Warum Wandern bei einer Lungenerkrankung sinnvoll ist

Ein Team der Rangauklinik wandert erstmals zusammen mit COPD-Patienten

Wandern in der freien Natur: Was einfach klingt, wird für COPD-Patienten zu einer großen Herausforderung. Durch ihre Lungenerkrankung fällt ihnen jede Bewegung schwer und kleinste Anstrengungen können zur Atemnot führen. Doch Sport ist trotzdem einer der wichtigsten Aspekte wenn es darum geht, möglichst gut mit der Erkrankung zu leben. Deswegen bietet die Rangauklinik Ansbach am Freitag, 21. September, einen gemeinsamen Wandertag unter dem Motto „Mein Atem, mein Weg“ an, zu dem alle COPD-Patienten eingeladen sind.

von Amanda Müller

Bewegung ist gesund. Das ist unbestritten und gilt insbesondere auch für Patienten mit einer der verbreitetsten Lungenkrankheiten: COPD. Das Kürzel COPD steht für den englischen Begriff „chronic obstructive pulmonary disease". Die chronische Lungenkrankheit ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lungenfunktion zunehmend verschlechtert. Betroffene bekommen schon bei Alltagsbelastungen immer schlechter Luft. Irgendwann sind sie auf eine Sauerstoffzufuhr angewiesen. Depressionen, Muskelabbau und Knochenschwund können die Krankheit begleiten. Mehr als jeder Zweite hat Herz-Kreislauf-Probleme. „Die Krankheit ist nicht heilbar, aber sie kann gut behandelt werden“, betont Iris Kuznik, die Leiterin der Physikalischen Therapie in der Rangauklinik von Diakoneo. Denn neben der Atemtherapie in der Klinik hilft vor allem eins sehr gut: Sport.

Leichter atmen durch Bewegung

„Gerade wenn jede körperliche Bewegung Atemnot verursacht, neigen leider viele Patienten dazu, Bewegung zu vermeiden und sich stattdessen aufs Sofa zu legen“, meint Iris Kuznik. Dass das der falsche Ansatz ist, verdeutlichen die Physiotherapeuten den Betroffenen in jeder Behandlung. „Bewegung und die Stärkung der Muskulatur kann gerade bei der COPD das Wohlbefinden verbessern“, betont Kuznik.

Bei regelmäßiger Bewegung wird die Muskulatur kräftiger, die Durchblutung der Lunge verbessert sich, zudem steigt die Sauerstoffaufnahme ins Blut und die Sauerstoffversorgung der Muskeln und aller Organe. Dadurch reduziert sich das Gefühl von Atemnot. Je öfter sich Betroffene bewegen, desto mehr verbessert sich die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems und der bei vielen Patienten erhöhte Blutdruck sinkt.

Besonders das Wandern ist eine gut geeignete Sportart für Menschen mit COPD. Hier können die Betroffenen an jedem Punkt selbst bestimmen, wie schnell und wie weit sie wandern wollen. Zudem wirkt das Wandern in der Natur entspannend und stärkend für Körper und Seele.

Deswegen veranstaltet die Rangauklinik dieses Jahr zum ersten Mal einen gemeinsamen Wandertag unter dem Motto „Mein Atem, mein Weg“. Die Veranstaltung wurde von der Berlin-Chemie AG ins Leben gerufen und bereits erfolgreich in mehreren deutschen Städten umgesetzt. „Wir freuen uns, dass wir das gemeinsame Wandern nun auch in Ansbach anbieten können“, sagt Iris Kuznik.

Bewegung ist das A und O: COPD-Patienten haben am 21. September in der Rangauklinik Ansbach die Möglichkeit, gemeinsam etwas für ihre Gesundheit zu tun.

Damit bei Atemnot oder sonstigen Problemen sofort geholfen werden kann, wird jede Wandergruppe von erfahrenen Physiotherapeuten und Ärzten begleitet. Bevor es los geht wird zudem eine Atemtherapie angeboten. Die speziell auf COPD-Patienten ausgerichteten Wanderwege führen an der Rangauklinik entlang. Es stehen verschiedene Strecken zur Auswahl. Beispielsweise können die Patienten zwischen einer Strecke von einem oder 2,5 Kilometer wählen.

„Das hört sich erstmal sehr wenig an, für COPD-Patienten bedeuten sie aber eine große Herausforderung“, erklärt Kuznik. Um sich nach dem Wandern zu stärken, wird danach ein gemeinsamer Imbiss in der Klinik vorbereitet.

Das Wandern in der Rangauklinik findet am Freitag, 21. September ab 14 Uhr statt. Treffpunkt ist die Cafeteria. Interessierte COPD-Patienten können an diesem Tag einfach zur Rangauklinik kommen. „Die Anmeldungen sind vor Ort möglich“, betont Kuznik.

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