Ärzt*innen aus verschiedenen Disziplinen arbeiten zur Behandlung von Polytraumapatienten zusammen
Die Erstversorgung schwerverletzter und polytraumatischer Patientinnen und Patienten findet in der Notaufnahme des Diak Klinikums, genauer gesagt im Schockraum, statt. Prof. Dr. Stefan Huber-Wagner ist Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie und Alterstraumatologie. Der ausgewiesene Experte in Sachen Unfallchirurgie formulierte federführend die international gültige S3-Leitlinie für Schockraumbehandlungen bei Polytraumapatienten. Seit Herbst 2021 betreuen er und sein Team zusammen zwei Schockräume im Schwäbisch Haller Diak.
Von Friederike Grünhagen-Wahl
„Unser zweiter Schockraum befindet sich im zweiten Stock des Waldhauses und ist räumlich angegliedert an das Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie“, erklärt Professor Huber-Wagner. „Das hat den Vorteil, dass die Wege für den Patienten innerhalb unseres Hauses nun noch kürzer sind.“
Die medizinische Versorgung eines schwerverletzten Menschen im Schockraum erfordert aufgrund der Akutsituation verschiedene behandelnde Ärzte aus unterschiedlichen Fachdisziplinen. „Wir Unfallchirurgen arbeiten Hand in Hand mit Radiologen, Anästhesisten, Bauchchirurgen sowie Neuro- und Gefäßchirurgen. Hinzu kommen speziell geschulte Pflegekräfte. Sie alle sind gemeinsam in einem sogenannten Schockraumteam organisiert“, erklärt der Chefarzt.
Herzstück des neuen Schockraums ein modernes Computertomographie-Gerät
Das Herzstück des neuen Schockraums ein modernes Computertomographie-Gerät (CT). Eine schnelle bildgebende Diagnostik ist essentiell für eine moderne unfallchirurgische Erstversorgung. Denn Prof. Huber-Wagner konnte in seiner umfassenden Studie, aus der auch Teile der Leitlinie für die Schockraumbehandlung resultierten, nachweisen, dass, je schneller eine bildgebende Ganzkörperuntersuchung des Schwerverletzten stattfindet, desto größer die Überlebenschancen des Patienten sind (Huber-Wagner et al., Lancet 2009).
Pro Jahr kommt es für Huber-Wagner und seine Kollegen zu rund 180 solcher Schockraum-Einsätze.
Für den seltenen Fall, dass zwei schwerverletzte Patienten gleichzeitig im Haus behandelt werden müssen, können die Unfallchirurgen nun auf noch einen weiteren Schockraum zurückgreifen. Für den zweiten Schockraum wurde neben zahlreichen anderen medizinischen Instrumenten und Geräten auch eigens ein Knochenbohrer angeschafft. „Dieses Gerät ermöglicht es uns, insbesondere bei Kindern, Medikamente auch ohne intravenösen Zugang zu geben.“ Denn bei Kindern, weiß Professor Huber-Wagner, können venöse Zugänge oftmals nicht oder nur sehr schwer gefunden werden.
Diakoneo Diak Klinikum Schwäbisch Hall
Das Diakoneo Diak Klinikum in Schwäbisch Hall ist ein Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg und Haus der Zentralversorgung in der Region Hohenlohe und Schwäbisch Hall - mit insgesamt 23 Kliniken und Zentren und 492 Betten.
Kontakt:
Diakoneo Diak Klinikum
Diakoniestraße 10
74523 Schwäbisch Hall
Tel.: +49 791 753-0