Außenarbeitsplatz der Werkstatt Bruckberg: Wo können Menschen mit Behinderung arbeiten?

Verena schildert ihre Erfahrungen auf dem ersten Arbeitsmarkt

Verena Weiß ist 28 Jahre alt und hat eine Lernbehinderung. In dem Artikel schildert sie ihre Erfahrungen in ihrer Arbeitsstelle auf dem ersten Arbeitsmarkt.

„Verena gehört dazu – und wenn sie nicht da ist, fehlt etwas“, meint Birgit Frank, die Leiterin des Seniorenzentrums Hospital. Die 28-jährige Verena Weiß hat eine Lernbehinderung und arbeitet als Stationshelferin in der Ansbacher Senioreneinrichtung.


Frau mit Behinderung auf ihrem Außenarbeitsplatz.
Verena Weiß arbeitet im Seniorenzentrum Hospital in Ansbach als Stationshelferin. Dort wird sie aber weiter von der Werkstatt für behinderte Menschen begleitet. © Schaller

Vor ziemlich genau fünf Jahren wagte sie den Sprung aus der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Bruckberg auf einen Außenarbeitsplatz. Unterstützt wurde sie dabei von Diakon Dieter Arnold, dem Integrationsbegleiter der Bruckberger Werkstatt.

Verena Weiß ist bei ihren Eltern aufgewachsen und verbringt auch heute noch viele Wochenenden und ihren Urlaub dort.

Nach dem Besuch des Förderzentrums in Neuendettelsau absolvierte sie den Berufsbildungsbereich der Werkstatt für behinderte Menschen in Bruckberg. Zunächst arbeitete sie dort in einer Arbeitsgruppe, in der vor allem Verpackungsarbeiten erledigt werden. Verenas Wunsch war es schon immer, mit Menschen und in einem Team zu arbeiten. Ihr Praktikum im Seniorenzentrum Hospital verlief so erfolgreich, dass sie danach auf einen dauerhaften ausgelagerten Werkstatt-Arbeitsplatz übernommen wurde. „Sie ist damit zwar noch Angehörige der Werkstatt Bruckberg und wird auch weiterhin von uns begleitet“, erklärt Dieter Arnold, „ihr Arbeitsplatz ist aber im Seniorenzentrum Hospital“.

Neun Beschäftigte auf ausgelagerten Arbeitsplätzen

„Mir macht die Arbeit hier Spaß“, erzählt die junge Frau, die als Stationshelferin für hauswirtschaftliche Tätigkeiten und Botengänge zuständig ist. Damit entlastet sie die Fachkräfte von Routinearbeiten und ist ein sehr geschätztes Mitglied im Team „ihrer“ Station. Wegen ihres freundlichen Wesens ist sie bei den Bewohnern besonders beliebt. Für alle hat sie immer ein strahlendes Lächeln und ein paar nette Worte parat. „Das Modell hat sich bewährt“, bestätigen auch Birgit Frank und Pflegedienstleitung Grit Werner.

Von der Werkstatt Bruckberg arbeiten derzeit neun Beschäftigte auf ausgelagerten Arbeitsplätzen. Sie sind in der Industrie, im Handwerk und in der Landwirtschaft ebenso im Einsatz wie in einem Kindergarten und in weiteren Seniorenheimen.

Integrationsbegleitung wird vom Bezirk gefördert

Die Integrationsbegleitung wird vom Bezirk Mittelfranken besonders gefördert. Dieter Arnold nimmt sich dabei erst einmal Zeit für die Beratung, um den Menschen, seine Wünsche, Träume und Ziele kennenzulernen. Dann werden praktische Kompetenzen bis hin zur Bewerbung geschult und Praktika absolviert. „Irgendwann findet man eine Stelle, bei der sich Arbeitgeber und Beschäftigter eine gemeinsame Zukunft vorstellen können“, weiß der Integrationsbegleiter. Dieter Arnold begleitet die Beschäftigten im Job dann vor Ort dauerhaft: Um Ärger am Arbeitsplatz kümmert er sich genauso wie um Liebeskummer.

Verena Weiß hat nach dem ersten Schritt mit einem Arbeitsplatz in Ansbach inzwischen den zweiten folgen lassen.

2015 zog sie von zuhause aus und wohnt seitdem in einer betreuten Wohngemeinschaft ganz in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. So gestaltet sie ihr Leben ganz nach ihren eigenen Wünschen.

Mehr Informationen: Zu den Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung in der Diakonie Neuendettelsau

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