Neuendettelsauer Fastenpredigten 2019: „Demokratische Streitkultur: Ehrlichkeit vs. Populismus“

Alexander Jungkunz eröffnet die Reihe der Neuendettelsauer Fastenpredigten am 17. März

Um das Thema „Demokratische Streitkultur: Ehrlichkeit vs. Populismus“ geht es in der diesjährigen Fastenpredigtreihe in der St. Laurentiuskirche in Neuendettelsau, die am Sonntag, 17. März um 9.30 Uhr startet. Den Anfang macht Alexander Jungkunz, Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten:

  • Wie ist er an dieses Thema und an die Aufgabe, eine Predigt zu halten herangegangen? 

Unsere Autorin Amanda Müller hat mit ihm darüber gesprochen.


Alexander Jungkunz ist seit 2016 Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten. Seine journalistische Karriere begann er dort mit einem Volontariat Ende der 80er Jahre. Anschließend schrieb er für die Politik-Redaktion, deren Leitung er 2010 übernahm. Von 2008 bis 2017 ist er ehrenamtliches Mitglied der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche. Auch ist er am Lehrstuhl für christliche Publizistik an der Universität in Erlangen tätig.

In seiner Fastenpredigt am 17. März, spricht der renommierte Journalist über das Thema „Kirche und Medien: Vom Ringen um die Wahrheit“. Der Schwerpunkt der diesjährigen Fastenpredigtreihe ist sein ständiger Begleiter im Alltag. Die Demokratie lebt vom Austausch unterschiedlicher Meinungen. Dadurch, dass die schnelle und einfache Meinungsverbreitung durch das Internet heutzutage oft von Menschen genutzt wird, die es mit der Wahrheit nicht ganz so genau zu nehmen scheinen, ist die Differenzierung zwischen Wahrheit und Unwahrheit nicht mehr ganz so einfach. Begriffe wie „Fake News“ oder „Alternativen Fakten“ tauchen immer wieder auf. Dafür, dass der öffentliche Diskurs von ehrlichem Umgang miteinander geprägt wird, setzten sich viele ein. Einer davon ist Journalist Alexander Jungkunz.

Alexander Jungkunz, Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten, freut sich schon darauf, die diesjährige Reihe der Fastenpredigten zu eröffnen.



Erfahrung als Prediger auf der Landessynode

Frage: Herr Jungkunz, Sie schreiben als Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten vor allem Kommentare und Leitartikel für das Politikressort. Haben Sie schon mal eine Predigt gehalten?

Alexander Jungkunz: Ja. Da ich neun Jahre lang in der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern war, kamen immer wieder solche Themen auf mich zu. Im Wilhelm-Löhe-Jahr 2008 habe ich zum Beispiel eine Art Predigt über Löhe in Fürth gehalten. Vor ungefähr 15 Jahren durfte ich ebenfalls in Fürth schon einmal eine Fastenpredigt halten. Dass ich jetzt als Fastenprediger in Neuendettelsau angefragt wurde, zeigt mir, dass Interesse an Themen besteht, die auch mir sehr wichtig sind. Ich fühle mich geehrt und freue mich schon darauf, mit meinen Gedanken nach außen zu gehen.

Frage: Welchen thematischen Bezug hat Ihre Position zum diesjährigen Thema der Fastenpredigtreihe „Demokratische Streitkultur: Ehrlichkeit vs. Populismus“?

Alexander Jungkunz: In gewisser Weise stehen die Kirche und der Journalismus vor dem gleichen Problem. Während wir mit der sinkenden Zahl der Abonnenten umgehen müssen, verlieren Kirchen immer mehr Anhänger. Sowohl die Kirche als auch der Journalismus verkünden eine Botschaft. Der Journalismus setzt auf neutrale Berichterstattung, immer darauf bedacht, die Wahrheit herauszufinden. Gut aufbereitete Informationen sind ganz wichtig für unsere Arbeit, die eine Art Annäherung an die Wahrheit ist. Die letzten Entwicklungen haben zudem gezeigt, dass Meinungsbeiträge immer beliebter werden. Unsere Leser wollen wissen, welche Haltung wir als (hoffentlich) kompetente Köpfe zu bestimmten Themen vertreten. Wir müssen uns – wie auch die Kirchen - den Herausforderungen des digitalen Zeitalters stellen und uns damit auseinandersetzen, wie wir unsere Angebote am besten an die Leser/ User bringen.

Frage: Wie sind Sie an die Aufgabe, eine Predigt zu schreiben, herangegangen?

Alexander Jungkunz: Ehrlich gesagt, hab‘ ich noch gar nicht angefangen. Als Journalist ist Zeitdruck gewissermaßen mein persönlicher Antrieb, um gut zu arbeiten. Bis zum 17. März bleibt mir ja noch etwas Zeit. Ich denke, ich werde Anfang März damit beginnen meine Gedanken zu sortieren – die ich mir natürlich schon gemacht, aber noch nicht niedergeschrieben habe. An die Ausformulierung werde ich wahrscheinlich kurz vor der Predigt gehen.

Frage: Mutig! Gibt es denn etwas, dass Sie sich für Ihre Fastenpredigt und das Nachgespräch im Mutterhaus wünschen?

Alexander Jungkunz: Wie bei journalistischen Texten, hoffe ich natürlich auch in Neuendettelsau auf Resonanz auf meine Predigt. Uns beschäftigt oft die Frage, ob unsere Inhalte verstanden werden, ob wir es schaffen, die Menschen zu erreichen. Für einen Journalisten gibt es nämlich nichts Schlimmeres, als wenn sein Artikel ohne Reaktion im Sand verläuft. Jede Reaktion, gern auch eine kritische, zeigt, dass zumindest irgendetwas transportiert und angestoßen wurde. Deswegen: Ja, ich wünsche mir, dass ich mit der Predigt Anstöße geben kann.

Herr Jungkunz, vielen Dank für das offene Gespräch. Ich denke, wir können auf Ihre Predigt am 17. März gespannt sein. Bis dahin wünsche ich Ihnen noch viel Spaß bei der Ausarbeitung!

Die Fastenpredigten laden alle Interessierten dazu ein, über die Themen nachzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Nach dem Auftakt predigt Christa Schrauf, die Geschäftsführerin des Kaiserswerther Verbandes und Generalsäkreterin der Kaiserswerther Generalkonferenz, am 24. März zum Thema „Kirche zwischen Wahrheit und Inszenierung“.

Abschließend spricht am 31. März, Prof. Dr. Reinhard Meier-Walser, Präsident der Wilhelm Löhe Hochschule in Fürth über das Thema „Kann es eine christlich geprägte Politik geben?“.

Die Gottesdienste beginnen jeweils um 9.30 Uhr. Anschließend findet ein Predigtnachgespräch im Mutterhaus, gegenüber der Laurentiuskirche, statt.


Die Dokumentation der Fastenpredigten 2019

Die Dokumentation enthält: 

 

  • Kurzvorstellung der Predigter
  • die drei Predigten im Wortlaut

-> Dokumentation herunterladen

 

 

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