Eine angehende Krankenschwester mit Empathie und Geduld

Wertschätzung durch die Patienten und spannende Aufgaben: Darum hat sich Ann-Sophie für die Ausbildung zur Krankenschwester entschieden

Die 20-jährige Auszubildende Ann-Sophie Schmidt aus Nürnberg hat sich nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Seniorenheim bewusst für den Pflegeberuf entschieden. Sie möchte Menschen etwas geben und zu ihrem Wohlbefinden beitragen. Die junge Frau weiß aber auch, wie wichtig es in diesem Beruf ist, Ruhe zu bewahren und die Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen.
Ann-Sophie Schmidt hat 2019 beim deutschlandweiten Wettbewerb „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“ in der Kategorie Azubi den ersten Platz belegt. Vorher wurde sie bereits als Landessiegerin für Bayern ausgezeichnet. 
Ann-Sophie Schmidt absolviert ihre Ausbildung bei Diakoneo an der Pflegeschule in Fürth.
(Die Berufsfachschule für Pflege in Fürth war bis zu ihrem Umzug angesiedelt an der Klinik Hallerwiese/ Cnopfschen Kinderklinik in Nürnberg. Die beiden Kliniken sind nach wie vor die Haupt-Praxispartner.)

Claudia Pollok hat sich mit Ann-Sophie über ihre Ausbildung und ihr Engagement für den Pflegeberuf unterhalten:

Frau Schmidt, warum haben Sie sich für eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin entschieden?
Ann-Sophie Schmidt: Noch vor ein paar Jahren hätte ich selbst nicht gedacht, dass ich einmal eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin machen werde. In der Schule interessierte ich mich noch für Rechnungswesen. Doch nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Diakoneo Sigmund-Faber-Heim stand mein Berufswunsch fest.


Auszubildende in der Krankenpflege Nürnberg
Für die Auszubildende Ann-Sophie Schmidt ist die Arbeit als Krankenschwester an der Klinik Hallerwiese ein Traumjob. © Pollok

Frage: Gab es ein besonderes Erlebnis, das Sie überzeugt hat Krankenschwester zu werden?
Ann-Sophie Schmidt: Die Bewohner haben mir unglaublich viel Wertschätzung entgegengebracht, nannten mich sogar ihren blonden Engel. Das hat mich sehr berührt. Ein besonders schönes Erlebnis war, als sich ein Patient, den ich mehr als sechs Monate betreut habe, total emotional und dankbar bei mir verabschiedet hat.

Frage: Der Pflegeberuf steht momentan vor großen Herausforderungen. Gab es auch Menschen in ihrem Umfeld, die ihnen von diesem Weg abgeraten haben?
Ann-Sophie Schmidt: Meine Mutter ist auch Krankenschwester. Von ihr weiß ich, dass der Pflegeberuf nicht nur positive Seiten hat. Sie hat uns zuhause von ihren Alltagsproblemen aber auch von freudigen Erlebnissen erzählt. Für mich überwiegt das Positive. Selbst mein Vater, der anfangs noch etwas skeptisch war, ist heute von meiner Entscheidung überzeugt.

Frage: Sie sind jetzt im dritten Lehrjahr – wie hat Ihnen die Ausbildung bis jetzt gefallen?
Ann-Sophie Schmidt: Die Ausbildung macht mir sehr viel Spaß. Die Diakoneo Pflegeschule in Fürth ist eine kleine Einrichtung, in der man sehr aufeinander achtet. Wir haben eine gute Klassengemeinschaft und unterstützen uns gegenseitig. Die Praxistage in der Klinik Hallerwiese gefallen mir auch sehr gut – besonders die Arbeit in der Notaufnahme war spannend.

Frage: Das Arbeiten in der Notaufnahme ist bestimmt auch sehr herausfordernd?
Ann-Sophie Schmidt: Ja, aber ich versuche mich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen. Ich finde es gut, dass ich durch meinen Einsatz in der Notaufnahme die Möglichkeit hatte, so viele verschiedene Situationen kennen zu lernen. Es interessiert mich, wie Wunden verbunden werden oder welche Knochenbrüche es gibt. Neulich haben wir in der Berufsfachschule einen Film über Wunden angeschaut, bei dem viele schon weggucken mussten – aber ich fand es sehr interessant. (lacht)

Frage: Welche Eigenschaften braucht ein Krankenpfleger ihrer Meinung nach?
Ann-Sophie Schmidt: 
Ganz viel Geduld, Einfühlungsvermögen, eine freundliche Art – und man muss in stressigen Situationen Ruhe bewahren können.

Frage: Sie erzählten bereits, dass ihre Patienten ihnen ganz viel Wertschätzung entgegen gebracht haben. Hatten Sie auch schon negative Erfahrungen?
Ann-Sophie Schmidt: Natürlich gibt es auch mal schwierige Situationen mit Patienten. Aber ich sage mir immer: Ich behandele jeden so, wie ich auch selbst gerne behandelt werden würde. Ich versuche mich immer in die Patienten hineinzuversetzen und zu verstehen, warum jemand vielleicht gerade emotional ist. Ich bemühe mich auch den Patienten entgegen zu kommen, wenn es möglich ist. Möchte jemand zum Beispiel noch eine halbe Stunde länger schlafen, fange ich mit der Pflege bei jemand anderen an.

Frage: Schwierige Situationen bringen einen sicher auch mal zum Grübeln – gelingt es Ihnen immer nach Feierabend abzuschalten?
Ann-Sophie Schmidt: Ich nehme die Arbeit nur ganz selten mit nach Hause. Ich versuche mir immer zu sagen, dass ich in der Arbeit mein bestes für die Patienten getan habe und es ihnen und mir nichts bringt, mir zu Hause den Kopf zu zerbrechen. Sondern dass es viel wichtiger ist, am nächsten Tag wieder ausgeruht und mit meiner ganzen Kraft bei ihnen zu sein.


Siegerin "Deutschlands bester Pflegeazubi"
Die Auszubildende Ann-Sophie Schmidt von der Diakoneo Pflegeschule in Fürth freut sich über ihre Auszeichnung. © Pollok

Frage: Sie haben beim deutschlandweiten Pflegewettbewerb „Deutschlands beliebtester Pflegeprofi“ gewonnen – was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Ann-Sophie Schmidt: Ich freue mich, dass ich mit der Teilnahme am Wettbewerb Aufmerksamkeit auf den Pflegeberuf lenken kann. Meine Mitschüler und ich sind die Pflegekräfte von morgen. Es ist schön, mit diesem Preis eine Wertschätzung für unseren Beruf zu bekommen. Ich freue mich auch darüber, dass die Landtagsabgeordnete Barbara Regitz mich und meine Klasse zum Austausch in den Landtag eingeladen hat und dass mir sogar Ministerpräsident Markus Söder in einem Brief gratuliert hat.

Frage: Sie schließen nächstes Jahr im Oktober ihre Ausbildung ab. Wie geht es für Sie weiter?
Ann-Sophie Schmidt: Ich habe schon eine Zusage von der Klinik Hallerwiese bekommen. Das freut mich sehr. Am liebsten würde ich in der Notaufnahme oder der Chirurgie anfangen.
Und ich möchte in meine erste eigene Wohnung ziehen.

Informationen zur Ausbildung in der Pflege

Mehr Informationen zur Ausbildung in den pflegerischen Berufen bei Diakoneo und zur generalistischen Pflegeausbildung finden Sie hier:
Ausbildung Pflege

Ann-Sophies Portrait im Video:

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