Die Entfernung der Gallenblase gilt als Routineeingriff und erfolgt in der Regel minimalinvasiv
Die Entfernung der Gallenblase gehört mit ca. 200.000 Eingriffen jährlich zu einer der häufigsten Operationen in Deutschland. In der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie der Diakoneo Klinik Hallerwiese in Nürnberg werden mehr als 130 Gallenblasenentfernungen pro Jahr durchgeführt.
Was sind Gallensteine?
Gallensteine bilden sich sehr oft in der Gallenflüssigkeit in der Gallenblase. Geschätzt haben mehr als 20% der Frauen (10% der Männer) Gallensteine, wobei das Risiko für die Entwicklung von Gallensteinen ab dem 40. Lebensjahr ansteigt. Beschwerden treten aber nur bei etwa einem Viertel der Patient*innen auf.
Trotzdem kann es im Laufe des Lebens zu Beschwerden und Komplikationen kommen. Wer zum Beispiel während und insbesondere nach dem Essen unter wiederkehrenden Schmerzen im rechten Oberbauch leidet, die z.T. bis in den Rücken und die Schulter ausstrahlen, sollte sich die Gallenblase untersuchen lassen. In 95% der Fälle lassen sich Gallensteine mittels Ultraschall erkennen.
Sehr ausgeprägte Schmerzen, die mit Fieber einhergehen, können Zeichen einer akuten Entzündung sein, Gelbsucht hingegen ein Hinweis für einen steinbedingten Gallenstau. In beiden Fällen sollten die Betroffenen rasch ärztliche Hilfe suchen.
Wie werden Gallensteine behandelt?
Kommen Patient*innen mit Symptomen wie z.B. Koliken oder Oberbauchschmerzen, die auf Gallensteine oder eine Gallenblasenentzündung schließen lassen, in die Diakoneo Klinik Hallerwiese, führen Chefarzt PD Dr. med. Michael Kranzfelder und seine Kolleg*innen aus der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie nach dem Erstgespräch über die Beschwerden zunächst eine Ultraschalluntersuchung und Blutabnahme durch, um die Entzündungswerte zu kontrollieren.
Ist eine Operation erforderlich, kommt meist eine minimalinvasive Methode (Schlüsselloch-Technik) zum Einsatz. „Den großen Bauchschnitt brauchen wir heute nur noch sehr selten, außer z.B. bei sehr schweren Entzündungen“, erklärt PD Dr. Kranzfelder. „Drei oder vier kleine Schnitte reichen bei der sogenannten Schlüssellochtechnik aus, um die Gallenblase zu entfernen.“
Nach einer unkomplizierten OP bleiben die frisch Operierten in der Regel noch zwei Nächte in der Klinik.
Wie lebt man ohne Gallenblase?
Das kleine Hohlorgan speichert eine in der Leber produzierte Flüssigkeit, die zur Fettverdauung im Darm dient. Der Körper passt sich an die neue Lage an.
Wenn die Gallenblase als Reservoir für die Galle fehlt, werden die Gallengänge in der Leber automatisch etwas breiter. Dieser Prozess dauert einige Wochen, in denen fettige Speisen Verdauungsbeschwerden machen könnten.
Kann man Gallensteinen vorbeugen?
Übergewicht zu vermeiden ist die beste Prävention. Ein Übermaß an Cholesterin regt die Steinbildung an. Und das fällt vermehrt bei kohlehydrat-, fett- und zuckerreicher Ernährung an – aber auch bei Radikaldiäten.