Diakoneo-Azubi diskutiert am Tag der Pflege mit Politikern

Theresa Batzel macht sich für eine Aufwertung des Pflegeberufs stark


Theresa Batzel steht vor dem Eingang der Klinik Hallerwiese-Cnopfschen Kinderklinik. Neben ihrer Ausbildung zur Gesundheits-und Krankenpflegerin studiert sie an der SRH Wilhelm Löhe Hochschule. © Diakoneo/Claudia Pollok


Der Internationale Tag der Pflege wird jährlich am 12. Mai begangen und erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale. Wegen der Corona-Pandemie findet die Veranstaltung dieses Jahr online unter dem Motto „Wir tragen Mundschutz … aber keinen Maulkorb!“ statt. Theresa Batzel von Diakoneo nimmt mit anderen Auszubildenden an der Gesprächsrunde mit dem Bevollmächtigten der Bundesregierung für Pflege, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, und dem Bezirkstagspräsidenten von Mittelfranken, Armin Kroder, teil.

Claudia Pollok hat mit ihr darüber gesprochen, was sie sich als angehende Pflegefachkraft von der Politik wünscht und welche Botschaften sie den Politikern mit auf den Weg geben möchte.

"Die Pflege ist ein spannendes Feld."

Theresa Batzel hat sich vor drei Jahren bewusst für den Pflegeberuf entschieden. Nach ihrem Bachelorabschluss imBereich Sozialwissenschaften, begann sie bei Diakoneo den dualen Studiengang Pflege an der SRH Wilhelm Löhe Hochschule. Für die heute 27-Jährige ist die Möglichkeit gleichzeig eine praktische Ausbildung zu absolvieren und zu studieren eine „super Kombi“: „Für mich ist die Pflege ein spannendes Feld. Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen. Gleichzeitig bietet mir das Studium vertiefte Einblicke.“

So sieht Theresa Batzel in der Aufwertung der Pflegeausbildung auch einen wichtigen Ansatzpunkt, um den Pflegeberuf für jüngere Menschen attraktiver zu machen: „In vielen Ländern kann man Pflege studieren. Das ist bei uns in Deutschland noch nicht so etabliert. In Kanada gibt es zum Beispiel den Studiengang „Advanced Nursing Practice“. Die Absolventinnen und Absolventen haben später in ihrem Beruf mehr Eigenverantwortung und können autonomer arbeiten als unsere Pflegekräfte. Das steuert dem Ärztemangel in den Krankenhäusern entgegen.“

In der generalistischen Pflegeausbildung sieht Theresa Batzel erste Schritte zur Verbesserung der Ausbildung: „Da jetzt zehn Prozent der der praktischen Ausbildung als Praxisanleitung stattfinden müssen, werden die Auszubildenden besser an die Aufgaben einer Pflegefachkraft herangeführt."
(Mehr Informationen zur praktischen Ausbildung in den Pflegeberufen lesen Sie hier.)

Dazu kommt, dass sich Pflegekräfte, die als Praxisanleiter tätig sind, nun regelmäßig fortbilden müssen. Sie geben also immer die neusten Pflegestandards weiter. Das hebt die Qualität der Ausbildung.“ Auch hier sind uns andere Länder voraus, erklärt die Auszubildende und Studentin: „In Amerika und der Schweiz sind Fortbildungen beispielsweise alle zwei Jahre verpflichtend.“

Neue Arbeitszeitmodelle und mehr Anerkennung

Das klassische Drei-Schicht-System in der Pflege muss in den Augen von Theresa Batzel an die Lebenswirklichkeit der Mitarbeitenden angepasst werden: „Ich würde mir wünschen, dass die Arbeitszeiten für Pflegerinnen und Pfleger flexibler werden und sich an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden orientieren. 

Auch das Gehalt von Pflegekräften müsse steigen, fordert die Studentin und Auszubildende. Die Corona-Pandemie hat zwar mehr Aufmerksamkeit auf die Pflege gelenkt, doch Theresa Batzel ist während ihrer Ausbildung immer wieder aufgefallen, dass viele Patientinnen und Patienten, gar nicht wissen, was eine Pflegekraft genau macht: „Viele Menschen beschäftigen sich erst mit Pflege, wenn ein Familienmitglied oder sie selbst Pflege benötigen. Einige Patienten haben zu mir gesagt, dass sie gar nicht wussten, dass eine Pflegekraft so viel leistet.“

Deswegen wünscht sich Theresa Batzel, dass sich das Bild einer Pflegekraft in der Gesellschaft grundlegend ändert. Auf dem Balkon zu klatschen reiche nicht, der Pflegeberuf müsse mit konkreten Maßnahmen aufgewertet werden. In der Podiumsdiskussion möchte sie deshalb nicht nur ihre eigenen Wünsche vortragen, sondern auch die Anliegen ihrer Mitschüler mitnehmen.

Zum Tag der Pflege 2021

Wer Theresa Batzel am 12. Mai bei der Podiumsdiskussion im Marmorsaal des Presse Club Nürnberg begleiten möchte, kann sich hier den Livestream anstehen: https://www.wir-pflegen-franken.de/live

Die Schülerinnen und Schüler der Pflegeschulen haben für die Veranstaltung Videoclips gedreht, in denen sie die Erfahrungen mit ihrem Beruf kreativ ins Bild setzen.
Eine Auswahl wird beim Livestream eingespielt. Alle Beiträge sind nach der Veranstaltung dann auch auf der Homepage zu sehen: www.wir-pflegen-franken.de 

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