die Stadt Wemding organisieren.“ In einer Kleinstadt kennt man sich eben.

Wie sieht der tägliche Arbeitsalltag der Heilerziehungspflegerin aus?

Beate Zimmermann begleitet insgesamt zehn Klienten mit geistigen, körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen. Einmal oder mehrmals die Woche ist sie für die Menschen da. Sie ist für alle Themen ansprechbar, „Alltagscoach“ könnte man die Heilerziehungspflegerin daher auch nennen. Welches Putzmittel verwende ich in der Wohnung? Wie plane ich meine Ausgaben? Wie bewerbe ich mich? Nicht selten begleitet sie die Menschen beispielsweise zum Arzt oder zur Behörde und übersetzt danach in eine leichte Sprache. Mit dem geschärften Blick von 24 Jahren Berufserfahrung erahnt Beate Zimmermann, wo sie ansetzen und wie sie die Klienten motivieren kann. Viele Aufgaben ergeben sich auch aus der Situation heraus. „Manchmal geht es darum, zu unterstützen und anzuleiten, manchmal zu motivieren, Dinge selbst in die Hand zu nehmen.“ Wenn ihre Arbeit Früchte trägt und die Klienten sich weiterentwickeln, freut das Beate Zimmermann natürlich sehr. „Einmal habe ich einem jungen Mann, der suchtkrank war, zu einem Job verhelfen können. Das lief auch über mein Netzwerk in Wemding.“ Sie konnte ihn sogar noch dazu motivieren, seine Zähne beim Zahnarzt richten zu lassen. Ja, sie ist eben für den ganzen Menschen da. Meist kommen die Klienten oder ihre gesetzlichen Betreuer direkt auf die Offenen Hilfen zu, immer wieder auch über Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung. Wenn sie in eine eigene Wohnung ziehen, geht es vor allem auch darum, die Klienten dabei zu unterstützen, ihr eigenes Leben zu managen. Doch manchmal ist die Hemmschwelle bei den Menschen auch zu hoch. Sich einzugestehen, bei alltäglichen Dingen Hilfe zu brauchen und diese in Anspruch zu nehmen, liegt nicht jedem. „Unsere Mitarbeitenden sind das Bindeglied zur Gesellschaft. Sie unterstützen dabei, dass unsere Klienten ein Teil der Gesellschaft bleiben“, betont Margit Schmutterer.

Wichtig im Begleiteten Wohnen: Kollegiale Beratung und Unterstützung im Team

Die Dinge, die die Fachkraft in ihrem Arbeitsalltag erlebt, sind nicht immer einfach. Deshalb ist es gut, dass sie ein gut funktionierendes Team aus Kolleginnen um sich hat, wo Raum für gegenseitige kollegiale Beratung und Unterstützung ist. „Bei uns herrscht ein gutes Betriebsklima“, betont Margit Schmutterer. Jede Mitarbeitende arbeitet zwar selbstständig mit eigenen Klienten oder teilt sich mit einer Kollegin die Begleitung eines Klienten. Sie sehen sich daher im Alltag eher selten. Dafür sind aber der Austausch und die Treffen umso intensiver. „Manchmal geht es einfach darum, über Erlebnisse zu reden. Da können wir nicht auf das nächste Teamtreffen in zwei Wochen warten. Deswegen sind wir auch untereinander telefonisch jederzeit erreichbar.“ Über Diakoneo gibt es zahlreiche Entlastungsmöglichkeiten, wie z. B. Supervision für sich oder für das Team. Jeder Mitarbeitende verfügt zudem über ein Fortbildungsbudget von 1.800 Euro und 15 Fortbildungstagen in drei Jahren. „Das wird gerne genutzt, um sich im Bereich Persönlichkeitsentwicklung oder Spiritualität weiterzubilden. Ein Oasentag über die Dialog Akademie in Neuendettelsau tut vielen auch sehr gut“, berichtet Margit Schmutterer. Regional gibt es zahlreiche Angebote der Betrieblichen Gesundheitsförderung, die von Massagen, über Yoga, Zumba, Walking bis hin zur Aqua Gymnastik in der Therme in Treuchtlingen reichen.


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