Von Manuela Giesel
Was sollte man über geschwollene und schmerzende Beine, Wadenkrämpfe, kalte Füße oder Hautverfärbungen und Wunden am Unterschenkel wissen, um eine geeignete Behandlungsmöglichkeit für seine Beschwerden zu finden?
Privatdozent Dr. med Claus-Georg Schmedt, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Leiter des interdisziplinären Gefäßzentrums, gibt einen Überblick über Erkrankungsformen des Gefäßsystems mit Schlagadern (Arterien), Venen und Lymphbahnen.
„Nur kurz stehenbleiben, bis der Krampf nachlässt“, so oder ähnlich beschreiben viele Patienten in der Gefäßsprechstunde ihre starken, krampfartigen Schmerzen in der Wadenmuskulatur. Die Betroffenen bleiben tatsächlich oft vor den Auslagen der Geschäfte stehen, um ihre Beschwerden zu verbergen: Daher der Name Schaufensterkrankheit. Was im Volksmund so harmlos klingt, ist eine schwere Durchblutungsstörung, die peripher arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Die Ursache sind Verkalkungen von Schlagadern (Arteriosklerose).
Diese führen zu unterschiedlichsten Beschwerden. Das klassische Symptom sind die belastungsabhängigen Schmerzen in der Beinmuskulatur. Je früher solche Erkrankungen erkannt und behandelt werden, desto besser kann ihr Fortschreiten gebremst werden. Um festzustellen, wo genau die Durchblutungsstörung ist, werden verschiedene Diagnoseverfahren durchgeführt.
Das Gefäßsystem hat zentrale Bedeutung im Körper
Das Gefäßsystem hat eine zentrale Bedeutung im Körper, das enge Zusammenspiel verschiedener Fachdisziplinen ist für eine optimale Behandlung von Gefäßerkrankungen notwendig. Beteiligt sind unter anderem:
- Gefäßchirurgie
- Radiologie
- Kardiologie
- Neurologie
- Diabetologie
- Fachpflege
Therapeutische Maßnahmen sind zum Beispiel das Setzen von Stents und Bypass-Operationen bei Verkalkungen der Arterien (Arteriosklerose). Eine weitere Maßnahme ist die Behandlung gefährlicher Erweiterungen der Gefäße, sogenannter Aneurysmen.
Im Venensystem unterscheidet man zwischen einem „oberflächlichem“ und einem „tiefen“ System. Bei Thrombosen ist meist das tiefe Venensystem betroffen, während Krampfadern im oberflächlichen Venensystem entstehen. Bewegungs- und Flüssigkeitsmangel, eine Krebserkrankung, Schwangerschaft, die Einnahme von Hormonen oder eine kürzlich zurückliegende Operation können das Entstehen von Thrombosen begünstigen, so Chefarzt Dr. Schmedt. Wichtig sei es bei Anzeichen einer Thrombose schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen. Eine Thrombose verursacht Beschwerden in Form von Schwellung und Schmerzen am Bein, Überwärmung oder Blaufärbung und als sehr ernstzunehmendes Alarmsignal: Husten oder akute Atemnot. Zur Behandlung einer Thrombose müssen Medikamente zur Antikoagulation („Blutverdünnung“) eingenommen und eine Kompressionstherapie durchgeführt werden.
Privatdozent Dr. Schmedt betonte, dass mittlerweile jeder zweite Erwachsene Veränderungen an den oberflächlichen Beinvenen mit Besenreisern und Krampfadern feststellen kann. Krampfadern, in der Fachsprache Varizen, sind erweiterte und in ihrer Funktion gestörte Venen, sichtbar als krumme und geschlängelte Adern am Bein.
Durch schließunfähige Klappen in den oberflächlichen Stammvenen kann es dazu kommen, dass das Blut anstatt zum Herzen in Richtung Fuß fließt und sich dadurch die Hautvenen erweitern. Medizinisch relevant wird es, wenn Krampfadern Beschwerden wie Beinschwellungen, Schmerzen oder Entzündungen (Varikophlebitis) hervorrufen.
Bei Verletzungen können oberflächliche Krampfadern auch stark bluten. Bei langjähriger unbehandelter Krampfadererkrankung können chronischen Hautveränderungen bis hin zum „offenen Bein“ (Ulcus cruris) entstehen. Man unterscheidet in der Behandlung operative und konservative Behandlungsmethoden, die häufig auch kombiniert werden. Neben Medikamenten zur Linderung der Stauungsbeschwerden und der Schwellneigung werden maßangefertigte Kompressionsstrümpfe als Basismaßnahme empfohlen. Das Veröden der Varizen (Sklerotherapie) durch die Injektion eines Verödungsmittels, wird bevorzugt bei Seitenast- und Besenreiservarizen eingesetzt, als risikoarme und kaum belastende Methode.
Als gängige operative Therapie können erkrankte Stammvenen herausgezogen (Stripping) oder mit speziellen Sonden durch Hitze (Laser oder Radiofrequenz) verschlossen werden. Der Verschluss der Stammvene kann auch mit einem speziellen Schaum oder einem Kleber erreicht werden. Die sogenannten endovenösen Techniken haben sich in den vergangen Jahren immer weiter durchgesetzt und werden häufig empfohlen, da hier keine Schnitte notwendig sind und die Schmerzbelastung meist geringer ist, als bei einer klassischen Venenoperation.
Welche Therapieform angewendet wird, hängt vom Ausmaß der Erkrankung und den betroffenen Gefäßabschnitten ab. Eine exakte Ultraschalldiagnostik ist daher besonders wichtig. Patienten sollten ausführlich über individuelle Therapiemöglichkeiten beraten werden.
Der Mediziner gab auch Tipps zur aktiven Unterstützung der Venenfunktion durch gymnastische Übungen, die in den Alltag integriert werden können und Sport (z.B. Schwimmen).
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